Die Bonner überrollen Ludwigsburg im Play-In-Spiel mit 90:69. Im Viertelfinale geht es jetzt gegen ALBA Berlin. Die Serie startet am Freitag.
Start-Ziel-SiegBaskets verhängen in der ersten Hälfte die Höchststrafe
Was fünfmal geklappt hat, funktioniert auch ein sechstes Mal. Das bewiesen zumindest die Telekom Baskets mit ihrer außergewöhnlichen Siegesserie gegen die Riesen Ludwigsburg. Nachdem die Bonner in dieser Saison in fünf Duellen mit den Schwaben fünfmal als Sieger vom Feld gegangen waren, behielten sie auch beim sechsten Aufeinandertreffen im Play-in-Spiel am Dienstagabend mit 90:69 (32:13, 19:12, 17:28, 22:16) die Oberhand.
Damit qualifizierten sie sich auch als Tabellensiebter für das Play-off-Viertelfinale, in dem sie auf den Erzrivalen ALBA Berlin treffen werden. Die beiden ersten Spiele sind am Freitag, 17. Mai, und Pfingstsonntag, 19. Mai, in Berlin, das erste Heimspiel der Bonner folgt dann am Dienstag, 21. Mai, im Telekom Dome.
Wer dachte, die Bonner würden nach dem klaren 87:60-Erfolg vom Sonntag diesmal gegen gereizte Ludwigsburger viel größeren Widerstand zu überwinden haben, erlebte eine Machtdemonstration der Baskets, die das Gästeteam in der ersten Halbzeit überrollten. Nach fünf Minuten mit 14:4 die erste zweistellige Führung, nach gut sieben Minuten schon 20 Punkte Vorsprung (26:6) – und die Bonner gingen vor 4620 Zuschauern immer noch nicht vom Gaspedal.
Telekom Baskets: Alles klappt
Ob Fernschüsse von Brian Fobbs oder brachiale Dunkings von Thomas Kennedy, alles klappte wie auf Bestellung. Nicht nur, dass die Mannschaft von Headcoach Roel Moors eine fast fehlerlose Wurfausbeute hatte, sie ließ den Riesen auch mit einer höchst aggressiven Defense kaum die Luft zum Atmen. Die Baskets blieben auch im zweiten Viertel total fokussiert und zündeten ein weiteres Feuerwerk. Gemeinhin gilt es als Höchststrafe im Basketball, wenn eine Mannschaft mehr als doppelt so viele Punkte macht wie der Gegner. Beim Kabinengang zur Pause sprang den Spielern von den Videowänden ein 51:25-Zwischenstand in die Augen. Als die Trainer sich über die Scouting-Bögen beugten, entdeckten sie krass unterschiedliche Wurfquoten: Während die Baskets 50 Prozent aus dem Feld getroffen hatten (20 von 40), waren es bei den Gästen nur 26 Prozent (8 von 31).
Die zweite Halbzeit eröffneten die Bonner mit sechs Punkten in 67 Sekunden genauso überfallartig wie die erste, da drohte Ludwigsburg beim 57:25 und einem 32-Punkte-Rückstand ein völliges Debakel. Aber plötzlich fingen sich die Gäste, sie setzten den Bonnern mehr Widerstand entgegen und trafen endlich ihre Würfe. Bis zum Ende des dritten Abschnitts kam Ludwigsburg bis auf 15 Zähler heran (68:53).
Bedrohlich war das für die Baskets aber nicht, zumal Savion Flagg und Fobbs das Schlussviertel gleich wieder mit einem Dreier-Doppelschlag zum 74:53 eröffneten. Diesen Abstand hielten die Bonner auch bis zum Schluss ohne größere Mühe. Beste Werfer bei Bonn waren Fobbs mit 20 Punkten und Kennedy mit 18. Moors schaffte es wieder, dass alle zwölf eingesetzten Spieler auch punkteten.
In der Pressekonferenz hatte er wenig zu kritisieren: „Ich freue mich über die Leistung des Teams. Meine Spieler haben das Spiel sehr gut angefangen, wir haben einige schwere Würfe getroffen. Aber wir waren in der ersten Halbzeit auch defensiv sehr gut und haben viele schwierige Ludwigsburger Würfe erzwungen.“
Baskets (Punkte/3er): Blunt (1), Flagg (9/1), Griesel (8/2), Watson (7/1), Frey (6/2), Fobbs (20/4), Koch (2), Pape (5/1), Thiemann (4), Kirkwood (8), Sengfelder (2), Kennedy (18); Rebounds: 43 (Flagg 8, Sengfelder 8); Assists: 19 (Frey 6); Trefferquote Feld: 48 % (33/68); Dreierquote: 48% (11/23); Freiwurfquote: 62 % (13/21). Ludwigsburg (Punkte/3er): Hammond (13/2), Bähre (9/1), Jac. Patrick, Graves (2), Roberson (3/1), Joh. Patrick (1), Buie (1), Lewis (6), Melson (12/2), Polas Bartolo (9/1), Pleta (7), Edigin (6); Rebounds: 38 (Bähre 5, Pleta 5); Assists: 15 (Patrick 3, Buie 3); Trefferquote Feld: 36 % (21/59); Dreierquote: 23 % (7/30); Freiwurfquote: 69 % (20/29).