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Sensation beim MelodifestivalenSchräger Sauna-Act gewinnt – Mans Zelmerlöw verpasst ESC 2025

Lesezeit 5 Minuten
KAJ jubelt.

KAJ können ihr Glück kaum fassen. Die Comedygruppe hat mit ihrem Sauna-Song „Bara bada bastu“ das Melodifestivalen gewonnen.

Der ESC-Sieger von 2015 muss daheim bleiben. Stattdessen reist die Comedygruppe KAJ mit einem kultigen Sauna-Lied nach Basel.

Mit einer großen Überraschung endete das Finale des Melodifestivalen 2025. Die finnlandschwedische Comedygruppe KAJ setzte sich mit „Bara bada bastu“ („Nur Sauna baden“) gegen die Konkurrenz durch und wird Schweden beim Eurovision Song Contest 2025 vertreten. ESC-Sieger von 2015, Måns Zelmerlöw, galt laut den Wettbüros seit Wochen als Favorit, musste sich jedoch am Ende knapp geschlagen geben. KAJ siegte mit 164 Punkten, gefolgt von Zelmerlöw mit „Revolution“ und 157 Punkten, den dritten Platz belegte mit großem Abstand Greczula („Believe Me“) mit 106 Punkten.

Somit wird Schweden zum ersten Mal in seiner langen ESC-Geschichte mit einem finnisch-schwedischen bzw. finnischen Beitrag vertreten sein. Zuletzt sang Schweden 1998 in der Landessprache Schwedisch, danach nur noch ausschließlich Englisch. Ausnahme war ein Titel 2009, der aber einen französischen Refrain hatte.

Måns Zelmerlöw: ESC-Sieger von 2015 wird „nur“ Zweiter

Das finnlandschwedische Trio KAJ, bestehend aus Kevin Holmström, Axel Åhman und Jakob Norrgård, wurde 2009 gegründet und ist vor allem in der schwedischsprachigen Community Finnlands bekannt. Mit ihren humorvollen Songs und Bühnenshows haben sie sich als Musiker und Comedians etabliert. Mit ihrem Hit „Jåo nåo e ja jåo yolo ja nåo“ erlangten sie 2014 große Aufmerksamkeit.

Das Finale des Melodifestivalen fand in der ausverkauften Strawberry Arena in Solna statt, die mit einer Kapazität von rund 50.000 Zuschauern die größte Multifunktionsarena Skandinaviens ist. Die Halle, in der sonst große Sportveranstaltungen und internationale Konzerte stattfinden, verwandelte sich für diesen Abend in eine hochmoderne TV-Kulisse mit aufwändigen Lichtshows, Pyrotechnik und beeindruckenden Bühnenbildern.

Im Gegensatz zum deutschen Vorentscheid „Chefsache ESC 2025 – Wer singt für Deutschland?“, den Stefan Raab ins Leben gerufen hat, wurden beim Melodifestivalen alle Beiträge bereits in aufwendig inszenierten Bühnenshows präsentiert. Die meisten Acts setzten auf durchchoreografierte Performances, spektakuläre Lichtinszenierungen oder visuelle Effekte, um ihre Songs bestmöglich zu inszenieren.

Das Finale des Eurovision Song Contest findet am 17. Mai 2025 in der St. Jakobshalle in Basel statt. Bei den Wettquoten musste Schweden seine Favoritenrolle in der Nacht von Samstag auf Sonntag abgeben. Wochenlang lag das Land vorne, weil offenbar viele auf einen Sieg von Zelmerlöw spekuliert hatten. Nach dem Sieg von KAJ liegt der siebenmalige ESC-Sieger nur noch auf Platz zwei hinter Österreich. Deutschland liegt mit dem österreichischen Duo Abor & Tynna und dem Song „Baller“ derzeit je nach Tag nur zwischen Platz 21 und 25.


Melodifestivalen 2025: Måns Zelmerlöw rechnet nicht mit einem Sieg

Artikel vom 5. März 2025

Der schwedische Sänger Måns Zelmerlöw nimmt 2025 erneut am Melodifestivalen teil, dem nationalen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest. Zehn Jahre nach seinem ESC-Sieg mit „Heroes“ tritt er mit dem Song „Revolution“ an und konnte sich bereits in der vierten Vorrunde direkt für das Finale qualifizieren.

