In Kriegsdorf wurde die erste Mobilfunkstation mit Windturbinen eingeweiht. Auch Ministerin Mona Neubaur kam nach Troisdorf.
EinweihungWindturbinen liefern Strom für Mobilfunkstation in Troisdorf – Mona Neubaur bei Einweihung
Die NRW-Ministerin Mona Neubaur (Bündnis 90/Die Grünen) war da, der Firmenchef Christian Sommer, die Entwickler. Nur der Wind fehlte zur Einweihung der ersten Mobilfunkstation mit Windturbinen. Montiert in 40 Meter Höhe an einem Masten der Betreiberfirma Vantage Towers, erzeugen diese Turbinen den Strom, der für den Betrieb erforderlich ist.
52 Masten für Vodafone in ganz Deutschland geplant
Acht der Mini-Windkraftanlagen — eine Entwicklung des Berliner Windenergie-Start-ups Mowea — wurden an dem Mast im Gewerbegebiet Junkersring montiert. Bei guten Windverhältnissen könnten diese Minianlagen den Strombedarf der Funkstation zu 100 Prozent decken, sagte Vantage Towers-Vorstand Christian Sommer. Insgesamt 52 Masten des Kunden Vodafone sollen in ganz Deutschland so ausgestattet werden.
„Genau diese Projekte sind es, die wir nach draußen erzählen wollen“, sagte Neubaur in Troisdorf-Kriegsdorf. Alte Energieinfrastruktur werde abgelöst, mit Diesel betriebene Notstromaggregate ersetzt. Zwischen Wirtschaft und Klima stehe kein „oder“, so Neubaur.
Nicht zuletzt könne die neue Technik helfen, das trotz rund 15.000 Masten in Deutschland noch immer nicht lückenlose Netzabdeckung zu verbessern. Zudem zeige das Projekt, „dass Genehmigungen schnell gehen können“. Danach werde sie in Gesprächen mit der Industrie viel häufiger gefragt als nach finanzieller Unterstützung, sagte die Ministerin.
Christian Sommer, Vorstand des Funkmastbetreibers Vantage Towers, betonte, dass in Nordrhein-Westfalen eine gesonderte Baugenehmigung für derartige Turbinen nicht notwendig sei. Das, so Sommer, sei in anderen Bundesländern anders.
Mit rund 1000 Einheiten sei die Jahresproduktion von 2022 ausverkauft, berichtete Mowea-Gründer Dr. Till Naumann am Freitag. Neben weiteren Kunden der Telekommunikationsbranche habe das Unternehmen die Technik auch zur Montage an Brücken wie der Europabrücke in Österreich, an Baukränen und hohen Lichtmasten zum Beispiel in Containerhäfen verkaufen können.