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„Sexuelle Gewalt“Spanischer Verbandschef küsst Spielerin nach WM-Triumph auf den Mund – Rücktrittsforderungen

Lesezeit 2 Minuten
Luis Rubiales umarmt nach dem WM-Finale Salma Paralluelo.

Luis Rubiales umarmt nach dem WM-Finale Salma Paralluelo.

Eine Szene hat im Anschluss an das Finale der Frauen-WM für viel Aufregung gesorgt. Das Entsetzen ist groß.

Ein Kuss von Spaniens Verbandspräsident Luis Rubiales für Fußballerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung nach dem gewonnenen WM-Finale hat für Wirbel gesorgt.

Rubiales herzte und umarmte die spanischen Spielerinnen bei der Zeremonie nach dem 1:0-Sieg gegen England in Sydney am Sonntag. Auf Videos in den sozialen Netzwerken war zu sehen, wie der spanische Verbandschef Hermoso bei dieser Gelegenheit nach einer Umarmung und einem Kuss auf die Wange auch auf den Mund küsst.

„Hat mir nicht gefallen“, sagte die 33 Jahre alte Offensivspielerin später angesprochen auf die Szene. In den sozialen Medien äußerten viele Nutzer deutliche Kritik am Verhalten von Rubiales.

Nach WM-Sieg: Verbandspräsident küsst Spielerin – Politikerin in Spanien fordert Rücktritt

Die spanische Gleichstellungsbeauftratgte Irene Montero fand auf X, vormals Twitter, deutliche Worte: „Wir sollten nicht davon ausgehen, dass Küssen ohne Zustimmung etwas ist, das ‚passiert‘. Es ist eine Form der sexuellen Gewalt, die wir Frauen täglich erleiden und die bisher unsichtbar war und die wir nicht normalisieren dürfen.“

Andere gingen noch weiter und forderten den Rücktritt des Verbandspräsidenten. „Rubiales ist keine Anekdote, sondern purer Machismo. (…) Lachen Sie nicht über dieses Gesindel, das meint, es habe das Recht, Frauen zu begrapschen“, äußerte sich die spanische Politikerin Adriana Lastra.

Rubiales selbst reagierte ungehalten und völlig verständnislos auf die Kritik. „Der Kuss mit Jenni? Idioten gibt es überall. Wenn zwei Menschen miteinander eine unwichtige Geste der gegenseitigen Zuneigung teilen, darf man dem Mist, der da gesagt wird, keine Beachtung schenken“, sagte er auf dem Weg zum Flughafen in Sydney bei Radio Marca. (pst mit dpa)