Dass die Bonner der Favorit waren, war unbestreitbar. Dass die Telekom Baskets die BG Göttingen aber am Sonntag in deren Halle dermaßen vorführen würden, hätten doch nur wenige erwartet. Am Ende stand mit 101:77 ein dreistelliger Sieg – an dem überdies schon nach dem mit 33:17 gewonnenen zweiten Viertel kaum noch ernsthafte Zweifel bestanden. Dass der klare Erfolg streckenweise fast zu einer Demütigung der Gastgeber geriet, lag daran, dass die Bonner traumwandlerisch sicher aus der Distanz trafen.

19 Drei-Punkt-Würfe, abgefeuert von sieben verschiedenen Spielern – schon diese Zahlen geben ein Bild von der krassen Überlegenheit. Da war es fast schon eine ironische Pointe, dass ausgerechnet Baskets-Neuzugang Till Pape, der bislang im Schnitt 9,4 Punkte pro Begegnung erzielt hatte, gegen sein ehemaliges Team mit einer Nullnummer völlig leer ausging, während gleich sechs andere Bonner zweistellig punkteten.

„Wir haben das Spiel aber in der Defense gewonnen“, betonte Headcoach Roel Moors: „Das war wichtiger als unsere Offense. Die hat aber auch gestimmt. Wir haben den Ball gut bewegt und nicht zu viele Ballverluste gehabt“, fasste der Belgier seine Sicht der Dinge zusammen. Mit jetzt 10:6-Punkten sind die Baskets auf den fünften Tabellenplatz vorgerückt – punktgleich mit den Verfolgern Oldenburg, München und Hamburg, die den Bonnern auf Rang sechs bis acht im Nacken sitzen.

Spannung um die Play-off-Plätze

Da deutet sich jetzt schon an, dass es wieder ein extrem spannendes Gerangel um die acht Play-off-Plätze geben dürfte. Ein Gerangel, in dem auch vermeintliche Kellerkinder immer für eine Überraschung gut sein können: So verblüffte am Sonntag der Mitteldeutsche BC mit einem besonderen Husarenstück: Die Truppe von Trainer Predrag Krunic, die mit fünf Niederlagen in Folge in die Saison gestartet war, landete mit dem deutlichen 108:75-Auswärtserfolg beim Spitzenteam ALBA Berlin jetzt schon den dritten Sieg in Serie.

Treffsicher

Die Baskets lassen es Dreier regnen

Von

Bert Mark

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In der Champions League bietet sich den Bonnern am Dienstagabend (20 Uhr, Telekom Dome) die Chance, einen der drei Konkurrenten schon endgültig abzuschütteln. Die Baskets (2:1-Siege) empfangen den Gruppenletzten Bursaspor/Türkei, der noch sieglos ist (0:2). Nach dem mit 91:73 deutlich gewonnenen Hinspiel hätten die Bonner mit einem erneuten Erfolg 3:1-Siege und wären für Bursaspor (dann 0:3) in den verbleibenden Partien nicht mehr einzuholen.

Damit hätten die Baskets einen Platz in den Play-ins der Tabellenzweiten und -dritten sicher, in denen im Januar acht Achtelfinalplätze ausgespielt werden. Sie können aber in den beiden verbleibenden Spielen auch noch als Gruppensieger direkt ins Achtelfinale einziehen.