Heino sorgt mit seinem Song „Ein Gläschen am Morgen“ für Kontroversen, Kritiker werfen ihm Alkoholverherrlichung vor.
„Ein Gläschen am Morgen“Für diesen Song muss Heino viel Kritik einstecken – und reagiert

Keine Berührungsängste: Heinos neues Video sorgt für Irritationen.
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Musiker Heino hat offenbar Gefallen am Ballermann gefunden. Vor zwei Jahren coverte er den umstrittenen Nummer-1-Hit „Layla“ und brachte kurz darauf mit „Lieder meiner Heimat“ ein ganzes Ballermann-Coveralbum heraus. Mit seinem neuen Song „Ein Gläschen am Morgen“ schlägt er musikalisch eine ähnliche Richtung ein. Allerdings polarisieren der Song und vor allem das zugehörige Musikvideo im Internet. Der Vorwurf der Kritiker: Alkoholverherrlichung und Zusammenarbeit mit umstrittenen Persönlichkeiten.
In dem Lied, das offiziell am 11. April erschienen ist, singt Heino: „Ein kleines Gläschen, ein Gläschen am Morgen vertreibt alle Sorgen und tut mir so richtig gut. Ein kleines Gläschen, ein Gläschen am Morgen Ja, das hätte ich am liebsten jeden Tag.“In dem Musikvideo dazu sieht man den 86-Jährigen, wie er riesige Weingläser in der Hand hält – sowie kleinere Gläser, die dann aber direkt mit der ganzen Flasche verbunden sind. Auf Instagram, wo Heino ordentlich Werbung für seine neue Single gemacht hat, gibt es gespaltene Meinungen dazu.
Treue Fans freuen sich auch über dieses Lied und sehen darin den neuen Sommerhit – anderen stößt vielmehr die Alkoholverherrlichung auf. „Generation ,nix geht ohne Alkohol'“ und „Du müsstest mit dieser Aussage verboten werden, als wäre es das Normalste der Welt, ein Gläschen Alkohol zu trinken“ sind zwei der kritischen Kommentare.
Heinos Alkohol-Video: Aufregung um „Gast-Stars“
Und das ist nicht das einzige, das für Aufregung sorgt: In dem Video hat auch Erotikmodel Micaela Schäfer einen Auftritt – sie tanzt knapp bekleidet neben dem Musiker. Ebenso dabei: Der 17-jährige, deutsche Tiktoker „Streichbruder“, der dafür bekannt ist, mit lauter Musikbox durch Bahnhöfe oder die Stadt zu laufen und dabei ungewöhnlich zu tanzen. Bei ihm besteht nach „Spiegel“-Recherchen der Verdacht, mit einem abgespielten Song auch russische Propaganda verbreitet zu haben – wenn auch ungewollt.
Gegenüber der „Bild“-Zeitung hat sich Heino zur Zusammenarbeit mit dem Erotikstar und dem jungen Influencer geäußert: „Ich finde das Lied sehr lustig und 90 Prozent meiner Fans auch. Dafür sprechen bereits mehr als acht Millionen Aufrufe auf meinen Social-Media-Kanälen. Um mit 86 die Jugend zu erreichen, muss man heute eben neue Wege gehen“, erklärt er. Warum er gerade Schäfer für das Video haben wollte, beantwortet der Künstler so: „Micaela ist ein anständiges Mädel und ich habe mit ihr keine Berührungsängste. In meinem Alter kann und will ich mir alles erlauben, was mir Spaß macht.“
Der Kritik bezüglich der Zusammenarbeit mit „Streichbruder“ stellt sich dagegen Heinos Manager Helmut Werner im „Stern“-Interview entgegen. Er halte es für absurd, einem 17-Jährigen vorzuwerfen, mit Tanzvideos „Propaganda für Putin“ zu betreiben.
Auch den Alkohol zum Thema eines Liedes zu machen, sieht Werner nicht als Problem an. Er erinnert an große Hits von anderen Künstlern: „Dann müsste man auch Udo Jürgens ,Griechischer Wein' und fast alle Ballermann-Hits verbieten. Ich finde das niederträchtig.“