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Kommentar zu Zuschauer-RegelnWarum die sanfte Lockerung kaum weiter helfen wird

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Besucher beim Konzertbesuch in der Lanxess-Arena

Köln – Nun also doch: Nachdem Bundesliga-Clubs wie der 1.FC Köln ihren lang aufgestauten Corona-Frust vors Oberverwaltungsgericht getragen haben, öffnen die Staatskanzleien der Bundesländer in seltener Einigkeit dass Wutventil und lassen für Fußballspiele und andere Großveranstaltungen im Freien wieder bis zu 10.000 Besucher zu.

Die Entscheidung nimmt fürs erste Druck aus dem stetig brodelnden Coronakessel, und vermutlich ist sie genauso gedacht. Viele Bürger wissen längst nicht mehr, welche Maßnahme was bewirken sollen. Der Blick ins benachbarte Ausland wie nach Dänemark, wo trotz extremer Infektionszahlen alle Maßnahmen aufgehoben werden, regt erst recht nicht zur Selbstbeschränkung an.

Anzunehmen ist: Der Druck wird weiter steigen. Hallenbetreibern und Konzertveranstaltern hilft die sanfte Lockerung kaum weiter. Der Chef der Lanxess-Arena hat schnell klar gemacht, dass der Beschluss aus seiner Sicht nur ein erster Schritt sein könne. Und in drei Wochen beginnt der Straßenkarneval. Den Jecken ist ebenfalls nicht zum Feiern zu Mute. Schließlich ist das Brauchtumsprogramm mehr oder weniger kassiert worden. Doch die Untergangsszenarien verblassen. Ein rheinisches Feierverbot, falls es noch jemand im Sinn haben sollte, wird sich nicht durchsetzen lassen.

Ebensowenig ein Verweilverbot, wie es die Kölner Stadtdirektorin erwogen hat. Die Frage ist also nicht ob, sondern welche Struktur man schafft, um die jecke Explosion in Bahnen zu lenken. Dabei ist zunächst das Land gefragt, das eine neue Schutzverordnung auflegen muss. Die Stadt Köln wird letztlich kontrollierbare Feierzonen einrichten müssen. Viel Zeit bleibt nicht mehr.