Vom zweijährigen Émile fehlt im französischen Ort Le Vernet nach wie vor jede Spur. Die Ermittler schauen auch auf die Familie des vermissten Jungen.
FrankreichZweijähriger Junge weiter vermisst – Staatsanwaltschaft hat mehrere Theorien
Vom zweijährigen Jungen Émile fehlt im französischen Ort Le Vernet auch nach tagelanger Suche nach wie vor jede Spur. Nachdem die Polizei die Suche nach sechs Tagen am Freitag vorerst gestoppt hatte, geht die Staatsanwaltschaft ersten Theorien zum Verschwinden des Jungen nach. Auch der Angriff durch ein Tier sei nicht ausgeschlossen.
Émile war am vergangenen Samstag (8. Juli) von seinen Großeltern verschwunden. Seine Überlebenschancen sind ohne Essen und Trinken gering. Wie der französische Fernsehsender BFMTV berichtet, habe die Staatsanwaltschaft derzeit mehrere Theorien, was das Verschwinden des Zweijährigen angeht. Darunter sei auch die Möglichkeit, dass die Familie darin verwickelt sei.
Vermisster Junge Émile in Frankreich: Staatsanwaltschaft stellt mehrere Theorien auf
Weitere Hypothesen seien ein Verbrechen, ein Unfall oder ein Angriff durch einen Greifvogel. Im Département Alpes-de-Haute-Provence leben einige Geier. Die großen Greifvögel nähern sich Menschen in der Regel nicht. Kleinkinder sind allerdings deutlich anfälliger für mögliche Attacken.
Einwohner von Le Vernet hatten in den vergangenen Tagen auch über einen Angriff eines Wolfes spekuliert, allerdings sind diese extrem selten und auch unwahrscheinlich. Die Polizei hatte am Freitag nochmal Le Vernet und die umliegenden Felder und Wälder durchkämmt, ohne auf eine Spur des vermissten Jungen zu stoßen. François Balique, Bürgermeister von Le Vernet, hat daher einen anderen Verdacht.
Vermisster Junge: Staatsanwaltschaft prüft Verwicklung von Èmiles Familie – Bürgermeister von Le Vernet hat Verdacht
„Ich kann mir am ehesten einen Verkehrsunfall vorstellen. Der Fahrer hat den Jungen dann möglicherweise in Panik in sein Auto geladen“, erklärte Balique gegenüber der französischen Zeitung „Le Figaro“. In Le Vernet, das nur 125 Einwohner zählt, gilt noch bis Montagabend ein Zugangsverbot für Reisende. Auch, um Katastrophentourismus zu verhindern.
Eine Verwicklung von Émiles Familie in sein Verschwinden hält Balique für unwahrscheinlich. Der zweijährige Junge war am Wochenende bei seinen Großeltern im Urlaub, als diese ihn aus den Augen verloren hatten. Zum Zeitpunkt von Émiles Verschwinden waren auch zahlreiche weitere Verwandte im Haus der Großeltern zu Gast.
Vermisster Émile: Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Spendenkonto – Zweijähriger „sehr stark in Gefahr“
Die Staatsanwaltschaft hat laut einem Bericht der französischen Zeitung „Le Parisien“ in den vergangenen Tagen etliche Hinweise erhalten, die analysiert werden müssen. Darunter seien auch Hinweise auf ein möglicherweise illegales Spendenkonto, das ohne Zustimmung der Familie eingerichtet worden sei. Die Ermittler prüfen ein Verfahren wegen Betruges, wie BFMTV berichtet.
Das Verschwinden es zweijährigen Émile hatte in Frankreich und auch im europäischen Ausland große Bestürzung ausgelöst. Die Polizei schätzt die Überlebenschancen von Émile als sehr gering ein. Vor allem aufgrund der Temperaturen von mehr als 35 Grad sei Émile „sehr stark in Gefahr“. Die Staatsanwaltschaft will zeitnah neue Erkenntnisse zum Verschwinden präsentieren. (shh)