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Niederlage gegen WürzburgWieder ein Baskets-Debakel im Schlussviertel

Lesezeit 3 Minuten

Weder Coach Igor Jovovic noch Spielmacher Josh Hagins fanden im Schlussviertel einen Weg, die Niederlage zu verhindern. Der Abschnitt ging für die Baskets mit 15:33 verloren.

Bonn – Das war nicht nur ärgerlich und bitter, das war sträflich und inakzeptabel: Da spielen die Telekom Baskets gegen Würzburg genau wie in der Vorwoche in Ulm über dreieinhalb Viertel souverän, erspielen wiederum eine Zehn-Punkte-Führung – und lassen sich den Sieg erneut in den Schlussminuten entreißen, die mit katastrophal noch unzureichend beschrieben sind. Am Ende steht gegen die zuvor punktgleichen Unterfranken eine 77:89 (28:20, 16:20, 18:16, 15:33)-Schlappe.

Das Drama im Stenogramm: Die Bonner liegen nach 32 Minuten mit 70:60 (32.) in Front. Wie in Ulm kontert der Gegner mit einem 10:0-Lauf (70:70). Bonns Point Guard Josh Hagins antwortet mit sieben Punkten in Folge zur 77:74-Führung, ehe die Baskets in den verbleibenden 2:41 Minuten einen totalen Zusammenbruch erleiden, 0:15-Punkte kassieren und wieder mit leeren Händen dastehen.

Dass Bundesligarekordspieler Alex King (592 BBL-Spiele) mit zehn Punkten im Schlussviertel auftrumpfte, war die eine Seite. Die andere Seite war, dass die Bonner in der Drucksituation am Ende wieder ihr Heil in hektischen Einzelaktionen suchten: Dreier Hagins, Dreier Pollard, Dreier Hagins, Dreier Babb, Dreier Babb – alle fünf Fernschüsse gehen aber daneben: So liest sich das Protokoll der letzten 1:53 Minuten. Die Bonner bringen sich dabei mit jedem Fehlschuss in ärgere Zeitnot, aus der es nur mit weiteren Not-Dreiern eine Rettung zu geben scheint – ein Teufelskreis, aus dem die Mannschaft keinen Ausweg fand.

Bonns Chefcoach Igor Jovovic sprach von „einem weiteren Spiel, das uns aus den Händen geglitten ist. Wir haben nur 39 Prozent in Korbnähe getroffen und viele einfache Würfe verworfen“, sagte er mit Blick auf die Wurfstatistik. Er kritisierte aber auch spieltaktische Entscheidungen: „Wir müssen in den entscheidenden Momenten bessere Optionen finden als beispielsweise einen verteidigten Dreier unseres Point Guards aus zehn Metern. Diese Niederlage war sehr bitter.“

Hagins übernahm im TV-Interview die Verantwortung: „Im vierten Viertel war es ein völliger Zusammenbruch. Wir haben genug Talent in der Mannschaft, wir haben genug Qualität, aber das bedeutet alles nichts, wenn wir nicht über 40 Minuten als Team zusammenspielen. Es ist als Point Guard dann meine Aufgabe, die Mannschaft zusammenzuhalten, das Spiel zu bestimmen und die Schüsse zu treffen. Das gelingt mir im Moment nicht.“

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Zum Spielverlauf: Die Baskets führten schnell mit 17:6. Würzburg bekam zudem früh Probleme auf den großen Positionen, weil Justin Sears (2,03 m) wegen einer Knieverletzung ausschied und Breckott Chapman (2,06 m) mit drei Fouls raus musste.

Aber die Bonner konnten dies nicht ausnutzen, die Unterfranken glichen aus (38:38, 19.). Als die Baskets vier Distanzwürfe zu Beginn der zweiten Hälfte trafen, lösten sie sich auf 56:49 (23.). Im Schlussviertel wuchs der Abstand auf (70:60, 32.) – bevor Bonn in den letzten acht Minuten 7:29-Punkte kassierte.

Die Baskets rutschten mit der achten Niederlage und 6:16-Punkten Richtung Abstiegszone ab. Damit erhält die Partie am Freitag bei Aufsteiger Chemnitz Brisanz, da auch die Ostdeutschen die Bonner mit einem Sieg hinter sich lassen könnten.

Baskets (Punkte/3er): Pollard (4), Thompson (8), Micovic (13/3), Hagins (14/3), Babb (17/4), Lischka, DiLeo (9/1), Gailius (7/2), Kratzer (5); Rebounds: 32 (Thompson 10); Assists: 11 (Pollard 5); Trefferquote Feld: 40 % (26/65); Dreierquote: 41 % (13/32); Freiwurfquote: 71 % (12/17). Würzburg (Punkte/3er): Chapman (15/1), Ward (13), Böhmer, Sears (5), Obiesie, Haßfurther (7/1), Albus (5), Koch, Hunt (16/2), Weitzel (6), Hoffmann (4), King (18/4); Rebounds: 28 (Hoffmann 9); Assists: 14 (Hunt 4); Trefferquote Feld: 64 % (35/55); Dreierquote: 47 % (9/19); Freiwurfquote: 77 % (10/13).