AboAbonnieren

KreispokalSchwarz-Weiß Köln geht ohne Training ins Halbfinale gegen Deutz 05

Lesezeit 4 Minuten
Schwarz-Weiß Köln - TFC

Abdelkader Maouel (r.) sorgt mit Schwarz-Weiß Köln im Kreispokal für Furore.

Der Kreisligist muss gegen das favorisierte Landesliga-Team auf Leistungsträger verzichten. Der FC Pesch spielt bei Bergfried Leverkusen um den Finaleinzug.

Im Fußball-Kreispokal stehen sich in den Halbfinalspielen Schwarz-Weiß Köln und Deutz 05 sowie Bergfried Leverkusen und der FC Pesch gegenüber. Aus diesem Quartett qualifizieren sich die drei Besten für den Verbandspokal.

Das erste Semifinale steigt am Dienstagabend (19.30 Uhr) am Höfer Weg in Leverkusen Steinbüchel, der Heimat des ambitionierten A-Kreisligisten SV Bergfried. Gegner ist Landesligist FC Pesch, der sich nach dem verpatzten Saisonstart gegen den SV Schlebusch inzwischen stabilisiert hat und in der Meisterschaft und im Kreispokal zunehmend gefestigter wirkt. Während sich Bergfried im Viertelfinale beim SC Leverkusen mit 2:1 durchsetzen konnte, spazierte Pesch mit einem 5:0-Erfolg über den FSV Köln beinahe mühelos ins Halbfinale.

Wir wollen ins Finale einziehen und werden das Spiel mit größtmöglicher Ernsthaftigkeit angehen
Abdullah Keseroglu, Trainer des FC Pesch

Trotz des zwei Klassen tiefer spielenden Sportvereins Bergfried Leverkusen erwartet Peschs Trainer Abdullah Keseroglu eine „seriöse und professionelle“ Herangehensweise. „Wir wollen ins Finale einziehen und werden das Spiel mit größtmöglicher Ernsthaftigkeit angehen“, so Keseroglu.

Überdies rechne er mit viel Gegenwehr. „Bergfried Leverkusen ist immer ein Kandidat für den Aufstieg in die Bezirksliga. Sie haben einen guten Mix aus jungen und erfahrenen Spielern und spielen bislang eine gute Runde und stehen nicht von ungefähr im Halbfinale. Dennoch erwarte ich von meiner Mannschaft, dass sie die Aufgabe mit der gebotenen Sachlichkeit angeht und diese Hürde nimmt.“

Personell kann Keseroglu beinahe aus dem Vollen schöpfen. Einzig Ju-il Kim und Yoshikazu Takahashi werden mit Sprunggelenkbeschwerden nicht zur Verfügung stehen. Malik Basar, zweifacher Torschütze beim 3:0-Erfolg im Ligaspiel beim SSV Merten, wird indes sicher in der Startelf stehen. Der Youngster ist ein Pescher Eigengewächs und bestreitet erst seine zweite Saison im Seniorenfußball. Er habe eine tolle Entwicklung genommen, so der Pescher Trainer.

Schwarz-Weiß Köln brilliert auf ganzer Linie

Eine brisante Auseinandersetzung verspricht das Kölner Duell zwischen Schwarz-Weiß Köln und der Sportvereinigung Deutz 05 (Mittwoch, 19.30 Uhr, Kolkrabenweg) zu werden. Der Kreisligist aus Vogelsang brilliert aktuell auf ganzer Linie. Die Mannschaft von Trainer Frank Vones führt die Kreisliga A an und besiegte unlängst Aufsteiger Sinnersdorf mit 5:2.

Zweifacher Torschütze war Pascal Frere, der sein Torkonto in der Meisterschaft damit auf fünf Treffer erhöhte und mit seinen Mitspielern Calogero Urso und Abdelkader Maouel nunmehr gleichauf ist. Das Trio markierte bislang 15 der insgesamt 26 Ligatreffer.

Ich weiß über Deutz genauso viel oder wenig wie ich vorher über Borussia Lindenthal-Hohenlind wusste. Das ist allerdings nicht wirklich viel
Frank Vones, Trainer von Schwarz-Weiß Köln

Reichlich Torgefahr strahlte Vones‘ Team allerdings auch im Pokalwettbewerb aus. In den bisherigen fünf Pokalrunden traf Schwarz-Weiß 34 Mal. Zweimal davon im siegreichen Viertelfinale gegen den Landesligisten Borussia Lindenthal-Hohenlind, der in der Verlängerung mit 1:2 das Nachsehen hatte. Deutz 05 meisterte die Runde der letzten acht seinerseits im Schongang und setzte sich mit der zweiten Garde leicht und locker beim A-Kreisligisten Casa Espana mit 4:0 durch.

Eine besondere Vorbereitung auf das Spiel werde es nicht geben, so Vones. „Deutz spielt Landesliga und ist natürlich der haushohe Favorit.“ Hierzu bedürfe es keiner eingehenden Recherche und Analysen, findet der 58-Jährige. „Ich weiß über Deutz genauso viel oder wenig wie ich vorher über Borussia Lindenthal-Hohenlind wusste.“ Das sei allerdings nicht wirklich viel, wie er völlig ungeschönt preisgibt. Und nicht zwingend von Nachteil sein muss, wie der Viertelfinalsieg verdeutlichte.

Abdelkade Maouel und Stefan Schüller fehlen Schwarz-Weiß Köln

Dass mit Torjäger Abdelkader Maouel und Stefan Schüller zwei zentrale Figuren nicht zur Verfügung stehen, sei allenfalls eine Randnotiz. „Beide sind im Urlaub. Dass Ausfälle vorkommen, ist völlig normal. Ich rede lieber über Spieler, die zur Verfügung stehen. Und die werden sich so teuer wie möglich verkaufen.“

Überhaupt seien alle Spieler wichtig und man werde auch gegen Deutz eine gute Elf aufbieten können. Das Fehlen des eigentlich gesetzten Duos werde jedenfalls nicht als mögliches Alibi herhalten. „Ich habe in alle meine Spieler absolutes Vertrauen.“

Das geht wie schon vor dem siegreichen Viertelfinale gegen Lindenthal-Hohenlind soweit, dass Vones an seinem Ritual festhält und seiner Mannschaft erneut einen trainingsfreien Dienstag gönnt und somit gänzlich ohne Trainingseinheit in das Halbfinale geht. „Das hat ja schließlich schon einmal funktioniert“, sagt Vones mit einem Schmunzeln.

Kreispokal-Halbfinale

Bergfried Leverkusen – FC Pesch (Dienstag, 19.30 Uhr) Schwarz-Weiß Köln - Deutz 05 (Mittwoch, 19.30 Uhr)

Finale: 3. Oktober; Spiel um Platz drei: 26. September.