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70 handgemalte PorträtsFan eröffnet „Trattoria Meloni“ neben Asyllager in Albanien

Lesezeit 2 Minuten
Ein Gast geht am 23. September 2024 an Porträts der italienischen Ministerpräsidentin Giorgia Meloni vorbei, die die Wand des Restaurants „Trattoria Meloni“ in Shengjin, etwa 60 km nordwestlich von Tirana, zieren.

Im albanischen Restaurant „Trattoria Meloni“ hängen 70 Porträts der italienischen Regierungschefin - unweit davon werden in italienischen Gewässern aufgegriffene Migranten untergebracht.

In den von Italien errichteten Lagern in Albanien sollen Migranten festgehalten werden, bis die Behörden über ihre Asylanträge entscheiden.

In Albanien hat ein Bewunderer der italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni die „Trattoria Meloni“ eröffnet - wenige Schritte entfernt von Melonis Lieblingsprojekt, einem Aufnahmelager für Asylbewerber. In dem Restaurant in der nordalbanischen Hafenstadt Shengjin können Besucher Fisch oder Meeresfrüchte bestellen, umgeben von 70 gemalten Porträts Melonis. „Wenn Küche, Kunst und Politik zusammenkommen, können wundervolle Dinge entstehen“, sagt Besitzer Gjergj Luca der Nachrichtenagentur AFP.

Der 58-Jährige ist Sohn eines bekannten albanischen Schauspielers und war früher selbst Mime. Er sei fasziniert von der „außergewöhnlichen“ Persönlichkeit Melonis, erzählt er. Er hoffe, dass sie bald einmal sein Restaurant besuchen werde. Die Porträts der Parteichefin der ultrarechten Fratelli d'Italia, mal lächelnd, mal zornig, ließ er von dem bekannten albanischen Künstler Heliton Haliti gestalten.

Italien lagert Aufnahmeeinrichtungen für Migranten nach Albanien aus

Meloni sei eine „sehr interessante, starke“ Persönlichkeit, sagte Haliti - „auch wenn ihre politischen Überzeugungen nicht meine sind“. In der strukturschwachen Region sind die beiden Aufnahmelager, die in den kommenden Wochen eröffnen sollen, als Arbeitsstätten willkommen.

In den von Italien eingerichteten, vollständig eingezäunten Lagern sollen Migranten festgehalten werden, während die italienischen Behörden über ihren Asylantrag entscheiden. Dies hatte Meloni im November vergangenen Jahres mit ihrem albanischen Kollegen Edi Rama vereinbart.

Von der italienischen Küstenwache aus dem Mittelmeer gerettete Migranten sollen aufgeteilt werden: Frauen und Kinder sollen nach Italien gebracht werden, bis zu 3000 Männer in die Lager in Albanien. Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International prangerte eine „automatische und möglicherweise verlängerte Inhaftierung“ der Geflüchteten an. (afp)