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Harry und MeghanZank zum dritten Hochzeitstag um die Titel

Lesezeit 3 Minuten

Vor drei Jahren heirateten Harry und Meghan.

London/Los Angeles – Rassismusvorwürfe und jede Menge schmutzige Familienwäsche: Kaum eine Woche vergeht derzeit im britischen Königshaus ohne neuen Ärger um Queen-Enkel Prinz Harry (36) und seine Ehefrau Herzogin Meghan (39). Derzeit entsteht der Eindruck, als würden die Familienmitglieder eher über- als miteinander reden. Heute ist die Traumhochzeit von Harry und Meghan drei Jahre her. Und nicht nur tatsächlich scheint zwischen dem Paar und der königlichen Familie ein ganzer Ozean zu liegen. Beziehungsstatus: Es ist sehr kompliziert.

Die Fronten sind seit Wochen klar. Hier Harry und Meghan. Der royale Rebell und die US-Schauspielerin, die vor gut einem Jahr aus dem goldenen Palast ausbrachen und seitdem mit ihrer Meinung nicht hinter dem Berg halten. Ihre Reichweite ist groß, prominente Freunde wie US-Starmoderatorin Oprah Winfrey helfen bei der Verbreitung ihrer Ansichten. Die royalen Aufgaben haben sie abgelegt, die royalen Titel nicht: Als Herzog und Herzogin von Sussex setzen sie sich von ihrer Wahlheimat Kalifornien aus für wichtige Themen ein. Jüngstes Beispiel: Über ihre Stiftung Archewell machen sie auf die Gefahren psychischer Erkrankungen aufmerksam.

Flucht vor der Presse

Die schwierige Beziehung zur britischen Regenbogenpresse war ein gewichtiger Grund für den Auszug in die USA, den „Megxit“. Denn Harry zieht immer wieder Parallelen zu seiner Mutter, Prinzessin Diana, die ebenfalls massiv von Paparazzi verfolgt worden war und 1997 auf der Flucht vor Fotografen in Paris tödlich verunglückte. Ob es doch noch zu einer Versöhnung mit Bruder und Vater kommt, ist unklar. Eigentlich soll Harry am 1. Juli, Dianas 60. Geburtstag, nach London kommen, um mit William ein Denkmal für die Mutter einzuweihen. Das steht nun in den Sternen. (dpa)

In der anderen Ringecke: Harrys königliche Familie in seiner Heimat Großbritannien. Glaubt man der britischen Presse, liegen vor allem Harrys Vater und Bruder, Thronfolger Prinz Charles (72) und Prinz William (38), mit dem Paar in den USA über Kreuz. Auslöser: das Interview von Meghan und Harry mit Oprah. Mehrere aufsehenerregende Themen gab es dabei, am schwersten wiegt aber der Rassismusvorwurf. Es habe Spekulationen vor der Geburt von Sohn Archie (2) gegeben, welche Hautfarbe künftige Kinder des Paares wohl haben würden, erzählte Meghan.

Erst vor wenigen Wochen hatte es den Anschein, als hätten sich Charles und die Brüder endlich ausgesprochen. Spürbar war das Aufatmen in den britischen Medien, als Harry und William nach der Trauerfeier für ihren verstorbenen Großvater Prinz Philip entspannt plaudernd die Kirche verließen. Von einem zweistündigen Krisengipfel mit Charles und Williams Ehefrau Herzogin Kate (39) war die Rede. Ausgang: unbekannt, aber die Hoffnung lebte.

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Bis jetzt. Denn in einem Podcast machte Harry seiner Familie neue Vorwürfe. Charles habe das eigene „genetische“ Leiden auf seine Kinder übertragen, warf der Prinz seinem Vater da vor. „Er hat mich so behandelt, wie er selbst behandelt wurde“, sagte Harry – und attackierte damit indirekt seine Großeltern, Queen Elizabeth II. (95) und Prinz Philip. Vor allem Charles soll höchst irritiert gewesen sein über die Vorwürfe, berichtet die „Times“ unter Berufung auf Palastkreise. Andere Familienmitglieder hätten von „Verrat“ gesprochen.

Queen hält zu Lieblingsenkel

Die Konsequenzen sind noch nicht absehbar, doch der britische Boulevard wetzt wieder die Messer. Die „Mail on Sunday“ zitierte Forderungen anonymer Hofbediensteter, Harry und Meghan gehörten die königlichen Titel aberkannt, die sie trotz ihres Auszugs behalten hatten. Immerhin auf seine Oma kann Harry aber offenbar noch zählen. Sie lehne es im Titel-Streit ab, dem Paar die royalen Bezeichnungen abzuerkennen. Die Königin, so will es die „Times“ erfahren haben, wolle vermeiden, als Racheengel dazustehen. Stattdessen lautet die offizielle Linie der Pressestelle im Buckingham-Palast, wie so oft: kein Kommentar. (dpa)