Nach Schmähungen von Kölner FansGisdol und Uth loben Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp
Köln – Mit einem Schmähplakat vor der Kölner Südtribüne und vulgären Gesängen sowohl von Kölner als auch von Schalker Anhängern gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp haben Unbelehrbare im Top-Spiel am Samstagabend auf sich aufmerksam gemacht. Schiedsrichter Manuel Gräfe verlangte das Abhängen des Transparents zu Beginn der zweiten Halbzeit, sonst hätte er die Partie abgebrochen.
„Markus Gisdol, die Mannschaft und ich sind geschlossen zur Südtribüne gegangen, haben mit dem Fanbeauftragten gesprochen, und dann wurde das Plakat schnell abgehangen und es war wieder Ruhe“, beschrieb Horst Heldt die Situation.
Gisdol verteidigt Hopp
Wie diese Zeitung erfuhr, gab es am Freitag Hinweise, dass es – ausgehend von Bayern-Anhängern – bundesweite Aktionen von Ultra-Gruppierungen gegen Dietmar Hopp geben sollte. Dass Köln dazugehören würde, war aufgrund der beiden Traditionsclubs daraufhin zu erwarten.
„Schade, dass solche Dinge immer wieder vorkommen. Dietmar Hopp kenne ich aus meiner Zeit in Hoffenheim gut. Er ist ein sehr feinfühliger Mensch. Ich weiß, dass er nur einen kleinen Teil seines Vermögens in den Fußball investiert hat. Einen ganz großen hat er in soziale Einrichtungen gesteckt, in Schulen, Kindergärten, vor allem in die Medizin. Die Krebsforschung unterstützt er stark. Er tut sehr viel Gutes, was allen zugutekommt. Davon profitiert vielleicht der eine oder andere, der jetzt nicht damit rechnet. Wir sind uns alle einig, dass wir solche Dinge nicht mehr sehen wollen“, sagte FC-Trainer Markus Gisdol.
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Das unterstrich auch Kölns Stürmer-Leihgabe Mark Uth, der ebenfalls für Hoffenheim aktiv war: „Dietmar Hopp ist ein unfassbar lieber Mensch. Er macht ganz ruhig sein Ding. Deshalb habe ich überhaupt kein Verständnis für solche Dinge.“
Dass die FC-Spieler nach dem Sieg trotz der Schmähungen gegen Dietmar Hopp, die einen Spielabbruch und eine Niederlage am Grünen Tisch hätten zur Folge haben können, vor die Fan-Kurve traten, begründete Kapitän Jonas Hector so: „Da stehen 20.000 Leute. Die haben uns 90 Minuten lang extrem unterstützt. Warum soll man die bestrafen, wenn 20 von ihnen dieses Plakat hochheben? Es geht jetzt darum, das Thema in Gesprächen mit den Beteiligten aufzuarbeiten.“ (JoS)