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„Wirklich ein Volltreffer“Rudi Völler lobt Red Bull für Klopp-Coup – Großkreutz entsetzt

Lesezeit 3 Minuten
Rudi Völler steht in der Münchner Allianz Arena.

Rudi Völler ist der DFB-Sportdirektor.

Der Frontenwechsel von Jürgen Klopp zu Red Bull schlägt weiterhin hohe Welle. Es gibt aber auch positive Reaktionen.

Jürgen Klopp hat mit seinem Wechsel zu Red Bull für viel Wirbel gesorgt. Während Lothar Matthäus Klopps Entscheidung verteidigt, reagierte der einstige BVB-Profi Kevin Großkreutz mit Unverständnis auf das Red-Bull-Engagement seines damaligen BVB-Trainers. Die beiden Weltmeister von 1990, Lothar Matthäus und Rudi Völler, sind ganz anderer Meinung.

„Irgendwie ist das noch immer nicht so richtig bei mir angekommen. Ich habe gehofft, dass es eine Fake-Nachricht ist. Es war schon ein Schock, traurig auch irgendwie“, sagte der Ex-BVB-Profi Großkreutz im Podcast „Viertelstunde Fußball“. Ein entsprechender Ausschnitt wurde auf der Social-Media-Plattform Instagram veröffentlicht.

Kevin Großkreutz geht mit Jürgen Klopp hart ins Gericht

Er 36-Jährige schlägt aber auch versöhnliche Töne an. „Aber trotzdem wird er immer ein Freund von mir bleiben, das ist einfach ein Fakt. Ich habe ihm viel zu verdanken. Zuhause ist er immer willkommen.“, so der Ex-Nationalspieler (6 Länderspiele), der unter der Woche am Abschiedsspiel von Lukas Podolski in Köln teilgenommen hatte.

Lothar Matthäus macht sich stattdessen für Klopp stark. „Man kann es nicht allen Menschen recht machen. Jürgen hat eine klare Entscheidung getroffen. Er ist ein Gewinnertyp, ein Sympathieträger und ein Botschafter für den Fußball und für Deutschland generell“, sagte der deutsche Rekord-Nationalspieler bei RTL/ntv und „sport.de“. „Es gibt dann welche, die ihre Kommentare auf Social Media loswerden müssen. Aber das stört Jürgen Klopp nicht.“

Kevin Großkreutz will an Freundschaft mit Klopp festhalten

Jürgen Klopp, der ehemalige Trainer vom FC Liverpool, Borussia Dortmund und FSV Mainz 05, wird mit Beginn des neuen Jahres Fußball-Boss beim österreichischen Konzern Red Bull, zu dem auch die Vereine Leipzig, Salzburg, New York, Bragantino (Brasilien) und Omiya Ardija (Japan) gehören. Die Nachricht vom künftigen Job des 57-Jährigen beim Energy-Drink-Hersteller hatte für viele negative Reaktionen gesorgt.

Wechsel von Jürgen Klopp auch im Doppelpass bei Sport1 ein Thema

„Aber als Fan muss ich ihn nicht mehr vor der Süd sehen. Wenn wir uns treffen, werde ich ihm persönlich sagen, dass ich es scheiße finde, dass er so etwas macht“, stellte Großkreutz klar. Doch trotz seines Unmuts will der 36-Jährige an seiner Verbundenheit zu Klopp, unter dessen Regie er 2011 und 2012 zwei deutsche Meisterschaften feierte, festhalten.

Rudi Völler sieht die neue Aufgabe im Red-Bull-Kosmos für Jürgen Klopp „wie auf den Leib geschneidert“. Klopp habe „sich selbst entschieden, einen Job für sich geschaffen, der ihn total ausfüllt, da ist nicht mehr der enorme Druck der Trainerbank“, sagte der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Sendung „Bild Sport“ bei Welt-TV. „Diesen Stress möchte er jetzt erst mal nicht haben.“

Rudi Völler begrüßt Klopps Verpflichtung

Für Red Bull ist Klopps Verpflichtung als Global Head of Soccer ab dem 1. Januar ein Meilenstein. „Wenn es diese Stelle nicht gegeben hätte, hätte Oliver Mintzlaff das für ihn erfinden müssen“, sagte Völler. „Das ist ein unglaublicher Erfolg für Oliver Mintzlaff, wirklich ein Volltreffer.“ Klopp werde „in dieser Aufgabe aufgehen, seine Erfahrung einbringen. Ob er dann irgendwann noch mal ins Trainerleben zurückkehrt, kann nur er entscheiden.“

Auch im „Doppelpass“ auf Sport1 am Sonntag war Klopps Frontenwechsel ein Thema. Überraschend einig waren sich die Experten: Jürgen Klopp und Red Bull - das passt.

„Für mich ein perfektes Match. Auch wenn es Leute gibt, die das anders sehen. Für RB ein Riesen-Gewinn“, urteilte Stefan Effenberg. Ex-Bundesliga-Manager Fredi Bobic war ebenfalls zu Gast. Der ehemalige Profi sagte zu den ganzen Kritikern ganz lapidar: „Lasst ihn doch mal machen.“ (mbr/dpa)