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Nach Kuss-Eklat von RubialesSpanien-Coach Jorge Vilda fasst Co-Trainerin an die Brust

Lesezeit 2 Minuten
Der Trainer der spanischen Fußballerinnen Jorge Vilda feiert den WM-Titel.

Der Trainer der spanischen Fußballerinnen Jorge Vilda feiert den WM-Titel. Sein Erfolg wird jedoch von Skandalen übertönt.

Nächster Skandal im spanischen Frauenfußball: Auch der Nationaltrainer Jorge Vilda zeigte sich augenscheinlich übergriffig. Nicht zum ersten Mal.

Es ist noch keine Woche vergangen, seitdem die spanischen Fußballerinnen zum ersten Mal in einer Weltmeisterschaft siegen konnten. Doch der WM-Titel wird von einem Kuss überschattet.

Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbands RFEF, küsste bei der Siegerinnenehrung die 33-jährige Spielerin Jennifer Hermoso – auf den Mund. Rubiales wird vorgeworfen, sexuell übergriffig gewesen zu sein. Neben massenweise Kritik und Rücktrittsforderungen gibt es inzwischen deshalb auch drei Anzeigen.

Der Fußballfunktionär steht zwar im Rampenlicht der Kritik, aber auch gegen den Nationaltrainer der Spanierinnen, Jorge Vilda, werden Vorwürfe laut.

Nationaltrainer Jorge Vilda ist nicht unumstritten

In den sozialen Medien kursiert ein sechssekündiges Video, das Vilda augenscheinlich am Rande des Spielfelds des WM-Finales beim Jubel zeigt. Der 42-Jährige dreht sich dabei halb um und fasst seiner Co-Trainerin Montserrat Tomé dabei eine Weile an die Brust. Tomé scheint davon in der Euphorie nichts zu bemerken. Ob Jorge Vilda versehentlich oder absichtlich seine Co-Trainerin angefasst hat, ist nicht zu erkennen.

Gerade im Hinblick auf den übergriffigen Kuss durch seinen Vorgesetzen Luis Rubiales fordern kritische Stimmen, dass auch Jorge Vilda Konsequenzen zu spüren bekommt. Zumal der spanische Trainer keine unumstrittene Figur ist.

Denn im vergangenen September traten 15 spanische Nationalspielerinnen nach der EM in England aus Protest gegen Jorge Vilda und den RFEF per E-Mail von der Mannschaft zurück. Drei weitere, darunter auch die von Rubiales geküsste Jennifer Hermoso, unterstützten die Spielerinnen öffentlich. Die Spanierinnen wollten augenscheinlich bewirken, dass sich der Verband von Jorge Vilda trennt, berichtete unter anderem „CBS Sports“.

Trainingsmethoden von Vilda schaffen kontrollierendes und ängstliches Umfeld

In den E-Mails wurde angedeutet, dass die Methoden von Vilda einen negativen Einfluss auf die mentale und dadurch auch physische Gesundheit der Sportlerinnen hätten. Es gebe ein kontrollierendes und ängstliches Umfeld in der Mannschaft. Vilda soll etwa verboten haben, dass die Spielerinnen ihre Hotelzimmer abends abschließen dürfen – erst, wenn Vilda persönlich die Zimmer kontrolliert hatte.

Die Beschwerden der Spielerinnen wurden allerdings nicht ernst genommen. Vilda wurde vom RFEF und vor allem Präsident Luis Rubiales geschützt und blieb Nationalcoach. Vilda wiederum unterstützt nun offenbar Rubiales bei dem „Kuss-Eklat“ – er soll versucht haben, Jennifer Hermoso dazu zu bewegen, sich gemeinsam mit Rubiales für den Vorfall zu entschuldigen.

Angeblich sei das Verhältnis zwischen Mannschaft und Vilda nach wie vor zerrüttet. Nur drei von der 15 protestierenden Spielerinnen kehrten zur WM zurück. Das war auch beim Finalsieg sichtbar – denn die Spanierinnen feierten lange ohne das Trainerteam. (rxa mit dpa)