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Vor dem Spiel gegen die Löwen BraunschweigRückkehr von Lawrence spaltet die Fans

Lesezeit 3 Minuten

T.J. DiLeo (r.) war am Dienstag in Istanbul mit 18 Punkten und sieben Assists bester Bonner. Spannend wird sein, wie am Freitag die Arbeitsteilung mit Eugene Lawrence aussehen wird.

Bonn – In gewisser Weise schließt sich für Eugene „Geno“ Lawrence mit seiner Rückkehr zu den Telekom Baskets ein Kreis: Als er die Bonner im Sommer 2016 verließ, hatte der Verein seine bis dahin schlimmste Spielzeit hinter sich, die nach zwei Trainerwechseln nur auf Rang elf mit 24:44-Punkten endete. Jetzt kommt er in einer Situation zurück, dass die aktuelle Saison diesen Platz als schlechteste der Vereinsgeschichte einnehmen könnte: Platz 16 und 4:22-Punkte signalisieren Abstiegsgefahr.

Das Comeback des 33-jährigen Spielmachers hat die Baskets-Fans in zwei Lager geteilt. In sozialen Medien reichen die Reaktionen von totaler Ablehnung bis zu euphorischer Zustimmung. Die Skeptiker befürchten, dass er das Spieltempo der Baskets zu sehr drosseln werde; die Befürworter freuen sich, dass mit ihm ein Stratege wieder an Bord ist, der neue Struktur in die Defense und Offense der Baskets bringen könnte.

Spannend wird sein, wie Trainer Thomas Päch die Arbeitsteilung von Lawrence und T.J. DiLeo organisiert, der am Dienstag in Istanbul mit 18 Punkten und sieben Assists bester Bonner war.

Das spricht für Eugene Lawrence

Entscheidend für die Rückholaktion waren wohl drei Aspekte: Lawrence war schnell verfügbar, finanzierbar und einschätzbar – die Verantwortlichen kannten seine Stärken und Schwächen. So wussten sie auch, dass er schon mal ein schwieriges Debüt im Telekom Dome mit Bravour gemeistert hatte: Im Spiel 2014 gegen Bremerhaven riss er den Sieg per Dreier zum 80:79 noch aus dem Feuer.

Die Verantwortlichen bei den Baskets gäben viel dafür, dass ihm solch ein Happy End auch jetzt in seinem ersten Einsatz am Freitagabend gelingt – steht doch der „Krisengipfel“ gegen die Löwen Braunschweig an (19 Uhr, Telekom Dome).

Nun geht es gegen einen angeschlagenen Gegner

Beide Teams haben sieben ihrer letzten acht Spiele verloren, bei beiden wächst der Erfolgsdruck auf den Trainer. Während die Baskets durch die Nachverpflichtung von Alec Brown und Lawrence auf Impulse von außen hoffen, haben sich die Gäste Mitte Dezember von Kostja Mushidi aus „disziplinarischen Gründen“ getrennt. Das große Talent, das aus dem Programm von Dragons Rhöndorf und Baskets stammt, steckt damit mal wieder in einer Karriere-Sackgasse.

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Bis zu seinem Rauswurf war Mushidi (21 Jahre) mit 11,6 Punkten und 3,9 Rebounds einer der Leistungsträger der Löwen und gehörte mit Karim Jallow (22), Lukas Wank (22) und Garai Zeeb (22) zur Garde der großen Talente, die Braunschweig mit den etablierten Scott Eatherton, Thomas Klepeisz und Trevor Releford wie in der Vorsaison in die Play-offs führen sollten.

Baskets benötigen eine bessere Dreierquote

Damit die Baskets gegen die Löwen den dritten Saisonsieg einfahren können, wird eine bessere Dreierquote notwendig sein als zuletzt in Ulm (5 von 24) und Istanbul (5 von 22). „In der ersten Halbzeit haben wir unsere offenen Würfe nicht getroffen. In der zweiten Halbzeit hat sich unsere Wurfquote nicht verbessert. Dazu haben wir in der Defense nachgelassen“, benannte Alec Brown ganz offen die Gründe der 76:80-Schlappe am Bosporus. Es betraf ihn ja selbst: Auch er hatte von fünf Dreiern nur einen getroffen.

In der Tabelle der Champions League haben die Baskets (6:4-Siege) zwar die Tabellenführung an Dijon (7:3) verloren, sie sind aber Zweiter vor Saragossa und Szombathely (beide 5:5). Dahinter lauert ein punktgleiches Quartett mit Klaipeda, Saloniki, Brindisi und Istanbul (alle 4:6). Im Kampf um die vier Play-off-Plätze haben also bei vier ausstehenden Spieltagen noch alle acht Teams eine Chance.