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VerkehrTempo 30 in Rösrath bleibt ein Streitthema

Lesezeit 3 Minuten
Das Foto zeigt Bürger aus Rösrath, die für Tempo 30 auf den Hauptstraßen in Rösrath demonstrieren

Vor der Beratung demonstrierten rund 20 Rösrather Bürger für die Einführung von Tempo 30 auf den Hauptstraßen der Stadt

20 Bürger aus Rösrath haben vor der Beratung im Ausschuss für die Einführung von Tempo 30 demonstriert.

Vor dem Rösrather Bürgerforum herrscht Trubel: Rund 20 Menschen stehen in einer Gruppe zusammen und halten Schilder in die Höhe. Auf einem ist ein Herz gemalt, in dem „Tempo 30“ steht und auch die anderen sprechen sich für ein Tempolimit aus.

Über das Thema wird im Ausschuss für Bau, Landschaft und Vergabe gesprochen. Die Verwaltung hat die Geschwindigkeitsbegrenzung als eine Maßnahme für weniger Lärm im nächsten Lärmaktionsplans vorgeschlagen. Mit ihrer Präsenz möchte das Bündnis „Rösrath für Demokratie“ ein mögliches Tempolimit in den Ortszentren von Rösrath, Hoffnungsthal und Forsbach unterstützen.

Den Lärm fernhalten

„Dafür sollte man die Dezernentin loben. Das ist die erste proaktive Maßnahme dieser Wahlperiode“, findet Wilfried Ahrens, der die Aktion organisiert hat. Der Vorschlag der Verwaltung stieß in den Reihen der Politik auf weniger Begeisterung (wir berichteten). Die verantwortliche Dezernentin Bianca Lorenz betont in ihrer Ausführung, dass sie mit dem Vorschlag keine Verkehrspolitik betreiben wolle. „Wir wollen den Lärm von den Menschen fernhalten“, sagt sie. Denn dieser sei gesundheitsgefährdend.

„Wir haben allerdings kaum Handlungsspielraum bei der Verkehrssteuerung, da die Hauptstraßen hier parallel zur Autobahn und begleitend zur Sülz verlaufen“, erklärt sie. Wegen dieser „schwierigen Lage“ habe sich die Verwaltung erst einmal dafür entschieden, eine Lösung über die Geschwindigkeitsreduzierung zu prüfen. Sie betont außerdem, dass der Lärmaktionsplan auf jeden Fall zeitnah beschlossen werde, dass man über die Maßnahmen aber noch sprechen könne.

Es gibt vieles zu besprechen

Und obwohl unter den Politikern strittig ist, ob dieser Ausschuss für den Lärmaktionsplan zuständig ist, gibt es viel Redebedarf: Die Fraktion ForsPark findet die Maßnahme zu pauschal und möchte noch andere Behörden zu dem Thema befragen. Die SPD habe auch ein Problem mit der 30er-Zone, bräuchte aber noch Zeit, um sich abschließend zu beraten. Auch die CDU ist noch zu keinem abschließenden Ergebnis gekommen.

Sie sieht die Autofahrer „gegängelt“, wenn sie auf den Hauptstraßen nur noch 30 Stundenkilometer fahren dürfen. Dem setzt Andreas Vivarelli von den Grünen, die genau wie ZLR den Vorschlag der Verwaltung begrüßen, entgegen: „Ich verstehe nicht, wie die Gesundheit von vielen Menschen gegen eine Gängelung von Autofahrern aufgewogen werden kann.

Gläserklappern im Schrank

Wie fühlen sich wohl die Menschen, die an den betroffenen Straßen wohnen?“ Das kann Dirk Blech beantworten. Er wohnt an einer der meist betroffenen Straßen und erzählt: „Bei uns klappern die Gläser im Schrank, wenn die Lkw vorbeifahren.“ Sein Ziel sei es nicht, ein Problem herbeizureden, wo keines ist. „Aber da muss echt was passieren“, sagt er.

Er werde alle rechtlichen Mittel, die ihm zur Verfügung stehen, nutzen, damit sich etwas ändert. Die Entscheidung über den Lärmaktionsplan und damit Tempo 30 in Rösrath muss noch warten: Der Ausschuss vertagt eine Entscheidung. Es wird geprüft, wer für den Lärmaktionsplan zuständig ist und ob Fachleute in die nächste Sitzung eingeladen werden sollen.