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Mainz war selten eine Reise wertDen Kölnern gelang erst ein Bundesligasieg

Lesezeit 3 Minuten
Simon Terodde dpa

Simon Terodde 

  1. Einen sogenannten Lieblingsgegner haben viele Mannschaften.
  2. Der 1.FSV Mainz 05 ist sicherlich nicht der Lieblingsgegner des 1.FC Köln.
  3. Bislang konnten die Kölner nur einen Bundesligasieg gegen den FSV erringen, das soll sich am Freitagabend ändern.

Köln – Zuweilen ergeben sich beim Fußball im Verlauf der Jahre eigentümliche Gemeinsamkeiten. So zum Beispiel bei den letzten Abstiegsspielzeiten des 1. FC Köln. Sowohl in der Saison 2011/12 als auch in 2017/18 verlor der FC in Mainz (0:4 und 0:1). Bei beiden Begegnungen pfiff Dr. Felix Brych, in beiden Spielen führten umstrittene Strafstöße zugunsten der Gastgeber die Kölner auf die Verliererstraße. Diesmal ist der Unparteiische aus München, der drei der letzten fünf Duelle der beiden Clubs in Mainz leitete, nicht dabei. Sein Kollege Frank Willenborg, ein Realschullehrer aus Osnabrück, wurde vom DFB für die Partie angesetzt.

Vor knapp zwei Jahren standen sich Mainzer und Kölner letztmals in der Opel-Arena gegenüber. Der FC verlor mit 0:1 durch einen verwandelten Elfmeter (44.) des Ex-Kölners Daniel Brosinski. Ein skandalträchtiger Strafstoß. Frederik Sörensen sollte Pablo de Blasis im Strafraum gefoult haben. Die Fernsehbilder bewiesen, dass der Argentinier, der im Vorjahr zum spanischen Erstligisten SD Eibar wechselte, vom Dänen, der an die Young Boys Bern ausgeliehen wurde, nicht berührt worden war. Vielmehr hob der 1,65 Meter kleine Profi theatralisch vom Rasen ab.

Schiedsrichter Brych spielt besondere Rolle

Tobias Welz als Video-Assistent meldete sich bei Felix Brych, forderte ihn aber nicht auf, sich die Szene anzuschauen, sondern bestätigte dessen Elfmeterentscheidung. Brych fragte noch bei de Blasis nach, der behauptete, am Knie berührt worden zu sein. Im Anschluss an die Partie gab Brych sein Fehlurteil zu: „Ich kann auf den Bildern keinen Kontakt erkennen.“ Gleichzeitig wehrte sich der studierte Jurist jedoch gegenüber seinen Kritikern mit dem Spruch: „Nach der Schlacht ist jeder General!“ Ein halbes Jahr später wurde Dr. Felix Brych von Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes zum Schiedsrichter der Saison gewählt. Der 1. FC Köln war währenddessen zum sechsten Mal abgestiegen.

1. FC Köln gegen Mainz

Konstantin Rausch (2. v.l.) und seine damaligen Teamkollegen 2017 im Gespräch mit Schiedsrichter Brych beim Spiel gegen Mainz.

Sechs Jahre zuvor hatte der FC zum fünften Mal den Gang in die 2. Liga antreten müssen. Auch damals pfiff Dr. Felix Brych in Mainz, auch damals war es ein umstrittener Elfmeter, der die Gäste nach starkem Beginn ins Hintertreffen und auf die Verliererstraße brachte. Am Ende hieß es 4:0 für die Mainzer. Sie feierten damit den bis heute höchsten Erfolg gegen die Kölner.Beim dritten Spiel unter der Leitung des Unparteiischen aus München ging es zum Abschluss der Hinrunde der Spielzeit 2016/17 schiedlich friedlich zu. Das torlose Remis spiegelte die an Höhepunkten arme und von beiden Defensivreihen geprägte Partie wider.

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Von den acht Bundesligabegegnungen, die seit der Saison 2005/06 in Mainz ausgetragen wurden, konnten die Kölner angesichts von sechs Niederlagen und einem Remis nur eine gewinnen. Die war von besonderer Brisanz und äußerst spannungsreich. Am fünfletzten Spieltag im Frühjahr 2016 drohten die Gäste nach drei sieglosen Spielen in Abstiegsgefahr zu geraten.

2016 gelang der einzige Sieg

Zu Beginn der zweiten Halbzeit gerieten sie mit 0:2 ins Hintertreffen, der nächste Rückschlag schien sich anzubahnen. Doch dann verkürzte Marcel Risse (64.), und dem eingewechselten Milos Jojic gelang der Ausgleich (74.). Es sollte für die Kölner aber noch besser kommen, denn acht Minuten später markierte Anthony Modeste spektakulär den 3:2-Siegtreffer. Der FC erhöhte damit sein Punktekonto auf 37, was bereits zum Klassenerhalt gereicht hätte. Letztlich kam man auf 43 Zähler und Platz neun.

Anthony Modeste gehört neben Marcel Risse, Timo Horn und Jonas Hector zu jenen vier Spielern, die damals wie an diesem Freitagabend im FC-Kader stehen. Allerdings wird der einstige Torjäger zunächst wohl nur auf der Ersatzbank sitzen. Denn Simon Terodde dürfte als einzige Sturmspitze wie in den beiden voraufgegangenen Spielen gesetzt sein.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Mainz: Zentner; Brosinski, Juste, Niakhate, Aaron; Kunde; Baku, Maxim; Boetius; Szalai, Quaison. – Köln: Horn; Ehizibue, Bornauw, Czichos, Katterbach; Skhiri, Hector; Schindler, Schaub, Kainz; Terodde. – SR: Willenborg (Osnabrück).