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KommentarRheinstars Köln spielen eine Basketball-Saison, in der es nur Verlierer gibt

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Dragons Rhöndorf um Kelvin Omojola (links) und die RheinStars um Hennen Rupert bestreiten das Finale um die Pro-B-Meisterschaft.

Weder Kelvin Omojola (links) und die Dragons Rhöndorf noch Rupert Hennen und die Rheinstars Köln schaffen den Aufstieg in die Pro A.

Die zweite Basketball-Bundesliga fordert professionelle Standards, doch dahinter verbirgt sich eine Gefahr.

Der sportliche Erfolg der Rheinstars verdient Anerkennung. In den vergangenen Monaten haben sich die Basketballer nach den Dragons Rhöndorf als das stärkste Team der Pro B erwiesen, für beide rheinischen Klubs wäre der Aufstieg in die Pro A der logische nächste Schritt.

Doch so einfach ist es nicht, was insbesondere im Kölner Fall ein auf verstörende Weise wiederkehrendes Phänomen quer durch alle Sportarten entlarvt: Die Mannschaften, egal ob sie Handball, Volleyball oder Basketball spielen, liefern regelmäßig starke Leistungen ab, doch die vermeintliche Sportstadt verfügt im Schatten der Lanxess-Arena nach wie vor über keine Halle, die den Anforderungen eines Zweitligisten genügt.

Rheinstars Köln prüfen den Umzug in andere Städte – die Verzweiflung ist groß

Inzwischen schauen sich die Rheinstars sogar in anderen Städten nach einer tauglichen Spielstätte um. Die Verzweiflung ist groß. Die für 2027 in Aussicht gestellte Fertigstellung der Albert-Richter-Radrennbahn ist nur der kleinlaute Verweis auf Verbesserung in einer schreiend peinlichen Geschichte.

Man mag die Anforderungen der Liga als für dieses Niveau übertrieben erachten, doch Standards wie eine Halle für mindestens 1500 Zuschauer, LED-Werbebanden oder mobile Korbanlagen haben sich die Klubs im Zuge ihrer fortschreitenden Professionalisierung selbst auferlegt.

Daran ist nichts auszusetzen, denn die Maßgaben erhöhen nicht nur die Attraktivität für Sponsoren, sondern sie verpflichten die Vereine auch zu einer sorgfältigen Prüfung ihrer infrastrukturellen und wirtschaftlichen Möglichkeiten. Die Gefahr von Insolvenzen kann damit nicht gebannt, aber das Risiko doch deutlich minimiert werden.

Problematisch wird es nur, wenn es in einer Liga wie der Pro B keine Aufsteiger mehr gibt, weil sich niemand in der Lage sieht, die Voraussetzungen zu erfüllen. Gerade vielversprechende Nachwuchsspieler flüchten umgehend aus ihren Klubs, wenn sie merken, dass diese ihnen keine Perspektive auf ansprechendem Niveau mehr eröffnen können.

Und eine Profiliga, die ihren Besten nichts zu bieten hat, liefert diese traurige Botschaft: Es gibt nur Verlierer.