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Chaos in der TodeszoneWieder Stau auf dem Mount Everest – Menschen in die Tiefe gerissen

Lesezeit 2 Minuten
Bergsteiger und Bergführer stehen am 21. Mai zwischen dem Südgipfel und der Hillary-Stufe des Mount Everest im Stau.

Bergsteiger und Bergführer stehen am 21. Mai zwischen dem Südgipfel und der Hillary-Stufe des Mount Everest im Stau.

In der laufenden Saison sind bereits mehrere Bergsteiger am höchsten Berg der Welt ums Leben gekommen.

Wieder Chaos am höchsten Berg der Welt: Wegen eines extrem großen Andrangs von Bergsteigern und Bergführern ist es am Mount Everest erneut zu einem großen Stau in der sogenannten Todeszone oberhalb von 8000 Metern gekommen. Dies habe zu einer Reihe von gefährlichen Situationen geführt, sagten mehrere Sherpas am Dienstag (28. Mai).

Stau auf Mount Everest – Sherpas warnen vor gefährlichen Situationen

Während des Staus am 21. Mai sei eine Schneekante nahe dem 8849 Meter hohen Gipfel eingestürzt und habe mehrere Menschen mitgerissen, sagte der Bergführer und Augenzeuge Narendra Shahi Thakuri, der auch Fotos von dem Stau gemacht hatte. In der sogenannten Todeszone sollte man sich nur möglichst kurz aufhalten, da dort der Sauerstoffgehalt gering ist.

„Vier Leute konnten wieder hochgezogen werden, zwei verschwanden. Es war beängstigend.“ Bei den zwei Vermissten handelt es sich um einen britischen Bergsteiger (40) sowie seinen nepalesischen Bergführer (23). Trotz mehrtägiger Suche seien ihre Leichen bislang nicht gefunden worden, sagte ein nepalesischer Behördenmitarbeiter im Basislager des höchsten Bergs der Welt. Inzwischen sei die Suchaktion abgebrochen worden, hieß es von ihrer Expeditionsfirma.

Stau auf dem Mount Everest: Mehrere Bergsteiger abgestürzt und verschollen

Der Schneekanteneinsturz habe auch zeitweise die von Sherpas mit Seilen fixierte Route zum Gipfel beschädigt und den bereits bestehenden Stau noch verstärkt, sagte Narendra Shahi Thakuri. Rund 60 Leute hätten dadurch ihren Auf- oder Abstieg eine gute halbe Stunde unterbrechen müssen, sagte er.

Insgesamt seien während der derzeitigen Hauptsaison auf dem Mount Everest fünf Menschen gestorben, deren Leichen auch gefunden worden seien, heißt es von der nepalesischen Tourismusbehörde. Drei weitere werden vermisst - darunter auch der Brite und sein nepalesischer Bergführer.

Staus gibt es immer wieder mal auf dem höchsten Berg der Welt. Ein Grund dafür ist die hohe Anzahl von Bergsteigern, wobei viele von ihnen nicht über ausreichende Erfahrung verfügen, was zu Verzögerungen führt. Sie zahlen viel Geld dafür, das Dach der Welt zu erklimmen.

Bereits im Vorjahr wurde am Mount Everest ein tragischer Rekord aufgestellt. Laut der Himalaya-Datenbank starben insgesamt 18 Bergsteiger beim Versuch, den höchsten Berg der Welt zu besteigen. So viele Tote in einer Klettersaison gab es noch nie. Gleichzeitig erreichten im Jahr 2023 insgesamt 656 Personen erfolgreich den Gipfel und kehrten wohlbehalten zurück. (mbr/dpa)