AboAbonnieren

Handball-BundesligaWie dem VfL Gummersbach in Stuttgart der Befreiungsschlag gelingen kann

Lesezeit 3 Minuten
Szene aus einem Handballspiel der Männer

Mit neun Treffern war der Gummersbacher Ole Pregler beim letzten Ligaspiel gegen Stuttgart bester Werfer. Der VfL siegte 35:27.

Zwei Niederlagen in Folge, dazu die schwere Verletzung von Kapitän Julian Köster: Der VfL Gummersbach will am Mittwochabend unbedingt punkten.

Auch drei Tage nach dem Leipzig-Spiel sind die Niederlage gegen die Sachsen, vor allem aber die schweren Verletzungen von Julian Köster und Teitur Einarsson beim VfL-Anhang Gesprächsthema Nummer eins. Und auch bei der sportlichen Führung des Handball-Bundesligisten scheinen die Ereignisse vom Sonntag noch nachzuhallen. „Wir haben nicht nur das Spiel verloren, sondern auch zwei ganz wichtige Spieler, das ist doppelt bitter“, betont VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson vor dem nächsten Auswärtsspiel am Mittwoch, 19 Uhr, gegen den TVB Stuttgart.

Vize-Kapitän Ellidi Vidersson führt die Gummersbacher in Stuttgart an

Nach dem Abpfiff in Leipzig hatte der Coach die Niederlage auf seine Kappe genommen – und dabei bleibt der Isländer auch mit ein wenig Abstand. „Im Sommer hatten wir die Qualifikation für Europa im Fokus.“ Seit die gelungen ist, komme sein Team noch nicht wieder auf volle Touren. Daran müsse jeder Spieler für sich arbeiten, letztlich bleibe es aber dabei: „Die Verantwortung liegt bei mir“, so Sigurdsson. Ohne Details nennen zu wollen, spricht er auch davon, man müsse hinterfragen, „ob die Trainingsbelastung die richtige ist.“

Für die Partie in der Porsche-Arena, in die Vize-Kapitän Ellidi Vidarsson die Gummersbacher führen wird, erwartet Sigurdsson jedenfalls „das Duell zweier Mannschaften, die ihre Rolle in der Liga noch nicht gefunden haben“. Vor allem den Schweizer Nationalspieler Lenny Rubin, der im Sommer zu den Schwaben wechselte, und die Häfner-Brüder im Stuttgarter Rückraum haben die Gummersbacher als starke Gegner ausgemacht. Für die Oberberger wird es auch darum gehen, die kompakte 6:0-Abwehr zu knacken.

Diese Situation gibt uns keine Zeit, zu viel über das letzte Spiel nachzudenken. Wir müssen uns schnell konzentrieren und gegen Stuttgart alles dafür geben, um zwei Punkte zu holen.
Linksaußen Tilen Kodrin will nicht lange über die Niederlage in Leipzig nachdenken

In der vergangenen Saison konnte der VfL beide Partien gegen die „Wild Boys“ für sich entscheiden, während Stuttgart in die laufende Spielzeit mit der gleichen durchwachsenen Bilanz wie die Gummersbacher gestartet ist – ein Sieg und zwei Niederlagen stehen jeweils auf dem Konto. Allerdings tritt der TVB mit einem Sieg im Rücken an. „Ihnen ist in der letzten Woche gegen Erlangen der Befreiungsschlag gelungen“, erklärt VfL-Coach Sigurdsson, der sich gleiches von seiner Mannschaft wünscht.

Gummersbachs Trainer ist von Kampfgeist überzeugt

An fehlendem Kampfgeist dürfe es jedenfalls nicht scheitern, das macht Gummersbachs Trainer ganz deutlich. Gerade mit Blick auf die jüngsten Verletzungen fordert er, „nicht zu jammern, sondern nach vorne zu schauen.“ Jeder, der das VfL-Trikot anzieht, müsse bereit sein, alles zu geben. Die Mannschaft werde nun zusammenrücken, mehr als genug Spielzeit gebe es für alle. Die momentane Lage biete anderen auch die Chance, sich zu beweisen, sagt Gudjon Valur Sigurdsson.

Für VfL-Linksaußen Tilen Kodrin ist es sogar ein Vorteil, dass der rabenschwarze Sonntag in Leipzig noch gar nicht lange zurückliegt: „Diese Situation gibt uns keine Zeit, zu viel über das letzte Spiel nachzudenken. Wir müssen uns schnell konzentrieren und gegen Stuttgart alles dafür geben, um zwei Punkte zu holen.“