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Polizei hat viele offene FragenErmittlungen zur Geiselnahme in Dresden gehen weiter

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Absperrband der Polizei hängt vor dem geschlossenen Einkaufszentrum Altmarkt-Galerie in Dresden.

Am 10.12.2022 hatte die Polizei in der Altmarkt-Galerie in Dresden eine Geiselnahme beendet. 

Die Ermittlungen zu der Geiselnahme in Dresden am Samstagvormittag dauern weiter an. Zwei Tage nach der Tat kann die Polizei noch keine weiteren Angaben machen.

Für die Ermittler im Fall der Geiselnahme von Dresden beginnt nun die kriminalistische Aufarbeitung der Tatumstände. Die Ermittlungen werden von der Staatsanwaltschaft Dresden geführt. Dabei muss unter anderem geklärt werden, ob der Täter seine Waffe legal besitzen durfte oder wie er an diese gelangte. Am Wochenende hielt sich die Polizei mit Details der Geiselnahme und damit im Zusammenhang stehenden Straftaten bedeckt. „Weitere Angaben sind derzeit nicht möglich. Die Aufarbeitung des Einsatzes und die Ermittlungen werden noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, hieß es.

Ein bewaffneter Mann im Alter von 40 Jahren hatte am Samstagvormittag in Dresden für Angst und Schrecken gesorgt und einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Beim Zugriff durch Spezialkräfte konnte der Deutsche am Mittag überwältigt werden. Er starb wenig später an den dabei erlittenen Verletzungen. Die Polizei geht davon aus, dass er psychisch krank war. Was den 40-Jährigen zu den Verbrechen trieb, ist bislang unklar. Nach den bisherigen Erkenntnissen hatte der Mann am Morgen zunächst seine 62 Jahre alte Mutter in einem Wohnhaus im Dresdner Stadtteil Prohlis getötet.

Dresden: Bewaffneter Mann hielt Kind als Geisel

Danach versuchte er, in der Innenstadt mit Waffengewalt beim Sender Radio Dresden einzudringen, und gab dabei Schüsse ab. Bei dieser Tat hatte er bereits das neunjährige Kind einer Bekannten dabei. Später verschanzte er sich mit dem Kind in der Altmarkt-Galerie und nahm dort in einem Büroraum auch eine 38-jährige Angestellte als Geisel. Die Polizei hatte nach eigenen Angaben zunächst versucht, den Täter zum Aufgeben zu bewegen. Als herbeigerufene Spezialkräfte des Landeskriminalamtes in dem Büro Schussgeräusche hörten, stürmten sie den Raum und verletzten dabei den Täter schwer. Er starb wenig später. Die Geiseln blieben unverletzt.

Gegen den getöteten Geiselnehmer läuft ein Ermittlungsverfahren wegen Verdachts des Totschlags, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Dabei sollen auch alle Hintergründe der Tat aufgeklärt werden. Das Verfahren war noch vor dem Tod des Täters eingeleitet worden, als er im Verdacht stand, seine Mutter getötet zu haben. Die Ermittler wollen aber auch die Todesumstände des Geiselnehmers untersuchen. (dpa)