AboAbonnieren

Oscars 2025 – „Schwachsinnig“?Kritik um tote Stars im „In Memoriam“-Segment

Lesezeit 3 Minuten
Gene Hackman im „In Memorian“-Segment.

Gene Hackman im „In Memorian“-Segment.

Das Gedenken an die im vergangenen Jahr verstorbenen Filmschaffenden stößt immer wieder auf Kritik, so auch im Jahr 2025.

Bei der Oscar-Verleihung 2025 wurde das traditionelle „In Memoriam“-Segment zum Gedenken an verstorbene Persönlichkeiten der Filmindustrie gezeigt. Eingeleitet wurde die Ehrung von Morgan Freeman, der insbesondere an Gene Hackman erinnerte. „Er hat zwei Oscars gewonnen, aber was noch wichtiger ist, er hat die Herzen der Filmfans auf der ganzen Welt erobert“, sagte Freeman.

Oscars 2025: Michelle Trachtenberg oder Shannen Doherty fehlen im „In Memoriam“-Segment

Die musikalische Untermalung bestand aus Mozarts „Requiem - Lacrimosa“, was laut „The Independent“ von einigen Zuschauern als zu düster empfunden wurde. Für Kritik sorgten allerdings Namen, die in der Gedenkmontage fehlten. „The Hollywood Reporter“ berichtet, dass unter anderem die erst kürzlich mit 39 Jahren gestorbene Michelle Trachtenberg, Shannen Doherty, Tony Todd, Olivia Hussey („Romeo & Julia“), Bernard Hill („Titanic“) nicht berücksichtigt wurden.

Auch Frankreichs Filmlegende Alain Delon wurde nicht erwähnt. Mit „Millionenraub in San Francisco“ (1965) oder dem mit Stars gespickten Katastrophenfilm „Airport ’80 - Die Concorde“ (1979) war er auch in US-Produktionen zu sehen.

Ein Fan äußerte auf X (ehemals Twitter): „Michelle Trachtenberg hätte es verdient, bei der Oscarverleihung im ‚In Memoriam‘ gezeigt und erinnert zu werden. Das war wirklich so respektlos und schwachsinnig.“ Trachtenberg wurde vor allem durch ihre Rollen in Serien wie „Buffy“ oder „Gossip Girl“ bekannt, spielte aber auch in Disney-Filmen wie „Die Eisprinzessin“ oder dem Horrorfilm „Black Christmas“.

Academy Awards 2025: „In Memoriam“-Segment sorgt immer wieder für Kritik

Auch die Auslassung von Tony Todd, bekannt für seine Rolle in „Candyman“, wurde bemängelt. Ein Nutzer schrieb: „Warum zum Teufel wurde Tony Todd bei der Oscar-Verleihung nicht in der Rubrik ‚In Memoriam‘ erwähnt? Das ist totaler Blödsinn.“

Die Auswahl der Academy für dieses Segment führt regelmäßig zu Diskussionen, da aus Zeitgründen nicht alle im vergangenen Jahr verstorbenen Filmschaffenden erwähnt werden können. „Variety“ weist darauf hin, dass die Kriterien nicht öffentlich einsehbar sind, aber in der Vergangenheit vor allem Oscar-Nominierte oder Mitglieder der Academy bevorzugt wurden.

Das ist allerdings auch keine Garantie: Als Peggy Lee im „In Memoriam“-Segment der Oscars nicht berücksichtigt wurde, gab es 2003 einen Aufschrei. Die 2002 gestorbene Sängerin und Schauspielerin war 1956 für den Oscar als beste Nebendarstellerin in „Pete Kelly's Blues“ nominiert und prägte mit ihren Liedern für „Susi und Strolch“ einen Disney-Klassiker.

Ein besonders kontroverser Fall war die Auslassung von Dorothy Malone, die 1957 für ihre Rolle in „In den Wind geschrieben“ den Oscar als beste Nebendarstellerin gewonnen hatte. Ihre Auslassung stieß auf Unverständnis, da sie über viele Jahre eine feste Größe in Hollywood war. Es war das erste und bisher einzige Mal, dass eine Künstlerin, die für ihre Schauspielkunst ausgezeichnet wurde, nicht im „In Memoriam“-Segment geehrt wurde.