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Kommentar zum neuen SportchefDem 1. FC Köln scheint ein guter Fang gelungen zu sein

Lesezeit 2 Minuten
Christian Keller PK

Christian Keller bei seiner Vorstellung in Köln 

Köln – Der erste Eindruck ist ein bleibender. Demzufolge darf sich der 1. FC Köln auf eine spannende Zusammenarbeit mit Christian Keller freuen. Der neue Sport-Geschäftsführer des FC präsentierte sich bei seiner Vorstellung gut vorbereitet, eloquent und professionell.

Dazu gehörte, dass sich Keller so kurz nach seinem Dienstantritt nicht allzu tief in die Karten schauen ließ. Bemerkenswert und auffällig war sein freundliches Auftreten, das eine positive Grundhaltung ausstrahlt und in der rauen Profifußball-Branche längst nicht alltäglich ist. Es gibt keine Garantie für Erfolg. Kellers erster Auftritt nährte jedoch die Hoffnung, dass dem FC mit dem Sport-Ökonom aus dem Schwarzwald ein guter Fang gelungen ist.

Die Verpflichtung von Christian Keller bedeutet einen ebenso interessanten wie mutigen Kurswechsel auf dem Sportchef-Posten der Geißböcke. Der FC setzt nach den Fußball-Veteranen Armin Veh und Horst Heldt, die sich am Ende als teure Fehlgriffe herausstellten, mit dem 43-jährigen Keller auf ein junges, unverbrauchtes Gesicht. Auf einen Mann, für den die Aufgabe in Köln eine Ehre und vor allem eine Herausforderung bedeutet. Entsprechend hoch wird seine Motivation sein, beim FC nachhaltig etwas zu bewegen. Die Erfahrungen des Clubs in der jüngeren Vergangenheit zeigen, dass dieser Ansatz der erfolgversprechendere ist.

Auszeit unterstreicht Verantwortungsgefühl

Gleichwohl ist Christian Keller nach mehr als acht Jahren beim SSV Jahn Regensburg kein Anfänger mehr. Seine selbstverordnete, mehrmonatige Auszeit zeigt, dass sich der Regensburger Baumeister des Erfolgs emotional frei machen will für die neue Aufgabe. Er dokumentiert damit Achtsamkeit und Verantwortungsgefühl gegenüber dem 1. FC Köln. Kellers hervorragender Ruf in der Branche basiert auf seiner klugen Transferpolitik, mit der er beim SSV Jahn eine Ära geprägt hat. Auf die Kunst, aus geringen Mitteln möglichst viel Kapital zu schlagen, wird es für Keller auch beim 1. FC Köln ankommen. Einem Club, der noch auf Jahre die Folgen der Corona-Pandemie sowie überteuerter Vertragsabschlüsse früherer Spielzeiten zu spüren bekommen wird.

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Auf Keller warten knifflige Aufgaben. Die Verhandlungen mit Erfolgstrainer Steffen Baumgart sowie den Leistungsträgern Anthony Modeste, Salih Özcan und Jonas Hector sind frühzeitige Herausforderungen für den neuen Kölner Sportchef, der dank der hervorragenden Übergangsarbeit des Teams um Jörg Jakobs aber auf ein stabiles Fundament bauen kann.