30 Vereine hatten sich für die Veranstaltung „Troisdorf Verein(t)“ angekündigt, die Bandbreite reichte von Sport, Soziales bis zur Kultur.
Vereinsfest in der CityIn Troisdorf gab es schwungvolles Straßentheater und viel zum Mitmachen
Die Bienenkönigin blieb fern, dennoch war der Stand der Imkerfreunde Troisdorf besonders umschwärmt. Imker Stephan Lehmann hatte einige seiner Bienen aus Lohmar mitgebracht und einen Schaubienenstock aufgebaut. Dort ließen sich die gut 500 Insekten, abgedeckt von einer Plexiglasscheibe, in die gute Stube schauen, während Pressesprecherin Eva Renfordt das komplexe Sozialleben der eifrigen Bienenproduzenten spannend wie ein Krimi erzählte.
So muss sich eine frisch ausgewählte Bienenkönigin auf ihrem Hochzeitsflug auf bis zu 30 Liebhaber einlassen, damit sie anschließend von ihrem Volk akzeptiert wird, erläuterte sie. Für die in Troisdorf ausgestellten Bienen gilt das nicht, ihre Lebenserwartung neigt sich angesichts des nahenden Herbstes rapide dem Ende zu.
Am Eingang der Fußgängerzone in Troisdorf konnten sich die Besucher fühlen wie Robin Hood
30 Vereine hatten sich für die Veranstaltung „Troisdorf Verein(t)“ angekündigt, die Bandbreite reichte von Sport, Soziales bis zur Kultur. Schon am Eingang der Fußgängerzone konnten sich die Besucher wie Robin Hood fühlen, denn dort hatten die Bogenschützen Troisdorf ihre Zielscheiben aufgebaut.
Wer wollte, konnte sich in die Schießtechnik einführen lassen und an den nur wenige Schritte entfernten Zielen erste Erfolgserlebnisse einfahren. „Bogenschießen ist ein Sport für jedermann“, sagte Geschäftsführer Christian Graham, ein langjähriges Vereinsmitglied hatte noch als über 90-Jähriger regelmäßig zu Pfeil und Bogen gegriffen.
Im Sommer wird im Solarpark der Stadtwerke trainiert, im Winter in der Halle. Die etwa 90 Mitglieder freuen sich über Verstärkung, sagte Graham: „Interessenten bieten wir ein Schnupperprogramm mit Leihbögen.“ Denn ganz billig ist der Spaß nicht: Hoch entwickelte Bögen für den Leistungssport können gut 4.000 Euro kosten.
Troisdorf Vereint in der Fußgängerzone: Gospelgesang und kulinarisches Angebot
Eine Hüpfburg, Kettenkarussell, Kinderschminken und einen Hindernisparcours gab es für die jungen Besucher, die älteren lockte vor allem das gastronomische Angebot. Die Ortsgruppe des Roten Kreuzes setzte auf einen motorisierten Hingucker: Ein VW-Campingbus aus dem Jahr 1979 sollte den Rahmen bieten, um mit Interessenten an ehrenamtlicher Arbeit ins Gespräch zu kommen.
Andere Aussteller bauten auf den Mitmacheffekt, wie der Chor Let’s Go Gospel des CVJM. Chorleiter Detlef Höhmann legte sich schwer ins Zeug, um die Passanten für die melodischen, afrikanischen Weisen mit ihrem intensiven Wechselgesang zu begeistern – und nebenbei neue Stimmen zu akquirieren.
Auch die Theaterfreunde Troisdorf setzen auf schwungvolles Straßentheater und eine große Kiste. Während der skeptische Mime Tobias Weidner die Kiste eher verdächtig fand, gab Katrin Heimeier die Stimme der Vernunft, die sich nach einigen Geplänkel auch durchzusetzen schien.
Sehr zum Vergnügen der zahlreichen Zuschauer hatte Weidner bei der Frage, ob die vermeintlich harmlose Kiste vielleicht doch nicht so leer war, noch eine Pointe in der Hinterhand: So blieb die Beantwortung dem Publikum überlassen.