Britische MonarchinQueen Elizabeth II. ist tot – Charles: „Moment größter Trauer“
Die britische Königin Elizabeth II. ist tot. Wie der Palast mitteilte, starb die Queen am Donnerstag im Alter von 96 Jahren friedlich auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral. Elizabeth II. war länger als jeder andere britische Monarch vor ihr auf dem Thron. Sie war Staatsoberhaupt von Großbritannien und Nordirland und mehr als einem Dutzend weiterer Staaten, darunter Kanada, Neuseeland und Australien. Mit ihrem Tod geht eine Ära zu Ende.
Beerbt wird Elizabeth II. von ihrem Sohn Charles (73), der laut offizieller Meldung des Palastes am Donnerstagabend den Namen Charles III. tragen wird. Queen-Enkel Prinz William (40) rückt zum Thronfolger auf. Nummer zwei in der Thronfolge ist nun der 9-jährige Prinz George.
König Charles III. äußerte sich am Donnerstagabend zum Tod seiner Mutter, das Statement wurde auf den sozialen Medien über die Kanäle der Royal Family verbreitet: „Der Tod meiner geliebten Mutter, Ihrer Majestät, der Königin, ist ein Moment der größten Trauer für mich und alle Mitglieder der königlichen Familie“, so Charles. Weiter formuliert das Königshaus in der Mitteilung: „Wir sind in tiefer Trauer angesichts des Todes einer geschätzten Königin und vielgeliebten Mutter. Ich weiß, dass ihr Verlust im ganzen Land, dem Commonwealth und von unzähligen Menschen weltweit gefühlt wird. In dieser Zeit der Trauer und des Wandels, werden meine Familie und ich von dem Wissen getröstet, dass es größten Respekt und Zuneigung für die Königin gab.“
Queen Elizabeth II. wurde 1952 gekrönt
Obwohl die britische Monarchin über keine politische Macht verfügte, galt sie als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Zeit. Mit unbedingtem Pflichtbewusstsein und Beständigkeit führte sie das Land durch große Veränderungen hindurch.
Als sie 1952 Königin wurde, war Großbritannien noch eine Kolonialmacht. 1997 wurde als letzte größere Kolonie Hongkong an China übergeben. Durch den Commonwealth pflegte die Queen später weiterhin den Kontakt zu den ehemaligen Kolonien.
Schon als 13-Jährige hatte Elizabeth sich in den schneidigen Philip Mountbatten verliebt. Der griechische Prinz aus einem dänisch-deutschen Adelshaus war zeitlebens ihre große Stütze. Die Ehe währte bis zu Philips Tod im April 2021 im Alter von 99 Jahren.
In der Familie der Königin gab es immer wieder Krisen und Tragödien. Dazu zählten der Unfalltod ihrer Ex-Schwiegertochter Prinzessin Diana, aber auch die Vorwürfe im Missbrauchsskandal gegen ihren Sohn Andrew und der Rückzug des Enkels Prinz Harry von seinen royalen Pflichten. Die Queen ertrug alles mit stoischer Ruhe.
Ihre große Leidenschaft galt Hunden - ihren Corgis - und Pferden. Noch bis ins hohe Alter stieg sie in den Sattel. Dabei verzichtete sie auf einen schützenden Reiterhelm und bevorzugte stattdessen ein Kopftuch.
Queen hielt sich größtenteils aus politischen Angelegenheit heraus
Aus politischen Angelegenheiten hielt sich die Monarchin stets heraus. Auch zum Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union (Brexit) äußerte sich die Queen nicht.
Sie absolvierte Hunderte Auslandsreisen, auch mehrere nach Deutschland. Zuletzt besuchte sie die Bundesrepublik bei einem Staatsbesuch 2015. Zu ihren Stationen gehörten Berlin, Frankfurt am Main und das ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen.
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Als wichtigste Reise gilt ihr Besuch in Irland 2011. Sie wurde als Versöhnungsgeste gefeiert. Zuletzt hatte ein britisches Staatsoberhaupt Dublin vor der Unabhängigkeit des Landes von Großbritannien im Jahr 1911 besucht.
Schon vor Jahren wurde minutiös geplant, was nach dem Tod der Queen passieren soll. Nach Angaben der Vereinigung der Auslandspresse in Großbritannien soll voraussichtlich zehn Tage nach dem Tod ein Staatsbegräbnis stattfinden. (dpa)