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Unfall am Film-SetAlec Baldwin tötet aus Versehen Kamerafrau – Regisseur angeschossen

Lesezeit 3 Minuten
Filmset Rust dpa

Ein Luftbild zeigt den abgesperrten Tatort am Filmset von „Rust“ in Santa Fe Country. 

Santa Fe – Großes Entsetzen im Hollywood-Kosmos: US-Schauspieler Alec Baldwin hat nach Angaben der Polizei bei einem Filmdreh mit einer Filmwaffe zwei Menschen getroffen. Die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins sei bei dem Schuss tödlich verletzt worden, hieß es am Donnerstagabend (Ortszeit) in einer Mitteilung der Polizei von Santa Fe (New Mexico).

Regisseur Joel Souza (48) sei verletzt worden und werde in einem Krankenhaus behandelt. Die Untersuchung des Vorfalls dauere an. Die Zeitung „The Santa Fe New Mexican“ berichtete, Baldwin sei nach dem Vorfall vor dem Sheriff-Büro verstört und in Tränen beim Telefonieren gesehen worden. Strafrechtliche Vorwürfe gegen den 63-Jährigen wurden laut Polizei bislang aber nicht erhoben. Der Dreh wurde bis auf weiteres eingestellt.

Halyna Hutchins

Halyna Hutchins bei einem Filmfestival 2018. (Archivfoto)

Tödlicher Unfall ereignete sich während Dreh zu dem Westernfilm „Rust“

Der Vorfall ereignete sich demnach am Donnerstag bei den Dreharbeiten zu dem Western „Rust“ auf der Bonanza Creek Ranch in New Mexico. Der bekennende Donald Trump-Gegner ist bei dem Film als Hauptdarsteller und als Produzent an Bord. Regie führt Souza, der zuvor den Cop-Thriller „Crown Vic“ (dt. Titel: „Im Netz der Gewalt“) inszenierte.

Regisseur Joel Souza mit Hubschrauber ins Krankenhaus

Per Notruf sei die Polizei zu dem Set gerufen worden. Laut Mitteilung der Polizei wurde Hutchins mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen und dort für tot erklärt. Souza wurde mit einem Krankenwagen in ein Hospital in Santa Fe gebracht. Die „Rust“-Darstellerin Frances Fisher schrieb später bei Twitter, Souza sei aus dem Krankenhaus entlassen worden. Sie bezog sich dabei auf eine SMS des Regisseurs. Baldwin reagierte einem Medienbericht zufolge „verstört“ auf den Vorfall.

Filmset Rust dpa

Ein Luftbild zeigt den abgesperrten Tatort am Filmset von „Rust“ in Santa Fe Country. 

Die Ermittler würden Augenzeugen befragen, hieß es. Unter anderem werde die Waffe untersucht und wie das Geschoss abgegeben wurde. Strafrechtliche Vorwürfe wurden nach Angaben der Polizei bislang nicht erhoben.

Baldwin dpa neu

Alec Baldwin als Zuschauer bei den US Open 2021. 

Keine Hinweise auf absichtliche Tat

Offenbar gibt es derzeit keine Hinweise auf eine absichtliche Tat. „Herr Baldwin wurde von den Ermittlern befragt“, sagte der Sprecher des Sheriffs von Santa Fe, Juan Rios, der Nachrichtenagentur AFP. Er habe demnach die Fragen der Polizisten beantwortet. „Er kam freiwillig und verließ das Gebäude, nachdem er seine Befragung beendet hatte“, sagte der Sprecher weiter.

„Es wurde keine Anklage erhoben und es gab keine Verhaftungen“. Der „Santa Fe New Mexican“ veröffentlichte Bilder eines verstört wirkenden Baldwin, die nach der Tragödie auf dem Parkplatz des Drehorts aufgenommen worden sein sollen. Die Zeitung berichtete, ihr Reporter habe den Schauspieler in Tränen aufgelöst gesehen, nachdem er von den Ermittlern befragt worden war.

Dreharbeiten zu „Rust“ auf unbestimmte Zeit gestoppt

„Wir haben die Dreharbeiten auf unbestimmte Zeit unterbrochen und kooperieren voll und ganz mit der Polizei von Santa Fe und deren Ermittlungen“, teilte die Produktionsfirma laut Medienberichten mit. „Die gesamte Besetzung und die Crew sind von der heutigen Tragödie zutiefst erschüttert.“ Die Produktionsfirma sprach Hutchins' Angehörigen zudem ihr Beileid aus und versprach dem gesamten Team Unterstützung, um „dieses schreckliche Ereignis zu verarbeiten“.

Alec Baldwin verhöhnt Donald Trump

In „Rust“ spielt er den Banditen Harland Rust, auf den ein Kopfgeld ausgesetzt ist. Zusammen mit seinem 13-jährigen Enkel muss er vor Kopfgeldjägern und Gesetzeshütern flüchten. Zum Cast gehören unter anderem Frances Fisher, Jensen Ackles, Brady Noon und Travis Fimmel.

In seiner langen Karriere übernahm Baldwin Action-Rollen in Filmen wie „Jagd auf Roter Oktober“ oder „Mission: Impossible – Rogue Nation“, war aber auch in Dramen wie „Blue Jasmine“, „Still Alice – Mein Leben ohne Gestern“ oder 2019 in dem Kriminalfilm „Motherless Brooklyn“ zu sehen.

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Zu seiner Paraderolle gehört zweifelsohne seine Parodie auf Ex-US-Präsident Donald Trump im Rahmen von „Saturday Night Life“. Seit 2012 ist der Schauspieler mit Hilaria Baldwin verheiratet, sie haben sechs Kinder. Aus seiner Ehe mit der Schauspielerin Kim Basinger hat Baldwin Tochter Ireland. (mbr/dpa)