AboAbonnieren

KommentarSchwankungen in der Leistung der Telekom Basekts waren zu groß

Lesezeit 3 Minuten
Noah Kirkwood landete gleich dreimal bei den Statistiken der Saison teamintern auf Rang drei.

Noah Kirkwood landete gleich dreimal bei den Statistiken der Saison teamintern auf Rang drei.

Bert Mark blickt zurück auf die Höhen und Tiefen der Baskets-Saison.

Um ein abgewogenes Fazit der Baskets-Saison zu ziehen, muss man die Ausgangslage betrachten, die sich Cheftrainer Roel Moors und der Mannschaft stellte. Und die war mit „anspruchsvoll“ noch moderat umschrieben. Denn alle mussten bei null beginnen – alle trugen aber gleichzeitig die schwere Hypothek einer fast perfekten Vorsaison, die mit Champions-League-Triumph, Platz eins in der Bundesliga-Hauptrunde und Rang zwei in den Play-offs historische Erfolge gebracht hatte.

Rückblick auf die Saison der Telekom Baskets: Cheftrainer Roel Moors stand vor herausforderndem Puzzle

Ohne einen einzigen Spieler unter Vertrag zu haben, musste Moors also das Puzzlespiel beginnen, aus vielen Einzelteilen eine funktionierende Einheit zu komponieren. Diese Rahmenbedingungen erklären nicht nur den Fehlstart in die Saison mit den beiden Auftaktniederlagen gegen die Aufsteiger Vechta und Tübingen, sondern auch die enormen Leistungsschwankungen.

Da zwangen die Baskets einerseits den Meister Ulm und die Bayern in die Knie, um andererseits gegen die vier Letzten der Tabelle (Tübingen, Crailsheim, Heidelberg, Rostock) vier Niederlagen zu kassieren. Dieses Auf und Ab verhinderte eine bessere Platzierung als Rang sieben – und war damit ursächlich für das frühe Viertelfinal-Aus gegen Berlin.

Bonn hat unglaubliche Arbeit geleistet und ist über die Saison hinweg immer besser geworden.
Rodrigo Pastore,Trainer der Niners Chemnitz

Die größte Anerkennung für die Arbeit von Moors zollte ihm mit Rodrigo Pastore ausgerechnet der Trainer der Niners Chemnitz: „Er hatte in dieser Saison wahrscheinlich den härtesten Job in Europa, als er den wahrscheinlich besten Trainer Europas ersetzen musste. Bonn hat unglaubliche Arbeit geleistet und ist über die Saison hinweg immer besser geworden“, würdigte Pastore, wie Moors die Fußstapfen von Tuomas Iisalo ausgefüllt hat.

Bei den Spielerverpflichtungen vor einem Jahr stand Moors unter Zeitdruck und hat deshalb sicher hier und da nur noch die zweitbeste Lösung realisieren können. Er wird sich jetzt selbst kritische Fragen stellen wie: War auf der Point-Guard-Position die Arbeitsteilung mit Harald Frey und Glynn Watson die Optimallösung? Und waren Christian Sengfelder und Till Pape auf den Positionen vier oder fünf nicht zu ähnliche Spielertypen?

Thomas Kennedy, Sam Griesel und Till Pape bleiben im Team

Wie sich das Team über die Sommerpause personell verändern wird, ist erst in Ansätzen erkennbar. Bei der Saisonabschlussfeier wurde nur bekannt, dass Thomas Kennedy, Sam Griesel und Till Pape bleiben werden, im Podcast der Baskets ließ Moors zudem durchblicken, dass er auch mit Lars Thiemann weiter rechne.

Dagegen halten sich Gerüchte hartnäckig, dass Sengfelder von den Hamburg Towers heftig umworben wird und auf dem Absprung ist, obwohl sein Vertrag noch ein zweites Jahr läuft. Bei Harald Frey, Brian Fobbs und Noah Kirkwood gibt es wohl von beiden Seiten eine Tendenz, dass sie bleiben, bei Savion Flagg und Glynn Watson stehen die Zeichen dagegen eher auf Trennung. Aber wie viel Wahrheitsgehalt in diesen Spekulationen steckt, muss sich in den nächsten Tagen und Wochen erst noch erweisen.