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Kuss-Eklat nach dem WM-SiegFIFA leitet Ermittlungen gegen Rubiales ein

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Der Weltverband FIFA ermittelt in der Kuss-Affäre gegen den spanischen Fußball-Verbandspräsidenten Luis Rubiales. Die FIFA bekennt sich zur Achtung der „Integrität aller Personen“.

Der spanische Verbandspräsident Luis Rubiales muss sich für sein übergriffiges Verhalten nach dem WM-Finale vor der FIFA-Disziplinarkommission verantworten – und vor der Regierung. „Natürlich warten wir darauf, dass etwas passiert. Wenn das nicht der Fall ist, wird die Regierung handeln“, sagte Präsidentschaftsminister Félix Bolaños vor der außerordentlichen Generalversammlung des spanischen Verbandes RFEF an diesem Freitag in Madrid. Dass der ungefragte Kuss von Rubiales für Weltmeisterin Jennifer Hermoso folgenlos bleibt, ist unwahrscheinlich.

FIFA: Rubiales muss sich vor Kommission und Regierung verantworten

„Die FIFA bekräftigt ihr uneingeschränktes Bekenntnis zur Achtung der Integrität aller Personen und verurteilt deshalb jedes gegenteilige Verhalten aufs Schärfste“, teilte der Fußball-Weltverband am Donnerstag zur Eröffnung des Disziplinarverfahrens gegen Rubiales mit. Die Disziplinarkommission prüfe einen Verstoß gegen Artikel 13 des eigenen Reglements, der mit „Beleidigendes Verhalten und Verstöße gegen die Grundsätze des Fairplay“ überschrieben ist. Der 46 Jahre alte Rubiales ist Vizepräsident der Europäischen Fußball-Union UEFA.

Rubiales hatte Mittelfeldspielerin Hermoso am Sonntag bei der Siegerehrung nach dem 1:0 im WM-Endspiel gegen England unvermittelt auf den Mund geküsst. Es hagelte Kritik, die Aktion erregte international Aufsehen. Der Verband hat für Freitag eine außerordentliche Generalversammlung einberufen. Spaniens Ministerpräsident Pedro Sanchez sprach von einer „inakzeptablen Geste“, Rubiales’ Entschuldigung sei „unzureichend“.

Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbands RFEF, küsst die Rekordspielerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung ungefragt auf den Mund.

Diese Szene ging nach dem Sieg der Spanierinnen bei der WM um die Welt: Luis Rubiales, Präsident des spanischen Fußballverbands RFEF, küsst die Rekordspielerin Jennifer Hermoso bei der Siegerehrung ungefragt auf den Mund.

Fußballerinnen-Gewerkschaft: Rubiales Handlungen dürfen „niemals ungestraft bleiben“

Die Gewerkschaft, die Hermosos Interessen in dieser Angelegenheit vertritt, lehne „jede Haltung oder jedes Verhalten ab, das die Rechte von Fußballerinnen verletzt“, hieß es. Futpro setze sich dafür ein, dass solche Handlungen „niemals ungestraft bleiben, dass sie sanktioniert werden und dass die geeigneten Maßnahmen ergriffen werden, um Fußballerinnen vor Handlungen zu schützen, die wir für inakzeptabel halten“.

Die internationale Spielergewerkschaft FIFPro forderte zudem eine Untersuchung der FIFA gemäß dem Ethikkodex des Weltverbandes. Rubiales, der als Vizepräsident im UEFA-Exekutivkomitee sitzt, habe den „besonderen Moment“ für Hermoso „beschmutzt“, schrieb FIFPro.

Körperliche Annäherungen ohne Zustimmung seien „in keinem Zusammenhang angemessen oder akzeptabel, insbesondere dann nicht, wenn sie von einer Person, die an ihrem Arbeitsplatz eine Machtposition innehat, in eine verletzliche Lage gebracht werden“. (sid)