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High Noon im BasketballJetzt wollen die Telekom Baskets Rang sieben retten

Lesezeit 3 Minuten
Baskets-Coach Roel Moors (hier mit Noah Kirkwood) hatte zuletzt viel Anlass zu Kritik.

Baskets-Coach Roel Moors (hier mit Noah Kirkwood) hatte zuletzt viel Anlass zu Kritik.

Am letzten Hauptrunden-Spieltag wartet das direkte Duell mit Konkurrent Ludwigsburg. Die Bonner Fans haben derweil Berlin-Frust.

Der Frust und die Enttäuschung saßen bei den Fans der Telekom Baskets schon sehr tief, nachdem die Mannschaft am Mittwochabend das Duell bei ALBA Berlin sang- und klanglos mit 69:90 verloren hatte. Das tat nicht nur weh, weil eben jede Niederlage gegen den Erzrivalen früherer Jahre die Fanseele eines Baskets-Anhängers besonders schmerzt. Das tat auch deshalb so besonders weh, weil die Luft aus der Begegnung so früh völlig raus war.

Spätestens zur Pause beim Zwischenstand von 31:50 und nach dem mit 12:30 so hoch verlorenen zweiten Viertel war klar, dass es nur darum gehen konnte, sich in der zweiten Hälfte einigermaßen aus der Affäre zu ziehen. Das gelang zwar mit einer zweiten Halbzeit, die „nur“ mit 38:40 verloren ging. Aber bei den Bonner Schlachtenbummlern, die große Strapazen auf sich genommen hatten, um ihr Team in Berlin zu unterstützen, schlugen die Kommentare zum Auftritt der Baskets in Internetforen und Chatgruppen teilweise um in beißende Kritik.

Telekom Baskets: Bonner Fans teilen ihren Frust mit

„Dafür fährt man über Nacht mit dem Zug hierhin und hat kaum Schlaf, super Leistung!“, brachte es einer der Fans auf den Punkt, die per Zug in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch angereist waren und nach dem Spiel auch ohne Übernachtung direkt zurückfuhren. „Wie bitter für unsere zahlreichen Fans vor Ort! Die sollten alle die Fahrt erstattet bekommen“, war ihnen das Mitgefühl der Daheimgebliebenen sicher.

Schnell konzentrierte sich die Kritik im Netz aber auch auf die mangelnde sportliche Leistung der Baskets: „26 Prozent Dreierquote. Nur 16 Rebounds (29 Berlin). So gewinnt man nur das Mitleid der Fans“, war da zu lesen. Einig war man sich im Baskets-Lager, dass es keine Entschuldigung mehr sein könne, dass die Mannschaft zu Saisonbeginn komplett neu zusammengestellt werden musste.

„Zu diesem Zeitpunkt erwarte ich, dass der Trainer das Team komplett erreicht, dass das Team eingespielt ist, jeder seine Rolle kennt und das Beste aus sich herausholt, um den besten Platz für die Play-offs zu erreichen“, fordert einer der enttäuschten Anhänger – der sofort Unterstützung findet: „Ich finde auch, dass nach 33 Spieltagen in der BBL und einer BCL-Kampagne bis zum Viertelfinale die Ausrede ,Wir sind ja ein neu zusammengewürfelter Haufen' nicht mehr gilt.“

Roel Moors will retten, was zu retten ist

Angesichts einer derart aufgewühlten Anhängerschaft will Headcoach Roel Moors von der restlichen Saison retten, was im bevorstehenden Ligaendspurt noch zu retten ist. Denn die Situation spitzt sich am letzten Hauptrundenspieltag am Sonntag zu. Nachdem die Baskets durch die Niederlagen gegen Würzburg und Berlin die direkte Qualifikation für die Play-offs verpasst haben, wollen sie nun wenigstens über die neuen Play-Ins noch Platz sieben und damit einen Platz im Viertelfinale retten.

Nachdem Oldenburg sich am Donnerstag mit einer Niederlage gegen Ulm aus dem möglichen Dreikampf um die Play-In-Plätze sieben und acht herausgenommen hat, sind zwei Konkurrenten übrig: Die Bonner Baskets und Ludwigsburg. Brisant wird die Lage dadurch, dass genau diese beiden am Sonntag noch das Rückspiel in der regulären Hauptrunde bestreiten müssen (15.30 Uhr Telekom Dome).

Die Bonner haben mit 38:28-Punkten zwei Zähler Vorsprung vor Ludwigsburg (36:30), außerdem konnten sie das Hinspiel mit 91:86 gewinnen. Das heißt, sie können sich eine Niederlage mit vier Punkten Differenz leisten – und blieben auf Platz sieben. Damit hätten die Baskets in der ersten Play-In-Runde am Dienstag, 14. Mai, Heimrecht gegen den Achten – es käme gleich zum nächsten Duell mit Ludwigsburg. Verlieren die Bonner aber am Sonntag mit mehr als fünf Punkten, sind sie Achte – und müssten in den Play-Ins in Ludwigsburg ran.