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Robert Leslie RobersonHinrichtung von Kindsmörder in letzter Minute gestoppt – Trump wettert gegen Richter

Lesezeit 2 Minuten
Robert Roberson in einem Gefängnis in Livingston, Texas.

Robert Roberson in einem Gefängnis in Livingston, Texas. (Archivbild)

Roberson soll seine zweijährige Tochter zu Tode geschüttelt haben. Daran gibt es Zweifel. Nicht aber beim ehemaligen US-Präsidenten.

In einer bemerkenswerten Wendung der Ereignisse wurde die geplante Hinrichtung von Robert Leslie Roberson in Texas nur 90 Minuten vor der Vollstreckung am Donnerstag (17. Oktober) von einem Richter gestoppt. Ein Antrag auf einstweilige Verfügung durch einen Ausschuss des texanischen Repräsentantenhauses führte zu dieser Entscheidung.

Die Hinrichtung, die durch die Giftspritze erfolgen sollte, wurde aufgrund neuer Beweise ausgesetzt, die Zweifel an Robersons Schuld aufkommen ließen. Roberson, der seit 2003 im Todestrakt sitzt, war angeklagt, seine zweijährige Tochter Nikki Curtis zu Tode geschüttelt zu haben („Schütteltrauma-Syndrom“), was er stets bestritten hatte.

Todesstrafe für Robert Roberson: Hinrichtung wird vorerst ausgesetzt

Die Beweislage im Fall Roberson ist komplex. Die Tochter litt unter einer Lungenentzündung, einer unentdeckten Sepsis und wurde mit Medikamenten behandelt, die heute für Kinder verboten sind. Der damalige leitende Ermittler, Brian Wharton, der heute Pastor ist, hat öffentlich Fehler bei der Untersuchung eingeräumt und eine erneute Prüfung des Falls gefordert.

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„Letzte Woche habe ich meiner Frau gesagt, dass ich mich schäme. Ich schäme mich, dass ich mich so sehr darauf konzentriert habe, einen Schuldigen zu finden und jemanden zu verurteilen, dass ich Robert nicht gesehen habe. Ich habe seine Stimme nicht gehört“, sagte Wharton am Mittwoch bei einer Anhörung zu dem Fall. Roberson sei ein gütiger Mann, ein guter Mensch.

Darüber hinaus hat eine überparteiliche Gruppe von 86 texanischen Gesetzgebern, Dutzenden von medizinischen und wissenschaftlichen Experten, Anwälten sowie weiteren Akteuren, darunter der Bestsellerautor John Grisham sowie Republikaner, die die Todesstrafe befürworten, für eine Begnadigung des Verurteilten ausgesprochen.

Robert Roberson wird nicht hingerichtet – Donald Trump ist sauer

Jennifer Martin (links) und Thomas Roberson, älterer Bruder des verurteilten Häftlings Robert Roberson (rechts), protestieren mit Plakaten vor dem Gefängnis, in dem Roberson hingerichtet werden soll, in der Huntsville Unit des texanischen Staatsgefängnisses.

Jennifer Martin (links) und Thomas Roberson, älterer Bruder des verurteilten Häftlings Robert Roberson (rechts), protestieren mit Plakaten vor dem Gefängnis, in dem Roberson hingerichtet werden soll, in der Huntsville Unit des texanischen Staatsgefängnisses.

Es gibt jedoch Gegendwind gegen die Entscheidung des Richters. Das texanische Ministerium für Strafjustiz hat Berufung gegen den Stopp eingelegt. Die Hinrichtung wird nicht fortgesetzt, bis die einstweilige Verfügung gerichtlich geklärt ist.

Der Fall hat auch politische Aufmerksamkeit erregt, da sich der ehemalige Präsident und erneute Kandidat für das höchste Amt im Lande, Donald Trump, in die Angelegenheit eingeschaltet hat. „Ein weiterer schwacher Richter, der die Gerechtigkeit verzögert. Wie viele Chancen bekommt dieser Typ noch? Was ist mit der Gerechtigkeit für das Baby?“, wetterte Trump in den sozialen Netzwerken.

Die Zukunft von Robert Leslie Roberson bleibt ungewiss. Da der Hinrichtungsbefehl nur für den 17. Oktober galt, muss nun ein neuer Termin festgelegt werden. In der Zwischenzeit wird Roberson die Gelegenheit haben, vor einem Parlamentsausschuss auszusagen.