Polizei durchsucht WohnungPostbote hortet tausende Briefe in Plastiktüten

Hannover: Ein Postbote soll tausende Briefe nicht zugestellt haben.
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Hannover/Steinhude – Ein Postbote hat im Raum Hannover offenbar tausende Briefe unterschlagen und in seiner Wohnung gehortet. „Es wurden massenweise Briefe und Sendungen sichergestellt, die nicht zugestellt wurden“, bestätigte ein Sprecher der Polizei auf Anfrage. Der Vorwurf: Statt die Briefe auszutragen, sammelte der 24-jährige Beschuldigte die Poststücke in Plastiktüten.
Hannover: Anzeige gegen Postboten
Nach bisherigen Informationen spielte sich der Fall vor allem in Steinhude ab. Die Kleinstadt mit rund 5000 Einwohnern liegt 20 Kilometer Luftlinie von Hannover entfernt. In der Region sollte der Postbote die Briefe zustellen. „Aufgefallen ist es, weil die Beschwerden über ausstehende Post zunahmen“, so der Polizeisprecher. Zwischen April und Juli 2022 gingen deutlich mehr Meldungen ein.

Bei der Hausdurchsuchung stellte die Polizei massenweise unzugestellte Post sicher.
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Am 8. Juni stellte der Arbeitgeber des Postboten, der Postdienstleister Citipost GmbH, selbst Anzeige bei der Polizei, um den Fall aufzuklären. Nach Ermittlungen stießen die Beamten dann auf den 24-jährigen Beschuldigten und durchsuchten seine Wohnung, wobei die Briefe gefunden wurden.
Das Motiv des Postboten ist allerdings noch unklar. „Es sind sowohl Briefe an Privatpersonen wie auch Behördenpost und Firmendokumente, die nicht zugestellt wurden“, erklärt der Polizeisprecher. Es wird nun geprüft, warum er die Briefe nicht zustellte und ob er sich an ihnen bereicherte.
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Für den Postdienstleister ist offenbar ein größerer Imageschaden entstanden: „Die Briefe werden nun sortiert und dokumentiert für einen möglichen Strafprozess. Dann sollen sie schnellstmöglich verteilt werden, der Postdienstleister hilft dabei nach Möglichkeit mit“, erklärt der Sprecher. (mab)