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Mit Sandalen unterwegsDeutsche Touristen mit Babys lösen in Tiroler Alpen große Rettungsaktion aus

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Ein Hubschrauber der Polizei fliegt über die Berge (Symbolbild).

Ein Hubschrauber der Polizei fliegt über eine Berglandschaft (Symbolbild).

Aufgrund grober Fahrlässigkeit haben sich deutsche Urlauber samt ihrer Kinder in große Gefahr gebracht. Nun kommen hohe Kosten auf sie zu.

Es sollte eigentlich eine Wandertour mit der ganzen Familie werden. Weil die Eltern allerdings äußerst fahrlässig handelten, mussten fünf deutsche Urlauber am Ende in einem groß angelegten Einsatz in Tirol gerettet werden.

Die deutsche Urlaubergruppe, bestehend aus fünf Erwachsenen und vier Kindern, hatte bei einer Wanderung in Tirol eine gesperrte Abkürzung gewählt – und sich damit in Gefahr begeben. Die fünf Erwachsenen wollten am Sonntag mit zwei Kindern im Grundschulalter und zwei Babys (elf und 14 Monate) in Bauchtragen über einen als schwarz markierten Weg – diese Kategorie bezeichnet schwere Routen – zu einem See gelangen.

Tirol: Deutsche Touristen lösen Rettungsaktion mit Hubschrauber und Motorsägen aus

Laut Polizei verließen sie den Pfad jedoch nach wenigen Metern und nahmen eine Abkürzung, die mit Bändern und einer Hinweistafel als gesperrt markiert war. Da ihnen auf dieser alternativen Route umgestürzte Bäume den Weg versperrten, stiegen sie über einen 35 Grad steilen Hang ab und gerieten in Gelände mit Felsbrocken und Dickicht. Als sie schließlich einsahen, dass sie sich in eine Notlage begeben hatten, setzten die Urlauber einen Notruf ab – und lösten damit einen riesigen Rettungseinsatz aus.

Zwei Erwachsene und zwei Kinder wurden mit einem Hubschrauber geborgen. Die beiden Erwachsenen mit den Babys in der Trage wurden von Bergrettern ins Tal gelotst, wobei der Weg mit Motorsägen freigeschnitten werden musste. Laut dem Leiter der Bergrettung in Oetz, Florian Falkner, trugen zwei Mitglieder der Gruppe Sandalen. In dem Gelände, in dem sich die Urlauber verlaufen hatten, sei es zuletzt zu Fels- und Baumstürzen gekommen.

Deutsche Touristen müssen Kosten für Rettungseinsatz mit Hubschrauber zahlen

Wie ein Sprecher der österreichischen Polizei am Dienstag (1. August) mitteilte, stammen die unverletzt geborgenen Wanderer unter anderem aus Tübingen, Hildesheim und München. Sie müssen sich nun darauf einstellen, dass ihre unbedachte Aktion sie teuer zu stehen kommt. Die Kosten für den Einsatz müssen sie nun Medienberichten zufolge selbst tragen, laut SWR soll es sich um eine Summe von rund 9000 Euro handeln.

Die Bergrettung bezeichnete das Verhalten der Gruppe als „fahrlässig“, da das Schuhwerk einiger Personen nicht angemessen gewesen sei und die Urlauber unerlaubt eine gesperrte Route begangen hatten. (pst)