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In Frankreich vermisstNeue Sonderermittler sollen Verschwinden des zweijährigen Émile aufklären

Lesezeit 3 Minuten
Freiwillige suchen im französischen Ort Le Vernet in Frankreich nach dem vermissten zweijährigen Èmile. Der Junge war vom Grundstück seiner Großeltern im Département Alpes-de-Haute-Provence verschwunden.

Der zweijährige Émile ist seit zwölf Tagen spurlos verschwunden, nachdem seine Großeltern ihn aus den Augen verloren hatten. Die Polizei hat für die Suche in Le Vernet nun zwei Sonderermittler eingesetzt.

Der zweijährige Émile ist seit fast zwei Wochen verschwunden. Die französischen Ermittler leiten überraschend ein neues Verfahren ein.

Fast zwei Wochen nach dem Verschwinden des zweijährigen Émile im französischen Ort Le Vernet haben die Behörden überraschend einen neuen Ermittlungsschritt angekündigt. Die Staatsanwaltschaft von Dignes-les-Bains leitete eine offizielle gerichtliche Untersuchung des Vermisstenfalls an und setzte zwei Untersuchungsrichter als Sonderermittler ein.

Die „Komplexität des Falles“ habe dazu geführt, dass das derzeit laufende Ermittlungsverfahren in eine gerichtliche Untersuchung übergehen würde, teilte der zuständige Staatsanwalt Rémy Avon in einer Pressemitteilung mit. Trotz mehr als 1600 Hinweisen wird der zweijährige Junge seit zwölf Tagen vermisst – jegliche Theorien der Ermittler liefen bisher ins Leere.

Frankreich: Sonderermittler sollen das Verschwinden des Zweijährigen Émile aufklären

Erst am Montag waren die ersten Ermittlungen der französischen Gendarmerie in eine sogenannte Voruntersuchung umgewandelt worden. Rechtlich erfolgt dieser Schritt in Frankreich automatisch nach acht Tagen, um den Ermittlern weitere Nachforschungen in der Nähe des Tatorts, aber auch im gesamten Land zu ermöglichen. Die Anordnung einer gerichtlichen Untersuchung ist dagegen durchaus ungewöhnlich.

„Die Tatsache, dass sie gleich zwei Richter eingesetzt haben, zeigt, dass der Fall für sie oberste Priorität haben wird“, sagte der ehemalige Gendarmerie-General Jacques Fombonne dem französischen Fernsehsender BFMTV. Die Untersuchungsrichter haben als Sonderermittler weitreichende Befugnisse und brauchen für viele Ermittlungsschritte keinerlei Genehmigungen. Davon betroffen sind etwa Hausdurchsuchungen, Überwachungs- oder Abhörmaßnahmen.

Vermisster Émile: Staatsanwaltschaft prüft Verwicklung von Familie in Verschwinden des zweijährigen Jungen

Zudem ist es möglich, dass die Sonderermittler am Tatort eine Rekonstruktion der Ereignisse anordnen können. Die Möglichkeit war in den vergangenen Tagen erneut in Betracht gezogen worden, nachdem weitere Suchaktionen nach dem vermissten Émile ohne Erfolg geblieben waren. Laut Polizei sei er „sehr stark in Gefahr“, die Überlebenschancen nach zwölf Tagen ohne Essen und Trinken seien sehr gering.

Französische Polizisten durchkämmen ein Waldgebiet in der Nähe von Le Vernet auf der Suche nach dem zweijährigen Émile.

Die französische Polizei hat Wälder und Felder in der Umgebung von Le Vernet durchkämmt. Vom zweijährigen Émile fehlt weiter jede Spur.

Der Zweijährige war am 8. Juli vom Grundstück seiner Großeltern in Le Vernet im Département Alpes-de-Haute-Provence verschwunden. Die Staatsanwaltschaft prüft weiterhin mehrere Thesen, darunter ein Unfall, eine Entführung oder die Verwicklung der Familie in das Verschwinden von Émile. Zum Zeitpunkt seines Verschwindens waren weitere Verwandte auf dem Grundstück anwesend, auch sie wurden intensiv befragt.

Vermisster Émile: Sonderermittler fokussieren sich auf DNA-Spuren – Hunderte Hinweise eingegangen

Die Untersuchungsrichter wollen sich in den kommenden Tagen zunächst auf zwei weitere Ansätze fokussieren: Die Suche nach möglichen DNA-Spuren und den Einsatz von hypersensiblen Metalldetektoren, die in Heuballen nach dem verschwundenen Jungen suchen können. Die Geräte sind in der Lage, kleinste Metallgegenstände wie zum Beispiel Knöpfe zu erkennen, auch wenn diese verschüttet oder vergraben sind.

Unterdessen dauert die Auswertung der Hinweise zum Verschwinden des Zweijährigen weiter an. Mehr als 1600 Hinweise seien bisher eingegangen, die Polizei hat zudem eine E-Mail-Adresse eingerichtet, unter der die Bevölkerung weitere Angaben machen kann. Ex-Polizist Fombonne glaubt unterdessen nicht an ein schnelles Ende der Suche: „Die Ermittlungen könnten noch Jahre dauern.“ (shh)