Etliche gestorbene Stars wurden nicht geehrt. Das Management von Mitzi Gaynor meldete sich nun mit einem ausführlichen Statement.
Oscars 2025Fehlte Hollywood-Star im Gedenken? – Management wettert gegen Academy

Hollywood-Legende Mitzi Gaynor war auch im hohen Alter ein gern gesehener Gast auf dem roten Teppich. (Archivbild)
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Bei der Oscar-Verleihung 2025 wurde das traditionelle „In Memoriam“-Segment zum Gedenken an verstorbene Persönlichkeiten der Filmindustrie gezeigt. Eingeleitet wurde die Ehrung von Morgan Freeman, der insbesondere an Gene Hackman erinnerte. „Er hat zwei Oscars gewonnen, aber was noch wichtiger ist, er hat die Herzen der Filmfans auf der ganzen Welt erobert“, sagte Freeman.
Oscars 2025: Filmlegende Mitzi Gaynor wurde „vergessen“ – Managment meldet sich
Die musikalische Untermalung bestand aus Mozarts „Requiem - Lacrimosa“, was laut „The Independent“ von einigen Zuschauern als zu düster empfunden wurde. Für Kritik sorgten allerdings Namen, die in der Gedenkmontage fehlten. „The Hollywood Reporter“ berichtet, dass unter anderem die erst kürzlich mit 39 Jahren gestorbene Michelle Trachtenberg, Shannen Doherty, Tony Todd, Olivia Hussey („Romeo & Julia“), Bernard Hill („Titanic“) nicht berücksichtigt wurden.
Besonders die Auslassung von Mitzi Gaynor löste Entrüstung aus. Die Schauspielerin, die durch Filme wie „Die Girls“ (1957), „Schicksalsmelodie“ (1957) und „South Pacific“ (1958) bekannt wurde, war jahrzehntelang ein fester Bestandteil Hollywoods. Alle drei Filme hatten seinerzeit Oscars gewonnen. „Wir waren sehr enttäuscht, dass sie nicht Teil des Segments war, denn wir wissen, wie viel es ihr bedeutet hätte. Sie wurde 1954 in die Academy eingeladen und blieb ihr ein Leben lang ein stolzes Mitglied“, schrieb das Management der 2024 gestorbenen Entertainerin auf Facebook.
Gaynor war auch darüber hinaus Teil der Academy-Geschichte. Sie präsentierte bei der Verleihung 1960, führte 1961 backstage Interviews mit den Gewinnern und trat dreimal live auf der Oscar-Bühne auf – unter anderem 1967 mit dem Song „Georgy Girl“, der laut damaligen Berichten die längste Standing Ovation in der Oscar-Geschichte erhielt.
Das Management zeigte sich aber auch dankbar für die enorme Unterstützung der Fans: „Wenn wir darüber nachdenken, wird uns bewusst, dass sich möglicherweise jetzt mehr Menschen an Mitzi erinnern, mehr Menschen ihren Namen sagen, mehr Menschen sich mit ihrem Werk beschäftigen und über sie sprechen – gerade weil sie aus dem Tribut-Segment weggelassen wurde.“
Oscars 2025: Michelle Trachtenberg oder Alain Delon fehlen im „In Memoriam“-Segment
Auch Frankreichs Filmlegende Alain Delon wurde nicht erwähnt. Mit „Millionenraub in San Francisco“ (1965) oder dem mit Stars gespickten Katastrophenfilm „Airport ’80 - Die Concorde“ (1979) war er auch in US-Produktionen zu sehen.
Ein Fan äußerte auf X (ehemals Twitter): „Michelle Trachtenberg hätte es verdient, bei der Oscarverleihung im ‚In Memoriam‘ gezeigt und erinnert zu werden. Das war wirklich so respektlos und schwachsinnig.“ Trachtenberg wurde vor allem durch ihre Rollen in Serien wie „Buffy“ oder „Gossip Girl“ bekannt, spielte aber auch in Disney-Filmen wie „Die Eisprinzessin“ oder dem Horrorfilm „Black Christmas“.
Academy Awards 2025: „In Memoriam“-Segment sorgt immer wieder für Kritik
Auch die Auslassung von Tony Todd, bekannt für seine Rolle in „Candyman“, wurde bemängelt. Ein Nutzer schrieb: „Warum zum Teufel wurde Tony Todd bei der Oscar-Verleihung nicht in der Rubrik ‚In Memoriam‘ erwähnt? Das ist totaler Blödsinn.“
Die Auswahl der Academy für dieses Segment führt regelmäßig zu Diskussionen, da aus Zeitgründen nicht alle im vergangenen Jahr verstorbenen Filmschaffenden erwähnt werden können. „Variety“ weist darauf hin, dass die Kriterien nicht öffentlich einsehbar sind, aber in der Vergangenheit vor allem Oscar-Nominierte oder Mitglieder der Academy bevorzugt wurden.
Das ist allerdings auch keine Garantie: Als Peggy Lee im „In Memoriam“-Segment der Oscars nicht berücksichtigt wurde, gab es 2003 einen Aufschrei. Die 2002 gestorbene Sängerin und Schauspielerin war 1956 für den Oscar als beste Nebendarstellerin in „Pete Kelly's Blues“ nominiert und prägte mit ihren Liedern für „Susi und Strolch“ einen Disney-Klassiker.
Ein besonders kontroverser Fall war die Auslassung von Dorothy Malone, die 1957 für ihre Rolle in „In den Wind geschrieben“ den Oscar als beste Nebendarstellerin gewonnen hatte. Ihre Auslassung stieß auf Unverständnis, da sie über viele Jahre eine feste Größe in Hollywood war. Es war das erste und bisher einzige Mal, dass eine Künstlerin, die für ihre Schauspielkunst ausgezeichnet wurde, nicht im „In Memoriam“-Segment geehrt wurde.