Eine Dreijährige ist in Südfrankreich bei einem Wohnungsbrand ums Leben gekommen. Der Vater hatte sich zuvor vom Balkon gerettet.
Untersuchung läuftDreijährige stirbt bei Feuer in Nizza – Verzweifelte Aktion des Vaters
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Feuerwehrauto in Frankreich (Symbolbild). In Nizza ist ein dreijähriges Kind bei einem Brand gestorben.
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Eine Feuer-Tragödie in Nizza bewegt derzeit ganz Frankreich. Bei einem Wohnungsbrand ist ein dreijähriges Kind ums Leben gekommen. Wo seine Eltern zum Zeitpunkt des Feuers waren, ist noch nicht vollständig geklärt. Das Kind habe sich zum Zeitpunkt allein in der Wohnung aufgehalten, hieß es von der Polizei. Auch die Ermittlungen zur Brandursache laufen noch.
Der Brand war in der Nacht zu Sonntag (9. Februar) gegen 1 Uhr in einem mehrstöckigen Gebäude im Stadtteil Las Planas im Norden Nizzas ausgebrochen. Auf Videos ist zu sehen, wie die Flammen aus den Fenstern schlagen.
Wie französische Medien berichten, verdichten sich Hinweise auf diesen Hergang: Der Vater habe wohl laut Staatsanwaltschaft auf das Kind aufgepasst. Die Mutter sei bei einer Nachbarin gewesen. Als es zu dem Brand kam, sei der Vater aufgewacht. Er habe vergebens versucht, das Feuer zu löschen. Daraufhin sei der Mann über den Balkon ein Stockwerk nach unten geklettert. Umstehende Anwohner beobachteten die waghalsige Aktion offenbar von der Straße aus und befürchteten, der Mann könne abstürzen.
Brand in Nizza: Vater kann Tochter nicht erreichen
Als der Vater über das Treppenhaus zurückkam, um seine Tochter zu retten, gelang es ihm mit Hilfe eines Nachbarn, die Wohnungstür zu öffnen. Angesichts des Ausmaßes der Flammen war es jedoch unmöglich, in die Wohnung einzudringen. „Actu Nice“ berichtet, wie Zeugen die tragische Szene schilderten und versicherten, der Vater habe „alles getan“, um sein Kind aus den Flammen zu retten. Beide Eltern mussten demnach hilflos zusehen, wie sich das Feuer in ihrer Wohnung weiter ausbreitete. Diese wurde vollständig zerstört.
Insgesamt wurden 15 Personen von der Feuerwehr aus acht verschiedenen Wohnungen geholt. Sie kamen bei Verwandten oder in Hotels unter. Viele der Zeugen musste nach der Tragödie psychologisch betreut werden.
Laut Staatsanwaltschaft dürfte der Brand unbeabsichtigt entstanden sein. Die Justiz ermittelt. Der Bürgermeister von Nizza, Christian Estrosi, drückte ebenso wie andere Politiker seine „unermessliche Trauer“ über den Tod des jungen Mädchens aus.
Es waren laut bfmtv.com 41 Feuerwehrleute mit 15 Fahrzeugen vor Ort. Anwohner zeigten sich erschüttert, dass die Einsatzkräfte ihrer Meinung nach erst sehr spät am Brandort erschienen. Zeugen behaupten, 30 bis 40 Minuten lang hätten sie keine Löschschläuche gesehen. Dies wird von Verantwortlichen jedoch bestritten. (cme, mit dpa)