Schwarzen Jogger erschossenUS-Polizei nimmt Vater und Sohn fest
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Brunswick – Zwei weiße Tatverdächtige sind nach der Erschießung eines unbewaffneten Schwarzen im US-Bundesstaat Georgia festgenommen worden. Dem 64 Jahre alten Gregory M. und seinem 34 Jahre alten Sohn Travis werde schwere Körperverletzung und Mord zur Last gelegt, erklärte das Kriminalamt GBI am Donnerstagabend (Ortszeit).
Der 25-jährige Ahmaud Arbery war in der Stadt Brunswick beim Joggen erschossen worden. Die Tat ereignete sich bereits am 23. Februar. Die Ermittlungen kamen erst in Gang, als der Fall durch ein verstörendes Handy-Video breite Aufmerksamkeit erlangte. Der 28 Sekunden lange Clip ist aus einem Fahrzeug aufgenommen und soll die Tat zeigen.
Pressekonferenz am Freitag
Den Ermittlern zufolge konfrontierten die Tatverdächtigen Arbery mit zwei Schusswaffen, als dieser in der Nachbarschaft unterwegs war. Der 34-Jährige wird beschuldigt, Arbery erschossen zu haben. Die Ermittler kündigten für Freitag eine Pressekonferenz an.
Arbery wird in Medienberichten als Athlet beschrieben, der regelmäßig trainierte. Das vom Anwalt seiner Familie, Lee Merritt, auf Twitter verbreitete Video zeigt, wie ein Jogger auf einen stehenden Pick-up zuläuft. Als dieser um das Fahrzeug herumläuft, wird er in ein Handgemenge mit einem Mann mit einem Gewehr verwickelt. Ein weiterer Mann auf der Ladefläche scheint zugleich eine Handfeuerwaffe in Anschlag zu bringen. Schüsse sind zu hören.
„New York Times“ veröffentlichte Polizeibericht
Nach einem Polizeibericht, der von der „New York Times“ veröffentlicht worden war, hatte der Vater ausgesagt, der Jogger habe einem Einbrecher ähnlich gesehen, der zuvor auf Videokameras in der Nachbarschaft aufgenommen worden sei. Er habe daraufhin seinen Sohn gerufen. Daraufhin hätten sich beide bewaffnet. Sie seien Arbery in ihrem Pick-up hinterhergefahren und hätten ihm zugerufen, sie wollten mit ihm sprechen. Dann hätten sie angehalten. Der Aussage eines Verdächtigen im Polizeibericht zufolge brach Arbery nach den Schüssen auf der Straße zusammen. Anwalt Merritt nannte die Täter „Rassisten“.
Ob es weitere Verdächtige gibt, bleibt unklar
Unklar blieb zunächst, ob es einen weiteren Verdächtigen gibt. Merritt erklärte am Donnerstagabend auf Twitter, entsprechende Ermittlungen liefen. Von den Ermittlern gab es dazu zunächst keine Angaben.
Der Fall erreichte am Donnerstag auch die US-Hauptstadt Washington. US-Präsident Donald Trump sagte am Nachmittag (Ortszeit) im Weißen Haus, er werde noch am Abend einen Bericht zu dem Fall bekommen. Das Video habe er nicht gesehen, sagte Trump auf Nachfrage. Er betonte aber, dies sei eine „sehr traurige Sache“ und sprach den Angehörigen des Mannes sein Mitgefühl aus.
Prominente Stimmen - darunter Politiker wie die demokratische US-Senatorin Kamala Harris - hatten sich angesichts der Tat entsetzt gezeigt. Gouverneur Brian Kemp hatte erklärt, die Menschen in Georgia verdienten Antworten. (dpa)