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Zwischenfall auf 10.000 Metern HöheAirbus A320 wird von Lavafontäne am Ätna überrascht – Flugzeug muss abdrehen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Airbus A320 der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways im Landeanflug. An der Nase des Flugzeugs sind mehrere Lichter angeschaltet. (Symbolbild)

Ein Airbus A320 der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways ist im Landeanflug auf die sizilianische Stadt Catania von einem Vulkanausbruch des Ätna überrascht worden. Eine Aschewolke schoss bis auf 3000 Meter in die Höhe. (Symbolbild)

Der Airbus A320 ist im Landeanflug auf den Flughafen in Catania, als es plötzlich zu einem Vulkanausbruch am Ätna kommt.

Ein Airbus A320 der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways hat auf dem Weg von Mailand nach Sizilien den Landeanflug auf die Küstenstadt Catania kurzfristig abgebrochen. Das Flugzeug hatte bereits seine Reiseflughöhe von mehr als 11.000 Metern verlassen, als der Pilot aufgrund einer Lavafontäne am Vulkan Ätna plötzlich den Kurs ändern musste.

Zunächst hatte der Flugdatendienst „Flightradar24“ über den Vorfall berichtet. Der Ätna auf Sizilien war in der Nacht zu Dienstag (23. Juli) unerwartet ausgebrochen und hatte eine Aschewolke mehr als 3000 Meter in die Atmosphäre geschossen. Der Luftraum über Catania wurde daraufhin kurzfristig gesperrt.

Vulkan Ätna: Airbus A320 muss Lava- und Aschefontäne ausweichen – Landung in Catania abgebrochen

Laut Angaben des italienischen Instituts für Seismo- und Vulkanologie (INGV) ereignete sich der erste Ausbruch gegen 4.08 Uhr deutscher Zeit. Eine Lavafontäne war am westlichen Rand des Kraters in die Höhe geschossen, Teile der Lava liefen den Hang des Ätna hinab. Die Vulkanologen rechnen damit, dass die Aschewolke in Richtung Südosten abzieht.

Dort liegt auch der Flughafen von Catania, den der Airbus A320 von ITA Airways gegen kurz nach 10 Uhr erreichen sollte. Kurz zuvor war der Luftraum gesperrt worden, im Landeanflug änderte der Pilot auf rund 10.000 Metern Höhe seinen Kurs und flog westlich am Ätna vorbei. Die Sperrung des Luftraums war erst kurz zuvor in Kraft getreten.

Vulkanausbruch auf Sizilien: Flughafen von Catania gesperrt – Airbus A320 wird von Eruption überrascht

Das Flugzeug war laut Angaben von „Flightradar24“ gegen kurz vor 9 Uhr am Dienstagmorgen am Flughafen Mailand-Malpensa gestartet und hatte Kurs in Richtung Süden genommen. Kurz nach Erreichen der sizilianischen Küste drehte die Maschine allerdings nach Südwesten ab, der Flug wurde kurzfristig umgeleitet.

Die Maschine landete stattdessen am Flughafen von Comiso, der im Süden Siziliens liegt. Die Landung gelang ohne besondere Vorkommnisse, die Passagiere wurden anschließend mit Bussen in Richtung Catania gebracht. Noch ist unklar, wie lange der Luftraum über dem Ätna gesperrt bleibt.

Schwere Eruptionen am Ätna: 3000 Meter Hohe Aschesäule bildet sich über Sizilien

Erst vor wenigen Wochen hatte sich nach einem erneuten Ausbruch des Ätna eine Ascheschicht über Catania gelegt. Aufnahmen in den sozialen Medien zeigten am Dienstagmorgen eine große Aschewolke über der Stadt. Die Stadt liegt am Fuße des 3369 Meter hohen Vulkans und muss häufig mit den Folgen plötzlicher Ausbrüche umgehen. Meistens laufen diese allerdings recht glimpflich ab.

Italienische Vulkanologen sorgen sich jedoch um die erhöhte Aktivität des Ätna und des nahegelegenen Vulkan Stromboli. Die gleichnamige Vulkaninsel wurde Anfang Juli wegen eines Ausbruchs kurzfristig gesperrt, ein Lavastrom bahnte sich den Weg ins Mittelmeer.

Phlegräische Felder: Vulkanologen sorgen sich um Ausbruch von Supervulkan in Europa

Die Forscher des INGV rechnen am Ätna in den kommenden Tagen mit „einer Zunahme der Aktivitäten“ und befürchten weitere Ausbrüche durch die seismischen Aktivitäten unterhalb des Berges. Zuletzt hatte es am 17. Juli seismische Aktivitäten gegeben, am Stromboli am 12. Juli.

Italien sorgt sich um einen Ausbruch der Phlegräischen Felder auf dem Festland. Der sogenannte Supervulkan könnte einen großen Teil der Landmasse destabilisieren und schwere Schäden in der Großstadt Neapel anrichten. Erst vor wenigen Monaten hatten Forscher eine verstärkte Aktivität des Supervulkans festgestellt. (shh)