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Neuer TiefpunktBaskets brechen am Ende völlig auseinander

Lesezeit 4 Minuten

Ratlos wirkte Baskets-Trainer Thomas Päch nach der Heimniederlage.

Bonn – Neues Spiel, neue Hoffnung – am Ende aber ein neuer Tiefpunkt: Die Telekom Baskets verloren am 2. Weihnachtstag das Kellerduell gegen den bislang punktgleichen Aufsteiger Hamburg Towers (beide mit zwei Siegen) vor 5650 Zuschauern im Telekom Dome mit 90:102 (27:24, 28:20, 19:23, 16:35). Sie mussten die Gäste (6:18) in der Tabelle an sich vorbeiziehen lassen (Bonn 4:18) und rutschten auf den vorletzten Platz.

Eine 14-Punkte-Führung aus der Hand gegeben

Die Enttäuschung der Fans entlud sich am Ende in einem Pfeifkonzert und unüberhörbaren Buh-Rufen. Denn die Mannschaft, die in der ersten Halbzeit eine 14-Punkte-Führung herausgespielt und 55 Punkte erzielt hatte, verlor nach dem Seitenwechsel völlig den Faden, kam da nur noch auf 35 weitere Punkte und zerfiel im Schlussviertel, in dem sie 16:35-Punkte kassierte, in ihre Einzelteile.

Da war kein Anführer im Team, keiner, der den Widerstand organisierte. Nach der letzten Führung (83:82, 36.) erhielten die Bonner in gut vier Minuten noch 20 Gegenpunkte.

„Bonn hat stark angefangen, aber wir haben uns in der 2. Halbzeit enorm gesteigert. Ich bin stolz, welchen Kampfgeist mein Team in dieser Drucksituation gezeigt hat“, lobte Gästecoach Mike Taylor. Bonns Trainer Thomas Päch verwies darauf, dass Hamburg 45 Freiwürfe zugesprochen bekam, Bonn aber nur 25: „Die vielen Fouls und Freiwürfe haben uns weh getan, während wir keine Möglichkeit mehr fanden zu scoren.“

Die Baskets befinden sich damit in der bedrohlichsten sportlichen Krise der Vereinsgeschichte, denn sie sind neben Schlusslicht Mitteldeutscher BC aktuell am stärksten vom Abstieg bedroht – in der mit 17 Teams unterbesetzten Liga gibt es diesmal nur einen Absteiger.

Die Baskets mussten zweifach dezimiert antreten: Mit grippalem Infekt fehlte Joshiko Saibou, Center Stephen Zimmerman, dessen in Göttingen erlittene offene Handverletzung sich entzündet hat, droht sogar eine vierwöchige Pause. Damit wird die Frage einer Nachverpflichtung immer drängender: „Wir brauchen auf den großen Positionen, jetzt noch erschwert durch den Ausfall von Zimmerman, dringend Hilfe. Die Suche läuft daher auf Hochtouren“, bestätigte Päch, dass ein Mann für die Position vier oder fünf fieberhaft gesucht wird.

Im Schlussviertel hat Hamburg immer die bessere Antwort

Nach der ersten Halbzeit hätte noch keiner in der Halle an eine solch prekäre Situation geglaubt – die Baskets schienen das Spiel in den Griff bekommen zu haben. Bojan Subotic eröffnete die Partie direkt mit zwei Dreiern zum 7:2, Martin Breunig punktete dreimal am Korb, ließ einen Fernschuss folgen und hatte mit neun Punkten den größten Anteil an einer 19:10-Führung (7.). Zwar konterten die Hanseaten über Ex-Nationalspieler Heiko Schaffartzik, der drei Dreier zum 27:24 traf, aber im zweiten Viertel führten die Bonner durch Distanztreffer von T.J. DiLeo und Trey McKinney-Jones beim 36:26 erstmals zweistellig. Ihre größten Vorsprung hatten sie beim 55:41 (20.).

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Ab dem dritten Viertel folgte aber das große Zittern: Den Baskets gelang offensiv minutenlang nur wenig, der Aufsteiger witterte seine Chance und robbte sich auf 67:63 (28.) heran. Bonn zog wieder zweistellig weg (74:64, 30.) – um sich postwendend einen 0:7-Konter zum 74:71 (32.) einzufangen.

Jetzt war es eine reine Nervenschlacht. Die Baskets schienen sich noch mal beim 78:71 (34.) lösen zu können, aber die Gäste hatten jetzt auf alles eine bessere Antwort. Und als dann Schaffartzik 80 Sekunden vor Schluss seinen sechsten Dreier zum 85:95 traf, war die Baskets-Schlappe besiegelt.

Baskets (Pkte/3er): McKinney-Jones (10/1), Subotic (17/4), Lischka (2), Frazier (15/2), DiLeo (16/1), Breunig (16), Bartolo (10), Binapfl, De Oliveira (2), Simons (2); Rebounds: 28 (Breunig 5); Assists: 18 (DiLeo 4); Trefferquote Feld: 46 % (32/69); Dreierquote: 36 % (9/25); Freiwurfquote: 68 % (17/25).Hamburg (Pkte/3er): Franke (23/2), Ibeh (11), Beech (4), Walker, Gutierrez (19/2), Schaffartzik (23/6), Freese (4), Hollatz, Carrera (6), Ogunsipe (12); Rebounds: 44 (Beech 8); Assists: 22 (Gutierrez 8); Trefferquote Feld: 55 % (30/55); Dreierquote: 40 % (10/25); Freiwurfquote: 71 % (32/45).