Die von 1983 bis 1994 produzierte Serie „Diese Drombuschs“ gehört zu den Klassikern der ZDF-Mediathek.
„Diese Drombuschs“ im ZDFWas wurde aus den Serienstars wie Witta Pohl oder Marion Kracht?
Die Familienserie „Diese Drombuschs“ von Erfolgsautor Robert Stromberger erzählt in sechs Staffeln und 39 Folgen die bewegende Geschichte einer Darmstädter Familie und ihrer Schicksalsschläge. Mit ihren authentischen Charakteren und dramatischen Wendungen wurde sie in den 80er und 90er Jahren zum Straßenfeger (bis zu 28 Millionen Zuschauer pro Folge!). Bis heute begeistert die Serie als Stück deutscher Fernsehgeschichte und erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Alle sechs Staffeln sind derzeit in der ZDF-Mediathek abrufbar. Was wurde aus den Serienstars?
Witta Pohl als Vera Drombusch
Niemand konnte so schön pikiert gucken und moralisch kontern wie die Hamburgerin Witta Pohl in ihrer Rolle als Vera Drombusch. Als resolute Matriarchin der Familie war sie das Herz der Serie und wurde neben ihrer Kollegin Thekla Carola Wied („Ich heirate eine Familie“) zur „Mutter der Nation“. Wie ihre Kollegin wehrte sie sich gegen das Image, spielte am Theater viele Charakterrollen in Komödien oder Dramen.
Nach dem Ende von „Diese Drombuschs“, für die Pohl eine Goldene Kamera erhielt, blieb sie der Schauspielerei auch im Fernsehen treu und wirkte in zahlreichen Serien wie „Das Traumschiff“ (2000), „Das Traumhotel“ (2008) oder zuletzt „Großstadtrevier“ (2009) mit. Neben ihrer Arbeit engagierte sie sich leidenschaftlich für soziale Projekte, vor allem für Kinderhilfsorganisationen.
Dann der Schock: Anfang 2011 stellten die Ärzte bei ihr Leukämie fest. Nur acht Wochen später, am 4. April 2011, starb Witta Pohl für viele überraschend im Alter von 73 Jahren in Hamburg. Die Süddeutsche bezeichnete die zweifache Mutter, in einem Nachruf als „ungekrönte Königin des vorwurfsvollen Blicks“.
Hans Peter Korff als Siegfried „Sigi“ Drombusch
Der plötzliche Tod seiner Serienfigur Siegfried „Sigi“ Drombusch war für viele Fans von „Diese Drombuschs“ ein Schock. Hans Peter Korff begann seine Schauspielkarriere 1959 und kann auf über 160 Film- und Fernsehproduktionen zurückblicken. Unvergessen bleibt er als Postbote „Onkel Heini“ in der TV-Serie „Neues aus Uhlenbusch“. Mehrfach sah man ihm im „Tatort“ und viele Jahre spielte er in Serien wie „Adelheid und ihre Mörder“ oder „Der Fürst und das Mädchen“.
Neben der Kamera stand der 82-Jährige auch regelmäßig auf der Theaterbühne und etablierte sich als vielseitiger Charakterdarsteller. Privat lebt er mit seiner Frau, der Schauspielerin Christiane Leuchtmann, in Norddeutschland. Auch heute noch übernimmt er gelegentlich Rollen in Film-, Fernseh- und Theaterprojekten.
Grete Wurm als Margarethe Drombusch
Grete Wurm wurde einem breiten Publikum durch ihre Rolle als resolute Großmutter Margarethe Drombusch in „Diese Drombuschs“ bekannt. Zuvor hatte sie zwar auch einige Fernseh- und Filmauftritte absolviert, doch bedeutender war ihre seit den 1940er Jahren andauernde Theaterkarriere, die sie unter anderem von 1969 bis 1978 an die Bühnen der Stadt Köln führte.
Davor und danach war Grete Wurm (Bild oben, rechts) in zahlreichen Theaterstücken in ganz Deutschland zu sehen und sprach in unzähligen Hörspielen. Nach Abschluss der Dreharbeiten zu „Diese Drombuschs“ arbeitete sie unermüdlich bis zu ihrem Tod im Alter von 82 Jahren am 28. März 2002. Trotz ihres hohen Alters kam ihr Tod überraschend, denn sie war gerade in Stuttgart angekommen, um ihr nächstes Hörspiel aufzunehmen.
Marion Kracht als Bettina „Tina“ Drombusch
Marion Kracht, die in „Diese Drombuschs“ ab der zweiten Staffel die ehrgeizige „Tina“ spielte, ist auch heute noch als Schauspielerin aktiv, darüber hinaus als Autorin, Regisseurin und Coach. Sie ist die einzige Hauptdarstellerin der Kultserie, die auch 2024 in einer neuen Produktion zu sehen war.
In einer Folge von „Der Usedom-Krimi“ übernahm sie ebenso eine Rolle wie im Fernsehfilm „Zwei Erben sind einer zu viel“. Bis heute war Kracht in über 100 Produktionen zu sehen, vor allem im Fernsehen. Eine seltene Kinorolle in dem preisgekrönten Horrorfilm „Schlaf“ (2020) wurde von der Kritik hochgelobt.
