Die Jugend sei faul und die Sprache verrohe: Roland Kaiser nimmt die Jugend in Schutz – weil er sich an seine eigene erinnert.
„Wir waren exakt genauso“Schlagersänger Roland Kaiser verteidigt deutsche Jugend
![Schlagersänger Roland Kaiser als Gast im „Kölner Treff“.](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/07/3655df0e-c887-4963-a9c6-0d15e98f0106.jpeg?q=75&q=70&rect=0,55,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=2ab29fb7ea94234c70c343a7c8200e61)
Schlagersänger Roland Kaiser als Gast im „Kölner Treff“. (Archivbild)
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Schlagersänger Roland Kaiser (72) verteidigt die jüngere Generation gegen Kritik von Menschen seines Alters - etwa beim Thema Jugendsprache oder dem Trend zum Gendern. „Wir waren exakt genauso. Wir haben uns gegen das Establishment und die Älteren aufgebäumt und auch eine andere Sprache gesprochen. Das ist normal, Sprache ändert sich“, sagte der in Berlin geborene und in Münster lebende Musiker der Deutschen Presse-Agentur.
Roland Kaiser zum Sprachwandel: „Geh mit der Zeit, sonst gehst du mit der Zeit“
„Wenn mir heute Gleichaltrige sagen, sie kämen damit nicht klar, sage ich: ‚Versuch's doch mal! Du sprichst auch nicht mehr wie unter Goethe und Schiller.‘ Sprache verändert sich, Ansichten ändern sich. Mode ändert sich. All das ändert sich. Geh mit der Zeit, sonst musst du mit der Zeit gehen. Ganz einfach.“
Er versuche immer wieder, die Jugend zu verteidigen und in das richtige Licht zu setzen. „Weil mir zu viele Leute sagen, die Jugend von heute sei faul und würde nichts machen. Das stimmt eben nicht.“
Roland Kaiser: Klare Haltung zu Antisemitismus
Seine Kinder würden ihm dabei helfen, auf der Höhe der Zeit zu bleiben, erklärte Kaiser. „Die sind in vielen Dingen geschulter als ich selbst, vor allem in sozialen und digitalen Medien. Da bin ich völlig unterlegen. Aber ich kann dafür andere Dinge besser. Und wenn man sich da in der Mitte trifft und sich gegenseitig bereichern kann, ist das wunderbar.“
![Roland Kaiser singt auf der Bühne.](https://static.rundschau-online.de/__images/2025/02/07/59da1934-5e06-4263-b130-5d8a8e619545.jpeg?q=75&q=70&rect=0,0,4000,2250&w=2000&h=1334&fm=jpeg&s=eda001cf0e7cd51a001dc09f39361924)
Roland Kaiser steht seit über 50 Jahren auf der Bühne. (Archivbild)
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Kaiser äußert sich regelmäßig zu gesellschaftlichen oder auch politischen Themen. „Solche Auseinandersetzungen wie im Nahen Osten sind für uns alle ganz entsetzlich“, sagte Kaiser zum Beispiel in der ARD-Show „Alle singen Weihnachten – Das große Adventssingen“ zu Moderator Florian Silbereisen und wurde dann sehr bestimmt: „Und ich muss ganz ehrlich sagen, dass es in unserem Land wieder anfängt, mit Antisemitismus, das ist für mich etwas ganz Furchtbares. Und ich glaube, das ist etwas, was uns alle wachrütteln und entsetzen sollte.“
Der Kultsänger, auf dessen Konzerte auch viele junge Menschen gehen, veröffentlicht am Dienstag sein 29. Album „Marathon“. Für dieses Jahr plant der 72-Jährige eine Arena-Tour, Open-Air-Konzerte und seine legendären „Kaisermania“-Auftritte in Dresden. (jag/dpa)