„Ich habe mich schon lange darauf gefreut, wieder auf der Mello-Bühne zu stehen“, sagte Zelmerlöw bei einer Pressekonferenz. Sein Beitrag, den er selbst mitgeschrieben hat, thematisiert den gesellschaftlichen Wandel. „Es geht um die Kraft der Menschen, gemeinsam eine positive Bewegung zu starten“, erklärte er. Laut „Expressen“ betonte er, dass sich die Botschaft des Liedes in den vergangenen Monaten verändert habe.

„Revolution“ gilt als großer Favorit

Mit dem Hochglanz-Pop-Song „Revolution“ gilt Zelmerlöw als großer Favorit auf den Sieg beim schwedischen Vorentscheid, der dort zu den größten Fernsehereignissen des Jahres zählt. Von den Einschaltquoten her können nur Fußball- oder Eishockeyspiele mit schwedischer Beteiligung mithalten.

Måns Zelmerlöw auf der Bühne beim Melodifestivalen 2025.

Trotz starker Stimme und packendem Auftritt: Måns Zelmerlöw wurde beim Melodifestivalen 2025 nur Zweiter.

Wie schon 2015 verbindet seine Performance moderne Choreografie mit einer visuell aufwendigen Inszenierung. „Ich wollte, dass das Bühnenbild die Widerstände zeigt, gegen die wir kämpfen müssen“, sagte der Künstler gegenüber „Aftonbladet“. Sein Auftritt enthält zahlreiche symbolträchtige Elemente wie Wind, Rauch und Konfetti.

ESC 2025: Show von Måns Zelmerlöw ist erneut aufwendig

Zelmerlöw, der auch schon vor seinem ESC-Sieg 2015 zu den bekanntesten Musikern Schwedens zählt, betonte im Vorfeld, dass er den Wettbewerb unabhängig vom Ausgang genieße. „Es geht mir darum, das Lied einem breiten Publikum vorzustellen“, so der Sänger. „Ich erwarte nicht zu gewinnen“, sagte Zelmerlöw noch vor wenigen Tagen ganz bescheiden.

Nach den aktuellen Wettquoten hat Måns Zelmerlöw die besten Chancen, das Melodifestivalen zu gewinnen und Schweden beim Eurovision Song Contest zu vertreten. Die Buchmacher sehen ihn mit einer Quote von 1:4 an der Spitze, was einer Gewinnwahrscheinlichkeit von 80 Prozent entspricht. Sein stärkster Konkurrent ist die Band KAJ, die mit einer Quote von 9:2 folgt. Weit abgeschlagen auf Platz sieben folgt John Lundvik, Schwedens stimmgewaltiger ESC-Sänger 2019.

Måns Zelmerlöw gilt als Favorit

Die Wettquoten gelten nicht nur beim großen Eurovision Song Contest als fast sicherer Indikator für den potenziellen Sieger. Auch beim Melodifestivalen lagen sie seit 2021 immer richtig. Dazu gehörte auch der Sieg von Loreen, die 2023 mit „Tattoo“ dann auch den Eurovision Song Contest gewann. Und bei den Wettquoten für den großen Bruder liegt Schweden seit Wochen auf Platz eins – ohne dass der Sieger des Melodifestivalen überhaupt feststeht.

Der Song „Revolution“ ist in Schweden nicht unumstritten, da einige Beobachter in den Textzeilen politische Untertöne sehen. „Er spricht von einer neuen Sonne, die aufgeht, und davon, dass es keine Zeit für Reue gibt“, schreibt „Aftonbladet“. Die Zeitung weist darauf hin, dass der Liedtext Interpretationsspielraum biete und sowohl gesellschaftliche als auch politische Veränderungen symbolisieren könne. Zelmerlöw selbst äußert sich nur allgemein: „Musik soll inspirieren und positive Energie verbreiten“.

Ob Zelmerlöw sich tatsächlich den Sieg beim Melodifestivalen 2025 sichern kann, entscheidet sich am Samstag (6. März). Das Finale wird live auf der SVT-Website gestreamt und ist auch in Deutschland frei empfangbar: SVT Play.