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Viele VerpackungenGummersbacher Bürgermeister spricht von Vermüllung der Innenstadt

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Die Mülleimer auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach quellen über. 

Gummersbach – Sechs Mal in der Woche sind die Männer des Bauhofs in Gummersbach unterwegs, um den Müll ihrer Mitmenschen wegzuräumen. Doch es scheint nichts zu nützen. Für Bürgermeister Frank Helmenstein ist der Punkt erreicht, dass er sogar von einer „Vermüllung der Innenstadt“ spricht.

Dabei räumen die Bediensteten des Bauhofs schon Woche für Woche 30 Kubikmeter Müll aus dem Weg. Das sind drei riesige Container, wie Bauhof-Chef Arnd Reicholdt berichtet. Neben den Waschmaschinen, die illegal im Wald abgeladen werden, ist es vor allem der Verpackungsmüll, der der Stadt ein Dorn im Auge ist. Pizza-Kartons, Kaffee-to-go-Becher und seit jünger Zeit auch Bubble-Tea-Becher, die oftmals noch halb voll sind: Die Corona-Pandemie und der Außer-Haus-Verkauf zeige auch an dieser Stelle Wirkung, wie Helmenstein erläutert.

Die Zahlen der Stadt sprechen für sich: Während der Pandemie habe sich diese Art des Mülls verdoppelt, sagt Reicholdt. Doch bei den Shops anzusetzen, die Kaffee, Pizza oder Tea unters Volk bringen, hält Helmenstein aus rechtlicher Sicht für schwer, wie der Jurist ausführt. Die Stadt ihrerseits hat in einem ersten Schritt reagiert und lässt die Innenstadt an sieben Tagen in der Woche reinigen. Für den Sonntag wurde ein privater Dienstleiter eingekauft. Die Streife des Ordnungsamtes sei bis 23 Uhr unterwegs, wie dessen Leiter Jürgen Harant berichtet. Man könne die Menschen immer nur ermahnen, ihren Müll selbst zu entsorgen. „Wenn sie das nicht machen, und wir nicht dabei sind, können wir auch nichts machen.“

Für Unmut bei Helmenstein sorgte eine Mail, in der sich ein Bürger über die Arbeit des Bauhofes beschwert habe, wie der Bürgermeister berichtet. Sehr energisch stellte er sich vor die gesamte Mannschaft des Bauhofs und betonte, dass die Arbeit des Straßenreinigers ein Knochenjob sei.

Um dem achtlos weggeworfenen Müll Herr zu werden, waren die Mitarbeiter allein in der Fußgängerzone 890 Stunden im Einsatz, die Kehrmaschine fuhr 260 Stunden. Auf dem Steinmüllergelände waren es 790 Mitarbeiterstunden und 160 mit der Kehrmaschine.

Nachdenken über Verpackungssteuer

Bürgermeister Helmenstein hofft, dass er in einem ersten Schritt mit Appellen und der Sensibilisierung für das Problem Erfolg hat. Wie die im Detail aussehen sollen, ob eine Plakataktion oder etwas Ähnliches aufgelegt wird, ist noch offen. Klar ist aber, dass man im Rathaus in einem zweiten Schritt über eine Verpackungssteuer und darüber sprechen wird, wie die, die ihre Ware in Einwegverpackung an den Kunden bringen, mit ins Boot holen kann, um dem Müll in der Innenstadt Herr zu werden.