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Ein Sieg muss herAbstiegsbedrohte Bonner stehen am Samstag in Gießen unter Druck

Lesezeit 3 Minuten

Auf Alec Brown (l.) kommt gegen Gießens John Bryant eine Herkulesaufgabe zu.

Bonn – Sie können es doch noch: Nach sechs Niederlagen in Folge gelang den Telekom Baskets mit dem 91:77 über den ungarischen Meister Szombathely endlich wieder ein Erfolg. Ein Erfolg, der das Selbstvertrauen vor dem Schlüsselspiel in der BBL am Samstag in Gießen stärkt (20.30 Uhr, live auf Magenta TV); ein Erfolg, der zudem in der Champions League das Tor zum Achtelfinale aufstößt: Als Tabellenzweiter bei 7:4-Siegen und drei ausstehenden Partien können sich die Bonner am Mittwoch in Klaipeda/Litauen endgültig für die Play-offs qualifizieren.

So sehr das erst mal Ruhe in den Verein bringt und die Diskussionen um Trainer Thomas Päch in den Hintergrund drängt, so sehr ist klar, dass alles wieder aufflammt, falls beim mittelhessischen Traditionsclub die nächste Bundesligaschlappe folgt. Denn darüber hat die Vereinsspitze keinen Zweifel gelassen: Absolute Priorität hat der Klassenerhalt in der BBL, der mit Platz 16 akut gefährdet ist.

Rückkehr von Geno Lawrence war auch Grund für Erfolg

Warum macht aber der Auftritt vom Mittwoch Mut? Es gibt mehrere Gründe: Bei der dezimierten Mannschaft, die auf die verletzten Martin Breunig, Yorman Polas Bartolo und T.J. DiLeo verzichten musste, gab es einen fundamentalen Unterschied zur Niederlage gegen Braunschweig fünf Tage zuvor: Gaben die Baskets da eine zweistellige Führung noch aus der Hand, wehrten sie diesmal jeden Versuch einer Aufholjagd der Ungarn mit vereinten Kräften ab.

So sparte Päch auch nicht mit Lob: „Wir haben den Ball gut bewegt und auch defensiv gut gearbeitet. Dass wir die zweiten Chancen heute limitieren konnten, hat uns geholfen.“ Ein weiterer Grund für den Erfolg: Mit Rückkehrer Geno Lawrence haben die Baskets endlich einen sichtbaren Chef (10 Assists), der sich in kritischen Situationen als Stratege erwies, der auch mal ein cleveres Foul zog und die Punkte an der Linie machte. Päch: „Geno hat heute für uns den Unterschied gemacht.“

Päch schickte seine „Twin Towers“ gemeinsam aufs Feld

Es erleichterte ihm die Arbeit, dass Benjamin Simons (23 Punkte, 8 von 11) und Joschiko Saibou (22 P., 9 von 10) aus dem Feld kaum einen Fehlwurf hatten und Branden Frazier mit 13 Punkten, sechs Rebounds, sechs Assists und zwei Steals das ganze Paket ablieferte. Päch nahm Auszeiten in den richtigen Momenten und wagte neue Aufstellungen, als er Kilian Binapfl starten ließ oder mit Stephen Zimmerman (2,13 m) und Alec Brown (2,16 m) seine „Twin Towers“ gemeinsam aufs Feld schickte. Diese Kombination könnte auch in Gießen gegen den Hünen John Bryant ein Rezept sein. Der 2,11 m lange und 127 kg schwere Koloss, der bester Rebounder der Liga ist (8,1 pro Spiel), fällt derzeit durch große Leistungsschwankungen auf: Anfang Dezember erzielte er gegen Würzburg ein Triple Double (19 Punkte, 10 Rebounds und 12 Assists), vier Wochen später gegen Frankfurt nur vier Punkte und zwei Rebounds. Auch Gießen wartet seit 7. Dezember auf einen Sieg in der BBL.

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Sicher fehlen wird Baskets-Kapitän T.J. DiLeo, bei dem (neben dem doppelten Bänderriss am Sprunggelenk) ein Knorpelschaden diagnostiziert wurde. Ihm drohen zehn Wochen Spielpause. Ob Yorman Polas Bartolo und Martin Breinig dabei sind, entscheidet sich kurzfristig.