Neben ihrer Arbeit vor der Kamera engagiert sich Kracht seit Jahren für soziale und ökologische Projekte. Hierfür erhielt sie das Bundesverdienstkreuz am Bande. Die 62-jährige Mutter zweier Söhne lebt mit ihrer Familie in Berlin und steht auch regelmäßig auf der Theaterbühne. Ihre Vielseitigkeit zeigt sich auch in ihrem unterhaltsamen Instagram-Auftritt.
Sabine Kaack als Marion Drombusch
Auch Sabine Kaack, die als eigenwillige Marion Drombusch bekannt wurde, war viele Jahre im deutschen Fernsehen präsent. Nach ihrer Zeit bei „Diese Drombuschs“ spielte die heute 66-Jährige in weiteren Erfolgsserien wie „SOKO 5113“ oder „Neues vom Süderhof“. 1988 spielte sie neben Götz George und Heinz Hoenig eine Nebenrolle im Kinohit „Die Katze“.
Seit ihrem letzten Serienerfolg „Da kommt Kalle“ (2007-2011) ist es ruhiger um die Schauspielerin geworden. Ihre bislang letzten Auftritte vor der Kamera hatte sie 2016 mit kleineren Rollen in der Fernsehserie „Notruf Hafenkante“ und dem Indie-Horrorfilm „Montrak“.
Daneben engagiert sich Kaack für soziale Projekte und steht gelegentlich auf der Theaterbühne. Regelmäßig tritt sie mit Lesungen auf, zum Teil auch auf Plattdeutsch. In dieser Sprache veröffentlichte sie 2023 eine Single des Gershwin-Klassikers „Summertime“. Kaack lebt heute nach einigen Jahren in Berlin wieder in ihrer Geburtsstadt Nortorf in Schleswig-Holstein. Sie ist Mutter eines Sohnes.
Eike Hagen Schweikhardt als Thomas „Thomi“ Drombusch
Nach seiner Rolle als jüngster Spross der Drombuschs zog sich Eike Hagen Schweikhardt von der Schauspielerei zurück. Auch davor war er nur in wenigen Rollen zu sehen. Statt vor der Kamera arbeitet er heute hinter den Kulissen und arbeitet als freier Kameramann für Produktionen wie „Wege zum Glück“ oder „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“.
Darüber hinaus gibt er Medienkurse an verschiedenen Berliner Schulen und unterrichtet seit einigen Jahren auch den Film- und Fernsehnachwuchs an der Filmuniversität Babelsberg. Schweikhardt ist Vater von zwei Kindern und lebt mit seiner Familie in Berlin.
Anja Jaenicke als Yvonne „Yvonnche“ Boxheimer
Auch Anja Jaenicke, die das stumme „Yvonnche“ spielte, zog sich Ende der 90er Jahre von der Schauspielerei zurück. Sie galt als großes Talent und hatte bereits vor „Diese Drombuschs“ den Bayerischen Fernsehpreis und den Bambi gewonnen.
Heute widmet sich Jaenicke, die mehrere Sprache spricht, unter anderem dem Schreiben von Drehbüchern. 2011 veröffentlichte die 61-Jährige ihren Roman „Das Spiegelbild des Seins“, der 2015 als Kurzfilm verfilmt wurde. Mit ihrem Mann Joachim Bernhard lebt sie in der Nähe von München.
Mick Werup als Christoph „Chris“ Drombusch
Traurig ist das Schicksal des Schauspielers Mick Werup, der in „Diese Drombuschs“ den rebellischen „Chris“ spielte. Nach seinem Ausstieg aus der Serie nach der fünften Staffel – er wurde als Polizist im Dienst getötet – im Jahr 1992 zog er sich immer mehr von der Schauspielerei zurück. Zeitweise lebte er in Indien. Seinen letzten Auftritt hatte er 1998 in der Krimiserie „Der Fahnder“.
In seinen letzten Jahren kämpfte Werup mit gesundheitlichen Problemen und lebte zurückgezogen. Zuletzt arbeitete er an verschiedenen Musik- und Kunstprojekten unter den Namen Marvin, Now Pilot und @-home-atom. Am 7. Januar 2011 verstarb er im Alter von nur 52 Jahren durch Suizid.
Günter Strack als Ludwig Burlitz
In „Diese Drombuschs“ spielte Günter Strack den liebenswerten Onkel Ludwig Burlitz, der unglücklich in Vera Drombusch verliebt ist. Bis zu seinem Tod war der Schauspieler in rund 400 Fernseh-, Film- und Theaterrollen eine Legende des deutschen Schauspiels.
Besonders bekannt wurde er durch Fernsehserien wie „Ein Fall für zwei“, „Mit Leib und Seele“ oder zuletzt „Der König“. 1966 spielte er neben Weltstars wie Paul Newman und Julie Andrews in Alfred Hitchcocks Thriller „Der zerrissene Vorhang“. Dank seiner markanten Stimme war er auch als Hörspiel- und Synchronsprecher sehr erfolgreich. 1989 warb Strack in einer Werbekampagne für die Spirituose Malteserkreuz Aquavit mit dem Slogan „Man gönnt sich ja sonst nichts“, eine ironische Anspielung auf seine enorme Körperfülle.
Am 18. Januar 1999 starb Strack, der in seinen letzten Lebensjahren unter zahlreichen gesundheitlichen Problemen, darunter einem Schlaganfall, litt, im Alter von 69 Jahren an einem Herzinfarkt und hinterließ seine langjährige Ehefrau Lore sowie zwei Kinder.