Am Mittwochabend sind offenbar mehrere Tornados über Nordrhein-Westfalen hinweggezogen. Augenzeugen berichteten von verschiedenen Sichtungen, unter anderem wurde offenbar ein Tornado östlich von Velen im Münsterland gefilmt. Das Video zeigt den Tornado, wie er über ein Feld zieht, und wurde vom „Tornado Kartierungs- & Untersuchungsprojekt Deutschland“ (TorKUD) auf X geteilt.

Neben Velen meldeten Zeugen auch aus anderen Orten mögliche Tornados. Laut TorKUD habe es in den Gebieten um Heiden und Wallach mindestens zwei bestätigte Tornados gegeben, weitere Verdachtsfälle würden noch untersucht. In einigen Regionen kam es zu Schäden.

Tornado-Verdacht auch in Münster

Meteorologe Jörg Kachelmann schrieb auf X, dass es auch in Münster möglicherweise zu einem Tornado gekommen ist. Die Feuerwehr Münster hatte am Abend von umgestürzten Bäumen berichtet, die durch eine starke Windböe umgerissen wurden. Die Straßen wurden inzwischen wieder freigeräumt. Gegen 19.30 Uhr erreichten die Leitstelle der Feuerwehr Münster mehrere Notrufe. Betroffen war ein lokal sehr begrenzter Bereich, sagte ein Sprecher. Löscheinheiten rückten mit Motorkettensägen und einer Kraftfahrdrehleiter an, um die teils auf Straßen liegenden Bäume zu beseitigen. Verletzte habe es nicht gegeben. Auch Dächer hätten nicht gesichert werden müssen. Im Einsatz seien rund 30 Feuerwehrkräfte gewesen.

Auf der Internetseite www.tornadoliste.de wurden am Mittwochabend zwei Tornados in NRW gelistet. Zudem wurden zwei Verdachtsfälle aufgeführt. Ob es sich bei der Windböe in Kasewinkel um einen Tornado handelte, war zunächst unklar.

Für die kommenden Tage ist weiterhin mit stürmischem Wind, Regen und auch Gewittern in NRW zu rechnen. Am Donnerstag seien auch bis in tiefe Lagen teils starke bis stürmische Böen und ab dem Nachmittag auch einzelne Gewitter und Schauer zu erwarten, teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Vereinzelt sei auch ein Tornado nicht ausgeschlossen. Die Höchstwerte liegen zwischen 17 und 20 Grad, in höheren Lagen um 15 Grad.

Die Aussichten für den Start ins Wochenende bleiben wolkig. In der Nacht zum Freitag ziehen den Meteorologen zufolge zunächst gebietsweise noch Schauer, die teils gewittrig sind über das Land. Ab Freitagmittag soll es stark bewölkt sein und zeitweise schauerartiger Regen fallen. Auch stürmische Böen seien weiter möglich. Die Temperaturen liegen zwischen 14 und 18 Grad und im Bergland etwas tiefer. Auch zum Samstag sollten sich die Menschen am Samstag auf wechselhaftes Wetter mit örtlichen Schauern und kühleren Temperaturen einstellen. (tis, dpa)