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Prozess in FreiburgMehrjährige Haftstrafen nach Gruppenvergewaltigung

Lesezeit 2 Minuten
Freiburg Gruppenvergewaltigung

Angeklagte im Juni 2019 im Prozess um die Gruppenvergewaltigung von Freiburg

Freiburg – Im Prozess um die Gruppenvergewaltigung an einer 18-Jährigen hat das Freiburger Landgericht die meisten der elf Angeklagten wegen Vergewaltigung oder sexuellen Missbrauchs zu Haftstrafen verurteilt. Das Strafmaß reicht von Jugendstrafe bis zu fünf Jahren und sechs Monaten Freiheitsstrafe, wie der Vorsitzende Richter am Donnerstag verkündete. Angeklagt waren elf Männer, die zur Tatzeit im Oktober 2018 zwischen 18 und 30 Jahre alt waren. Weitere Strafen verhängte das Gericht wegen unterlassener Hilfeleistung.

Die meisten Angeklagten sind Flüchtlinge. Die Männer hatten die Taten weitgehend bestritten oder vor Gericht geschwiegen. Die 18-Jährige trat als Nebenklägerin in dem Prozess auf, der länger als ein Jahr dauerte.

Angebliches Einverständnis des Opfers als „Schutzbehauptung“

Das Gericht sah es nach Angaben des Vorsitzenden Richters Stefan Bürgelin als erwiesen an, dass die junge Frau in einem Gebüsch vor einer Disco von den Männern über einen längeren Zeitraum nacheinander vergewaltigt wurde. Aussagen von Angeklagten, die junge Frau sei einverstanden gewesen, seien reine Schutzbehauptungen. Es handele sich um „eine Standardeinlassung, die nicht besonders originell ist“.

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Die Täter hätten in Kauf genommen, dass die 18-Jährige zur Bildung eines entgegenstehenden Willens nicht in der Lage gewesen sei. Sie habe aufgrund von Ecstasy, Alkohol und Koffein nur noch einzelne und unzusammenhängende Erinnerungen an die Taten. „Sie hat es als Erinnerungsinseln beschrieben.“

Als das Opfer vor der Disco zu sich kam, soll ihr einer der Mittäter geholfen haben. Von mehreren Angeklagten waren später DNA-Spuren an der jungen Frau gefunden worden.

Die Staatsanwaltschaft hatte für acht Beschuldigte, die schon während des Prozesses in Haft saßen, mehrjährige Freiheits- sowie Jugendstrafen gefordert. Die Verteidiger hatten Freisprüche gefordert. (dpa)