Wassersportler hatten die heftigen Windböen offenbar unterschätzt. Während zwei gerettet sind, läuft die Suche nach einem Mann weiter.
Boote und Hubschrauber im EinsatzBei Windstärke 6 abgetrieben – Polizei sucht nach Vermisstem im Bodensee

Blick über den Bodensee: Die Polizei sucht einen vermisst gemeldeten Wassersportler. (Archivbild)
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Ein Paddler wird nach einem Sturm auf dem Bodensee weiter vermisst. Die Polizei habe ihre Suche am Vormittag fortgesetzt, sagte ein Sprecher der österreichischen Wasserpolizei am Freitag in Bregenz.
Drei junge Männer hatten sich den Angaben nach am Vorabend Stand-Up-Paddleboards geliehen. Bei Windstärke sechs wurden sie weit vom Vorarlberger Teil des Seeufers abgetrieben. Einer der drei Männer konnte sich selbst ans Ufer retten, den zweiten rettete die Polizei nach mehr als einer Stunde. Er hatte es aus eigenen Kräften nicht zurück an Land geschafft.
Wassersportler auf Bodensee von Windböen überrascht – Polizei sucht nach Vermisstem
Der dritte sei Medienberichten zufolge von einem Stand-up-Paddle (SUP) ins Wasser gefallen und bei auffrischendem Wind aus Südwesten nicht mehr selbständig auf sein Sportgerät gekommen.
Die Suche mit einem Hubschrauber und mehreren Booten mussten die Einsatzkräfte aufgrund der Dunkelheit am Donnerstagabend abbrechen. Der österreichische Abschnitt mit der Bregenzer Bucht im Osten des Bodensees hat eine Länge von rund 30 Kilometern. Medienberichten zufolge soll keiner der drei Männer eine Schwimmhilfe getragen haben.
Wasserpolizei sucht mit Großaufgebot den Bodensee ab
Für die Polizeikräfte sind nach den schweren Unwettern am Bodensee im Ausnahmezustand. Bereits am Donnerstag war die Wasserpolizei auf dem deutschen Teil des Bodensees wegen eines anderen Notrufs im Großeinsatz.
Polizei und Rettungskräfte suchten am frühen Donnerstagabend laut der Schwäbischen Zeitung in der Schachener Bucht vor Lindau mit Booten und einem Hubschrauber nach einem als gekentert gemeldeten Wassersportler. Trotz aufwendiger Suche konnte allerdings niemand gefunden werden. Inzwischen geht die Wasserpolizei davon aus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte.
„Nach Rücksprache mit der Crew des beteiligten schweizerischen Hubschraubers Rega-7, dessen Überflug ebenfalls keine Sichtung ergab, brach der Einsatzleiter-Wasserrettung der Wasserwacht die Suche ab“, berichtet die Schwäbische Zeitung.
Immer wieder Badeunfälle im Bodensee
Der Bodensee ist der drittgrößte Binnensee in Europa und erstreckt sich von Deutschland aus nach Österreich und in die Schweiz. Gerade im Sommer ist der See bei Wassersportlern aller Arten beliebt. Zuletzt war die Anzahl an Unfällen im Bodensee gesunken. Im Jahr 2022 meldete die Wasserpolizei 133 Unfälle auf dem Gewässer – 40 weniger als noch im Jahr 2021.
Die Polizei weist immer wieder auf die Gefahren beim Baden im Bodensee hin. Erst im Mai starb eine Urlauberin aus Bonn bei einem Badeunfall in dem bei Touristen beliebten Gewässer. (pst)