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Unwetter in DeutschlandStarkregen trifft Ahrtal und Eifel am stärksten – Hochwasser-Warnung in der Region

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Ein Bagger versucht im baden-württembergischen Schriesheim einen übergelaufenen Bach freizuschaufeln. Schwere Unwetter haben in weiten Teilen Deutschlands Überflutungen, Hochwasser und teilweise sogar Katastrophenalarm ausgelöst.

Schwere Unwetter haben in weiten Teilen Deutschlands Überflutungen, Hochwasser und teilweise sogar Katastrophenalarm ausgelöst. Die Eifel und das Ahrtal wurden deutschlandweit am stärksten getroffen.

Starkregen und Hagel haben in Teilen Deutschlands den Katastrophenalarm ausgelöst. Die Eifel und das Ahrtal erwischte es am heftigsten.

Schwere Unwetter mit Starkregen und Hagel haben am Donnerstag (2. Mai) in weiten Teilen Süd- und Westdeutschlands schwere Schäden und überflutete Straßen und Gebäude hinterlassen. Deutschlandweit fielen in der Eifel und im Ahrtal dabei mit den größten Regenmengen, alleine in Ahrweiler wurden in einer Stunde fast 60 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen.

Die schweren Unwetter lösten alleine im Landkreis Ahrweiler 300 Feuerwehreinsätze aus, im Kreis Euskirchen waren fast 200 Einsatzkräfte unterwegs, um vollgelaufene Keller leerzupumpen oder Überflutungen auf den Straßen zu bekämpfen. Im Rhein-Sieg-Kreis herrschte wegen Hochwasser entlang der Swist zwischenzeitlich Lebensgefahr.

Schwere Unwetter über NRW: Ahrtal und Eifel am stärksten getroffen – 70 Liter Regen pro Quadratmeter

Deutschlandweit fielen in der Spitze bis zu 70 Liter Regen per Quadratmeter. Das ergeben erste Auswertungen der kalibrierten Niederschlagsmessungen auch fernab der festen Wetterstationen. Ähnlich starke Regenfälle gab es in Teilen Baden-Württembergs und auch in Hessen.

In Nordrhein-Westfalen war noch der Norden der Städteregion Aachen an der Grenze zu Belgien und den Niederlanden betroffen. Die zuständige Autobahnpolizei aus Köln hatte dort aufgrund von großen Wassermassen und plötzlichem Aquaplaning die Geschwindigkeit auf den umliegenden Autobahnen drastisch reduziert.

Unwetter in Köln und der Region: zweithöchste Warnstufe im Ahrtal – Sorge wegen Flutkatastrophe

Im Ahrtal kamen Erinnerungen an die Flutkatastrophe 2021 hoch, auch wenn die Regenmengen bei nur etwa einem Drittel der damals gemessenen Niederschläge lagen. Die Ahr führte auch noch am Freitag (3. Mai) Hochwasser, der Kreis Ahrweiler hatte am Abend den die letzte Warnstufe vor dem Katastrophenalarm ausgerufen. Zu Evakuierungen kam es allerdings nicht.

Das THW unterstützte die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei, ebenso im benachbarten Kreis Euskirchen. Dort wurden alle in Dahlem bis Mitternacht 45 Feuerwehreinsätze gemeldet. Die an der Wetterstation in Schmidtheim gemessenen 66,4 Liter Regen pro Quadratmeter in nicht mal zwei Stunden sind für das Unwettertief Celina ein Rekordwert in NRW.

Unwetter über Deutschland: Blitz schlägt in Bahn-Stellwerk ein – Ausfälle und Verspätungen

Auch weiter südlich kam es zu teils starken Auswirkungen durch die Unwetter. Die Feuerwehr in Frankfurt am Main meldete insgesamt 680 unwetterbedingte Einsätze, durch Überschwemmungen sei die kritische Infrastruktur gefährdet worden. In mehreren Krankenhäusern drohten Überflutungen auf der Intensivstation oder der Station zur Strahlentherapie.

Der Landkreis Aschaffenburg in Bayern meldete mehr als 200 unwetterbedingte Einsätze. Im Großraum Stuttgart wurde ein Stellwerk der Deutschen Bahn durch einen Blitzeinschlag lahmgelegt, es kam zu Verspätungen und Ausfällen im Regionalverkehr in Baden-Württemberg.

Tief Celina: Stärkste Regenfälle in NRW im Jahr 2024 – Köln und die Region massiv getroffen

Das Tiefdruckgebiet Celina war von Süden kommend über Deutschland hinweggezogen und hatte neben einem Temperatursturz die bisher heftigsten Regenfälle im Jahr 2024 in Nordrhein-Westfalen gebracht. Die Einsatzkräfte waren auch am Freitagmorgen noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt, viele Keller mussten leergepumpt werden.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD), der zwischenzeitlich seine höchste Wetterwarnstufe ausgerufen hatte, rechnet noch bis Freitagabend mit weiteren Regenschauern und anhaltend kühlen Temperaturen. Am Wochenende können die Werte im Bergland fast wieder auf den Gefrierpunkt sinken und um die 2 Grad erreichen. (shh)