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Statistik, Form, StimmungSo ist die Lage vor dem Spiel Deutschland gegen England

Lesezeit 3 Minuten
Training der deutschen Mannschaft

Die deutsche Mannschaft beim Training vor dem Achtelfinale

Osnabrück – Es ist eine magische Grenze und sie ist absolut in Reichweite. Das Achtelfinal-Duell der deutschen Nationalmannschaft gegen England an diesem Dienstag (18 Uhr) ist das 198. Länderspiel von Bundestrainer Joachim Löw. Die 200 sind nah. Doch dafür muss seine Auswahl weiter im Turnier bleiben. Denn nach dieser Fußball-EM ist für ihn definitiv Schluss. Ob das gelingt? So ist die Lage vor dem historischen Duell.

Wer fehlt beim deutschen Team und wer ist fit?

Thomas Müller dürfte nach überstandener Kapselverletzung im Knie wieder für Leroy Sané in die Startelf zurückkehren. Weiterhin fehlen wird Lukas Klostermann. Antonio Rüdiger (Erkältung) und Ilkay Gündogan (Schädelprellung) absolvierten die Abschlusseinheit in Herzogenaurach mit. Dennoch könnte Gündogan von Beginn an in Wembley erstmals nicht dabei sein. Bayern-Star Leon Goretzka, drängt in die Startelf.

Was spricht für Goretzka in der Startelf?

Der Bayern-Star hat mit seinem Tor zum 2:2 gegen Ungarn die deutsche Mannschaft überhaupt erst in die K.o.-Runde geschossen. Doch das ist nicht der einzige Grund. Während das Spiel über die Außen vor allem gegen Portugal gut funktionierte, fand die DFB-Auswahl in der nur selten den Weg über das Zentrum. Goretzka könnte hier Abhilfe schaffen. Der 26-Jährige sucht oft den direkten Weg nach vorne. Nach seiner Einwechslung gegen Ungarn brachte er viel Dynamik ins Spiel der DFB-Auswahl.

Was ist mit Bayern-Spieler Jamal Musiala?

Für den 18-Jährigen wird es ein besonderes Spiel. Geboren in Stuttgart, aufgewachsen in England. Als Elfjähriger stand er das erste Mal auf dem heiligen Wembley-Rasen. Als Pausen-Füller kickte er mit der Auswahl seiner damaligen Schule. Gegen Ungarn erlebte er seine ersten acht EM-Minuten und bereitete das 2:2 vor. Musiala, der alle englischen Jugendnationalmannschaften durchlief, dürfte erneut von der Bank kommen.

Wie ist die Stimmung im deutschen Lager?

Die Vorfreude auf den Klassiker ist groß und ebenso das Selbstbewusstsein. Auch wenn es nur Zahlen sind, die heute keine Rolle spielen, wie Offensivmann Müller anfügt, im Hinterkopf ist die gute Bilanz der deutschen in diesem Duell schon. Seit sieben Spielen ist die DFB-Auswahl in Wembley ungeschlagen. Die letzte Niederlage datiert aus dem Jahr 1975. Und nicht nur das: Bei Welt- oder Europameisterschaften hat sich das DFB-Team fast immer durchgesetzt. Von sieben Partien entschied England nur das WM-Finale 1966 und das Gruppenspiel bei der EM 2000 für sich. In die „Turnier-Wunde“, der Engländer, wolle man „natürlich immer wieder hineinstechen“, betont Müller.

Wie schaut die deutsche Taktik aus?

Löw dürfte am bisherigen 3-4-3 festhalten. In allen drei Gruppenspielen agierte die deutsche Mannschaft in dieser Formation. England spielte bisher stets mit einer Viererkette. Löws flexibles System mit zwei offensiv agierenden Flügelspielern könnte da das richtige Mittel sein.

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Wie sieht es beim Gegner aus?

Nach all den Jahren der Enttäuschungen wollen die „Three Lions“ endlich den Turnier-Fluch gegen Deutschland brechen. „Diese Mannschaft kann mit diesem Spiel Geschichte schreiben und den Menschen für die Zukunft Erinnerungen an Duelle zwischen Deutschland und England mitgeben, die anders sind als die, mit denen sie in den letzten Tagen überflutet worden sind“, sagt Trainer Gareth Southgate. Bisher ist seine Mannschaft noch ohne Gegentor in diesem Turnier – das DFB-Team kassierte bereits fünf. Die Minimaliste von der Insel haben aber erst zweimal getroffen.

Was ist mit den Zuschauern?

45000 sind zugelassen. Nur wenige werden ein DFB-Trikot tragen. Wegen der Reiserebeschränkungen dürfen nur Deutsche, die in England leben, rein. „Dass das ganze Stadion gegen uns ist, ist zusätzliche Motivation“, sagt Gosens: „Wir wollen dafür sorgen, dass es in Wembley so leise wie möglich ist.“