AboAbonnieren

Fahrplan zum StrandurlaubDie Türkei fährt den Tourismus wieder hoch

Lesezeit 3 Minuten
Urlaub in der Türkei

Urlauber an einem Strand im türkischen Akcakoca

  1. An der türkischen Riviera soll schon bald wieder Urlaub möglich sein.
  2. Masken bleiben natürlich Pflicht für Hotelpersonal wie Gäste in den Ferienanlagen.
  3. Maximal 60 Prozent der Zimmer dürfen belegt werden.
  4. Was es sonst noch zu beachten gilt, verrät unsere Korrespondentin Susanne Güsten.

Istanbul – Die Türkei will ab Juni langsam wieder für den Tourismus öffnen. Schrittweise und behutsam soll dabei vorgegangen werden: Nur von ausgewählten Flughäfen sollen ab Mitte Juni wieder Flüge in die Türkei starten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch meldete; im deutschsprachigen Raum sind das Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, München und Wien.

Weitere Ziele sollen im Juli und August dazu kommen. Die türkische Regierung erließ inzwischen detaillierte Vorschriften, nach denen Hotels und Ferienanlagen wieder öffnen können. Ausprobiert werden sie erst einmal an einheimischen Urlaubern, die voraussichtlich ab Ende Mai wieder reisen dürfen. „Wir drehen jetzt vorsichtig am Zündschlüssel und fahren im Juni im ersten Gang an“, sagt ein Tourismusmanager. „Im Juli und August werden wir dann hochschalten in den zweiten und dritten Gang.“

Masken bleiben natürlich Pflicht für Hotelpersonal wie Gäste in den Ferienanlagen an der türkischen Riviera und Ägäis. Aus den Lobbys fliegen Sessel und Sitzgruppen hinaus, damit dort nicht herumgesessen wird; stattdessen werden sie mit Markierungen für die Mindestabstände versehen, die an der Rezeption einzuhalten sind. In Aufzügen und Fluren werden Spender für Handreiniger und Desinfektionsmittel angebracht.

Nur 60 Prozent Zimmerbelegung möglich

Maximal 60 Prozent der Zimmer dürfen belegt werden, damit es nicht zu voll wird. Jedes Zimmer muss mindestens zwölf Stunden leer stehen, gelüftet und gründlich gereinigt werden, bevor der nächste Gast einziehen darf; dabei müssen auch Fernbedienungen für Fernseher und Klimaanlage sowie Wasserkocher desinfiziert werden. Das Reinigungspersonal arbeitet in Schutzausrüstung.

Am Strand und an den Schwimmbädern muss zwischen Liegestühlen ein Mindestabstand von 1,5 Metern eingehalten werden. Das Wasser in Swimmingpools muss im Freien zu ein bis drei Promille gechlort sein, in Hallenbädern genügen 1,5 Promille. Fitness- und Wellness-Bereiche bleiben in dieser Saison komplett geschlossen. Jedes Hotel muss einen Quarantänebereich ausweisen, in dem infizierte Gäste bei Verdacht sofort isoliert werden können. Türgriffe, Toiletten und alle anderen öffentlich benutzen Oberflächen werden regelmäßig desinfiziert.

Hygieneproblem Buffets

Kopfzerbrechen bereiteten den Behörden insbesondere die Buffets, die in großen Hotels und Ferienanlagen üblich sind. Das Ergebnis: Buffets bleiben erlaubt, doch wird es dort keine Selbstbedienung mehr geben, wo hunderte Gäste dasselbe Servierbesteck anfassen. Stattdessen werden die Buffets hinter Glasscheiben gestellt, um sie vor Husten und Speicheltropfen zu schützen; die Speisen werden von Kellnern ausgegeben.

Das könnte Sie auch interessieren:

Auch Kaffeemaschinen und Wasserspender werden abgeschafft, die Getränke werden künftig vom Personal serviert. Verschwinden müssen auch Salz- und Pfefferfässer sowie Zuckerbehälter; sie müssen Einwegpackungen weichen, wie sie in Schnellrestaurants und Flugzeugen üblich sind. Tische müssen mindestens eineinhalb Meter weit auseinander stehen.

Wer passt auf die Einhaltung der Regeln auf?

Überwacht werden soll die Einhaltung dieser Vorschriften von den Ministerien für Tourismus, Gesundheit, Verkehr und Landwirtschaft in Zusammenarbeit mit Vertretern der Tourismusindustrie, die eine stufenweisen Wiedereinstieg in den Tourismus vorsehen. Nur von 23 Flughäfen in 19 Ländern soll die nationale Fluggesellschaft Turkish Airlines schon im Juni in die Türkei fliegen. Wenn alles gut geht, sollen im Juli 103 Städte in 74 Ländern angeflogen werden, im August dann 160 Ziele in 98 Ländern. Um für den späten Start zu kompensieren, könnte die Saison in diesem Jahr vielleicht bis in den November und Dezember verlängert werden, sagte der Vorsitzende des Hotelverbandes Türofed, Sururi Corabatir. Dann ist das Wetter an der türkischen Riviera oft noch sehr schön.