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Baskets scheiden ausBonn scheitert an den eigenen Schwächen

Lesezeit 3 Minuten
Phlandrous Fleming (r.) konnte die Niederlage auch mit 17 Punkten, 6 Rebounds und 7 Assists nicht verhindern.

Phlandrous Fleming (r.) konnte die Niederlage auch mit 17 Punkten, 6 Rebounds und 7 Assists nicht verhindern.

Die Telekom Baskets Bonn sind nach einer knappen 70:73-Niederlage gegen Reggiana aus der Champions League ausgeschieden.

Sie hatten ausreichend Chancen, den Kopf noch aus der Schlinge zu ziehen, sie scheiterten aber immer wieder an den Unzulänglichkeiten im eigenen Spiel und schieden am Ende aus dem Champions-League-Wettbewerb aus: Die Telekom Baskets, die wie erwartet noch ohne den Neuzugang Rihards Lomazs auskommen mussten, verloren am Mittwochabend das zweite Spiel der Play-In-Runde in Reggiana mit 70:73 (15:21, 22:13, 12:18, 21:21). Nach der 91:94-Heimschlappe eine Woche zuvor in Spiel eins bedeutete dies das Aus für die Bonner.

Sie waren im Kampf gegen den italienischen Erstligisten das schwächere von zwei schwachen Teams. Vor allem von ihrem Leitwolf Darius McGhee, der in dieser Saison mit 44 Punkten in Oldenburg und 40 in Chemnitz schon Spiele im Alleingang entschieden hat, hätte mehr kommen müssen. Er wollte erneut alles mit Distanzschüssen regeln, hatte aber eine miserable Ausbeute. Zehn Dreier hatte er in den ersten 32 Minuten schon danebengeballert, ehe er nach einer 0:10-Bilanz endlich den ersten Treffer verbuchte.

Telekom Baskets: Nur 25 Würfe von 68 sitzen

Das führte dazu, dass seine Nebenleute beim Versuch, die Trefferquoten zu stabilisieren, ebenfalls reichlich Würfe nahmen. Unterm Strich passierte aber das Gegenteil: Die Bonner schaukelten sich gegenseitig mit ihren Fehlwürfen hoch – am Ende feuerten sie 68 Mal auf den Korb von Reggiana, trafen aber nur 25 Würfe.

Da aber Reggiana ebenfalls schwache Wurfquoten hatte, blieb die Partie bis zur letzten Minute offen, die Baskets hatten immer noch eine Siegchance. Im zweiten Viertel drehten sie das Spiel nach einem 24:28-Rückstand mit einem 11:0-Lauf sogar in eine 35:28-Führung, gerieten aber zu Beginn des dritten Abschnitts genauso schnell mit 40:45 in Rückstand. Als Reggiana im Schlussviertel auf 57:49 erhöhte, schien das Spiel entschieden, aber nun fielen endlich die Dreier von Rivaldo Soares und McGhee, die beim 60:59 die Führung zurückerobert hatten.

Die Baskets blieben bis zum 70:68 in Front, als Kwan Cheatham die Bonner mit einem Dreier zum 70:71 schockte. In den verbleibenden 90 Sekunden vergaben noch zweimal McGhee, Fleming und Soares Chancen zum Sieg, stattdessen machte der NBA-erfahrene Cassius Winston neun Sekunden vor Schluss auf der Gegenseite mit zwei Freiwürfen den Deckel drauf.

„Wir haben die Serie in Bonn verloren, als wir das Spiel trotz langer Kontrolle noch aus der Hand gegeben haben. Es war nicht das schönste oder hochklassigste Spiel, aber beide Teams haben um den Sieg gekämpft“, sagte Bonns Headcoach Roel Moors: „ Am Ende kommt es dann auf die kleinen Details an und die sind von Reggiana besser umgesetzt worden.“

Die Baskets können sich nun auf die Bundesliga konzentrieren und wollen es dort besser machen: Minimalziel ist ein Platz unter den ersten Zehn, womit sie für die Play-Ins qualifiziert wären. Um das Viertelfinale direkt zu erreichen, müssten sie mindestens Sechste werden. Den Champions-League-Frust wollen sie am Sonntag abschütteln, wenn das Heimspiel gegen die Frankfurt Skyliners ansteht (15 Uhr).

Baskets (Punkte/Dreier): McGhee (10/3), Bähre (2), Griesel (2), Fleming (17/1), Soares (13/3), Allegri, Hume (10/2), Pape (7/1), Thiemann, Kennedy (9); Rebounds: 41 (Kennedy 7, Fleming 6); Assists: 14 (Fleming 7); Trefferquote Feld: 37 % (25/68); Dreierquote: 29 % (10/35); Freiwurfquote: 62 % (10/16). Reggiana (Punkte/Dreier): Barford (2), Winston (23/1), Faye (8), Gombauld (6), Smith (5/1), Uglietti (4/1), Vitali, Faried (14), Grant (5/1), Cheatham (6/2); Rebounds: 36 (Faried 7); Assists: 17 (Winston 10); Trefferquote Feld: 41 % (23/56); Dreierquote: 28 % (6/21); Freiwurfquote: 91 % (21/23).